Mit der richtigen Lüftung aufatmen

Mann und Frau entspannen in Sessel
Quelle: Adobestock Antonia Guillem

Frische und saubere Luft zu atmen, ist in unserer Zeit keine Selbstverständlichkeit mehr. Heutzutage verbringt der Mensch durchschnittlich 90 Prozent seiner Lebenszeit in geschlossenen Räumen, in denen die Lüftung oft unzureichend ist. Als praktische Helfer im oft stressigen Berufs- und Familienalltag bieten sich automatische Lüftungssysteme an.

Die Menschen in Deutschland verbringen den größten Teil ihres Lebens in Innenräumen, davon im Durchschnitt etwa zwei Drittel in ihrer eigenen Wohnung. Und diese sollte der Ort sein, an dem man sich ohne Furcht vor nachteiligen Einflüssen auf seine Gesundheit aufhalten kann. Doch nicht immer hat die Innenraumluft eine Qualität, die der menschlichen Gesundheit zuträglich ist, warnt das Umweltbundesamt (UBA). Viele Quellen können die Qualität der Innenraumluft durch Schadstoffemissionen nachteilig beeinflussen. Laut UBA gehören dazu Bauprodukte, Möbel und andere Einrichtungsgegenstände, die chemische Stoffe meist kontinuierlich freisetzen können. Bei der Lüftung der Räume kann auch belastete Außenluft zur Verunreinigung der Innenraumluft beitragen. Zur vorübergehenden Verschlechterung der Innenluftqualität tragen vor allem das Tabakrauchen sowie das Abbrennen von Kerzen oder Duftölen in Lampen bei. Selbst der Mensch beeinträchtigt die Innenraumluftqualität, da er Kohlendioxid und Feuchtigkeit ausatmet.   

Immer „dichtere“ Bauweise

Die Energieeinsparverordnung (EnEV) stellt hohe Anforderungen an die Gesamtenergieeffizienz des Hauses sowie an die Wärmedämmung der Gebäudehülle. Doch nicht nur Neubauten werden immer energiesparender und damit auch luftdichter gebaut. Althausbesitzer, die ihre Immobilie umfassend sanieren, müssen ebenfalls die Energiesparvorschriften der EnEV beachten. In Folge dessen stellt sich für Baufamilien und Modernisierer ein immer drängenderes Problem: Stündlich sind ungefähr 30 Kubikmeter Frischluft pro Person erforderlich, um sich in den Räumen behaglich zu fühlen und um Bauschäden durch Feuchtigkeit zu vermeiden. Dazu müssten im Schnitt etwa alle zwei bis drei Stunden die Fenster geöffnet werden, wobei die Lüftungsdauer von der Jahreszeit abhängt. Im modernen, termingetriebenen Berufs- und Familienalltag ist dies praktisch nicht einzuhalten. Erschwerend kommt hinzu, dass die Räume je nach Jahreszeit, Klima- und Windverhältnissen zu wenig, zu viel oder falsch belüftet werden.

Nachteile der Fensterlüftung

Reicht zum Beispiel eine zehnminütige Lüftung bei kaltem Wetter aus, um die Raumluft einmal komplett auszuwechseln, reduziert sich die Luftwechselrate bei milderen Temperaturen drastisch. Und weht der Wind ungünstig, können unangenehme Gerüche oder Autoabgase in die Wohnung gelangen. Oftmals vermeiden Hausbesitzer die Lüftung auch wegen des Straßenlärms oder aus Angst vor einem Einbruch. Oder es wird mittels gekippter Fenster dauergelüftet, wodurch im Winter systematisch Wärme vernichtet wird. Zirka zwei bis drei Liter Wasser (in Form von Wasserdampf) gibt jeder Bewohner täglich an die Raumluft ab – verursacht von ganz normalen Aktivitäten wie Kochen, Waschen und Atmen sowie durch Zimmerpflanzen.

Sofern nicht regelmäßig und ausreichend gelüftet wird, steigt aufgrund der nahezu luftdichten Gebäudehülle die Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen beträchtlich an. Dadurch entstehen günstige Voraussetzung für die Bildung von Schimmelpilzen und Milben.

