Effiziente Wärmespeicherung durch Dämmung

Jetzt im kalten Winter kommen zumeist auch Gedanken zu den steigenden Heizkosten auf. Besonders bei älteren Häusern ist die Dämmung nicht optimal gestaltet, wodurch die Rechnung für die Heizung am Ende des Monats oft relativ hoch ausfällt. Als Hauseigentümer steht man dann vor mehreren Fragen: Wo kann man anfangen, zu dämmen? Welche Teile des Hauses lassen am meisten Wärme entfliehen? Gerade diese Fragen lassen sich bei den meisten Immobilientypen allerdings problemlos klären.

Wärmebrücken – Der Teufel liegt im Detail

Wärmebrücken sind jene Teile des Gesamtbaus, die signifikant mehr Wärme auslassen, als der Rest des jeweiligen Bauteils. Sie sind besonders tückisch, denn der Wärmeverlust fällt zwar am Ende des Monats finanziell auf. Die Wärmebrücke selbst ist jedoch oft lange unscheinbar und nicht aufzufinden. Wer denkt schließlich daran, dass zum Beispiel einzelne Ecken eines Raumes besonders viel Wärme aus dem Gebäude lassen können? Oder wer denkt etwa daran, dass bestimmte Metalle zum Beispiel im Übergang zum Dach besonders viel Wärme leiten können?

Eine Thermographie kann Geheimnisse lüften

Es gibt drei Arten von Wärmebrücken: stoffliche, konstruktive und geometrische Wärmebrücken. Bei geometrischen Wärmebrücken handelt es sich zum Beispiel um Wandecken, die durch schlechte Dämmung und durch große Flächen besonders viel warme Luft durchlassen. Bei konstruktiven und stofflichen Wärmebrücken kommt es durch die Verwendung und die Anordnung der verwendeten Materialien zu einem erhöhten Wärmeverlust.

Weil es eine riesige Anzahl an Möglichkeiten gibt, warum es zu einem Wärmeverlust kommt, kann die Thermographie oftmals des Rätsels Lösung sein. Hierfür scannt man sein Haus von außen mit einem Gerät und erkennt durch das entstandene Wärmebild sofort Fehler und Lücken in der Dämmung. Dabei scheinen gut gedämmte Teile des Hauses blau auf, wärmedurchlässige Komponenten sind dabei orange bis blutrot zu sehen. Durch das Ergebnis kann man konsequent Fehlern in der Dämmung nachgehen.

Wärmeverlust durch Fenster

Durch die Thermographie erfahren Hausbesitzer sehr oft von der Durchlässigkeit ihrer Fenster. Besonders stark ist der Wärmeverlust, wenn es sich um Exemplare handelt, die schon in den 50er und 60er Jahren eingebaut wurden und in der Zwischenzeit nicht ausgetauscht oder zusätzlich gedämmt wurden. Die Dämmung ist hier minimal, oftmals gar nicht vorhanden, was bei Altbauten mit großen Wänden natürlich verheerend ist. Durch ein Austauschen des Rahmens kann man den größten Wärmeverlust bei den Fenstern vermeiden. Außerdem sollte man die Dichtungen der Fenster überprüfen. Sie sind oft brüchig und nicht mehr komplett vorhanden. Sie sollten gegen neue, dämmende Dichtungen ausgetauscht werden. Das kostet vergleichsweise wenig, der Effekt ist finanziell jedoch spürbar. Auch sollte darauf geachtet werden, dass es sich um eine Dreifach-Isolierverglasung handelt.

Umgekehrt können sich Fenster aber auch positiv auf die Heizkosten auswirken. Denn bei nach Süden gerichteten in das Haus eingebauten Fenstern kann man oftmals besonders viel Licht und Sonnenwärme in die eigenen vier Wände lassen. Umgekehrt sollten die Fenster für optimale Energieeffizienz auf der Nordseite nur spärlich vorhanden und klein sein.

Die Tür – eine unvermutete Wärmebrücke

Dass durch die Tür viel warme Luft nach außen dringt, merkt man zum Beispiel an dem Einbau eines Vorraums, der vor dem eigentlichen Eingang des Hauses bei Alpenhütten fast immer angebaut wird. Bei modernen Eigenheimen ist die Tür oftmals eine unvermutete Wärmebrücke. Denn besonders alte Türen sind zwar dick und wirken massiv, lassen aber durch die Verwendung von wärmeleitenden Stoffen viel Wärme durch. Man sollte sich deshalb nach den Energiewerten des Herstellers richten, statt nur optisch zu beurteilen. Denn selbst Kunststoff-Türen können bei sinnvoller und durchdachter Verwendung der Materialien effizient wärmedämmend wirken. Ein Austausch der Haustür kann also eine sinnvolle Investition darstellen.