Gesundheitsrisiko Schimmel bei schlechter Lüftung

Schimmelpilze und Milben sind eine der Hauptursachen für allergene Reaktionen insbesondere bei Kindern. Häufig treten Niesreiz, Atemnot und Augentränen auf. Die Lebensqualität wird eingeschränkt, die Arbeits- und Leistungsfähigkeit nimmt ab. Laut einer Studie leiden mittlerweile deutschlandweit mindestens drei Millionen Haushalte unter sichtbarem Schimmelbefall. Doch vor allem die unsichtbaren Sporen des Wohnungsschimmels sind äußerst schädlich für die Gesundheit. Das Schimmelpilzwachstum wird zudem durch Baumängel begünstigt. Kondensiert die Feuchtigkeit aus der Luft, zum Beispiel an Wänden, neben Fenstern oder hinter Schränken, ergibt sich – zusammen mit den gelösten Bestandteilen aus Wandfarbe oder Tapeten – ein optimaler Nährboden für das Schimmelpilzwachstum.


Vorteile von Lüftungsanlagen

Als alltagstauglicher Problemlöser bietet sich eine kontrollierte, maschinelle Wohnungslüftungsanlage an. Sie sorgt automatisch, komfortabel und zugleich energieeffizient für den notwendigen, bedarfsgerechten Luftaustausch in allen Räumen. Auf diese Weise wird die Gesundheit der Bewohner gefördert und die Bausubstanz geschützt. Durch den kontrollierten Luftwechsel und eine Wärmerückgewinnung lassen sich die Heizkosten zusätzlich um 30 bis 50 Prozent senken.

Und es gibt noch weitere positive Aspekte, die das Wohlbefinden der Bewohner steigern: Zum einen wird eine ungesund hohe Kohlendioxid-Konzentration vermieden, die zu Müdigkeit oder mangelnder Konzentration führen kann. Ein modernes Wohnungslüftungssystem transportiert auch die eingangs erwähnten Ausdünstungen und unangenehmen Gerüche aus neuen Möbeln und Baumaterialien ab. Und Lärm aus der Umgebung, der sonst durchs offene Fenster dringt, bleibt draußen – auch während der Nacht. Eine interessante Zusatzausstattung sind übrigens spezielle Pollen- und Feinstaubfilter. Diese werden in den Außenluftstrom eingebaut und reduzieren so das Eindringen von Allergenen sowie von Ruß- oder Staubpartikeln in die Wohnräume auf ein Minimum. Eine enorme, ganzjährige Entlastung für Kinder und allergiegeplagte Menschen.

Lüftungsanlagen für jedes Haus

Doch wo ist die Grenze, wo manuelle Lüftung nicht mehr problemlos möglich und ein maschinelles Wohnungslüftungssystem zwingend erforderlich ist? Um diese Frage zu beantworten, fordert die Lüftungsnorm DIN 1946-6 bei Neubauplanungen und umfangreicheren Sanierungen ein sogenanntes Lüftungskonzept, das ein Fachmann durchführt . Wer eine Lüftungsanlage einbauen muss oder möchte, der trifft auf ein breites Angebot von preislich gestaffelten, bedarfsgerechten Systemen, die rund um die Uhr zugluftfrei und lautlos für ausreichend Frischluft sorgen. Zudem lassen sich die durch Fensterlüftung verursachten Wärmeverluste um bis zu 90 Prozent senken. Spezielle Renovierungssysteme erleichtern auch die Nachrüstung in bestehenden Gebäuden und (Eigentums-)Wohnungen, die energetisch hochwertig modernisiert werden. Für Baufamilien und Modernisierer ist es heute kein Problem, das zu den baulichen Bedingungen, zu den Komfortwünschen und zum Budget passende System zu finden. Die KfW-Förderbank unterstützt übrigens den Einbau von Lüftungsanlagen mit entsprechenden Förderprogrammen. Das Wichtigste rund um die kontrollierten Wohnungslüftungssysteme erfahren Sie auf den folgenden Seiten.

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