Die Fassadendämmung – Aufwendig, aber effektiv

Bei der Fassade kommt es oft zu einem enormen Wärmeverlust, der nur mit einigem Aufwand ausgebessert werden kann. Es ist also sinnvoll, die neue Dämmung mit einer allgemeinen Erneuerung des Putzes, Sanierung oder Ähnlichem zu kombinieren, um die reinen Dämmungskosten in einem moderaten Rahmen zu halten. Denn ein großer Teil der Kosten ist dann nur einmal aufzubringen und dient somit Dämmung, Renovierung oder anderen Gründen. Insgesamt handelt es sich bei der Fassadendämmung um eine sehr lohnenswerte Angelegenheit – bis zu 40 Prozent der Heizwärmeverluste können durch eine optimale Dämmung der Fassade eingespart werden.

Sinnvoll ist vor allem, die Fassade in Verbindung mit dem Dach zu kombinieren. Somit können bis zu 75 Prozent der Wärmeverluste auf einen Schlag beseitigt werden. Die bestehende Fassade wird dabei nicht heruntergerissen. Sondern die Dämmung wird auf die Fassade installiert. Dann erhält die gedämmte Fläche eine neue Fassade. Das spart den Aufwand, die vorherige Oberfläche zu entfernen. Zusätzlich bietet es den Vorteil, dass man eine optische Aufhübschung und damit eine Wertsteigerung der Immobilie erzielt. Bei einem Verkauf des Eigenheims wirken sich sowohl die Dämmung als auch die neue Fassade wertsteigernd aus.

Die Dachdämmung – die Fläche mit dem größten Dämm-Potential

Weil das Dach die größte Fläche im Haus ist, ist das Dämmen dieser Fläche mit enormem Einsparungspotential verbunden. Das veranschaulicht wohl das Resultat des Instituts für Wohnen und Umwelt am besten. Demzufolge verbraucht ein typisches Einfamilienhaus mehr als 500 Liter Heizöl pro Jahr alleine für die Beheizung des Dachbodens. Eine gute Dämmung bringt beim Dachboden gleich zwei Vorteile: Sie macht den Dachboden bewohnbar, weil sie im Sommer kühlt und im Winter vor kalten Temperaturen schützt. Und sie sorgt dafür, dass die Heizkosten ohne Wärmeverlust sichtbar gesenkt werden können.

Beginnt man mit der Dämmung des Dachs, sollte dieses bereits auf seine Luftdurchlässigkeit überprüft werden. Ist das Dach nicht winddicht, zieht trotz Dämmung viel Wärme durch die Fugen und Ritzen heraus.

Schwachstelle Keller – Dämmen oder doch lieber ausgrenzen?

Der Keller stellt oftmals bis zu 30 oder 40 Prozent der Gesamtfläche des Eigenheims dar. Die Bewohner können ihn somit sehr gut als Fitnessraum, zusätzliches Schlafzimmer oder als Kino-Raum nutzen. Die Dämmung läuft bei den Kellerräumen oftmals eher schwierig ab. Die Außendämmung ist da wohl die effizienteste Lösung. Doch bei ihr müssen die Kellerwände außen freigegraben werden, um die Dämmung anzubringen. Ansonsten bleibt die Möglichkeit, den Keller von innen zu dämmen. Dies reduziert die Raumhöhe jedoch erheblich.

Zusammenfassend sollte betont werden, dass die nachträgliche Dämmung des Kellers nachträglich gut überlegt sein sollte und nur mit einigem Aufwand wirkungsvoll durchführbar ist.

Fazit

Die Dämmung des Eigenheims ist eine Aufgabe, die mit viel Arbeit, aber auch mit riesigen potentiellen Energiekosten-Einsparungen verbunden ist. Wenn Sie nicht schon beim Hausbau auf Nachhaltigkeit geachtet haben. Es ist individuell zu entscheiden, bei welchem finanziellen Aufwand sich eine Dämmung des jeweiligen Bauteils langfristig lohnt. Doch besonders bei Häusern, die 1970 oder früher gebaut wurden, gibt es ein großes Dämm-Potential. Häufig betrifft dies die Fenster (hauptsächlich Fensterrahmen), Fassaden und Dächer der Eigenheime.

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