Einbautipps für Kochfeld und Dunstabzug

Kopffreihauben der berbel Black Edition
Kopffreier Dunstabzug der berbel Black Edition | Foto: Berbel

Der Dunstabzug ist schon lange mehr als ein teures Beleuchtungselement. Neben seiner Effizienz, die entweder als Abluft- oder Umluft-Variante erbracht wird, ist es natürlich das Design, das für den Verbraucher interessant ist. Zu den gefragtesten Dunstabzug Lösungen gehören derzeit kopffreie Wandhauben oder integrierte Deckenlüfter, aber auch die versenkbare Downdraft-Haube findet mehr und mehr Liebhaber.

Welche Funktion hat ein Dunstabzug?

Die Küche gehört zu den Räumen, in denen übermäßig viel Feuchtigkeit erzeugt wird. Ohne ein entsprechendes Abzugssystem kann sich der beim Kochen entstehende Wasserdampf an Wänden und Fensterscheiben niederschlagen. Durch den größeren Unterschied zwischen Innen- und Außentemperatur machen sich diese Probleme im Winter stärker bemerkbar als im Sommer. Da die Temperatur in der Küche besonders stark schwankt, kann es hier zu größeren Schäden kommen als in anderen Räumen. Um diesem Problem wirkungsvoll entgegen zu treten, kommt in fast allen Küchen ein Dunstabzug zum Einsatz.

Was muss ein Dunstabzug noch leisten?

Zudem haben wir es in der Küche nicht nur mit Wasserdampf zu tun. Es gilt auch den gesamten Wrasen, das heisst das Gemisch bestehend aus Fett, Feuchtigkeit, Feststoffen und Gerüche abzuführen. Je gründlicher, desto besser – auch in Anbetracht dessen, dass es heute nicht nur geschlossene Küchenräume gibt, sondern zunehmend mehr Raumlösungen, in denen Küchen-,  Ess- und Wohnbereich miteinander verschmelzen.

Hier reicht ein natürlicher Luftwechsel, der durch das Öffnen eines Fensters erfolgt oder durch die Luftzirkulation in Haus und Wohnung entsteht nicht mehr aus. Da der Wrasen so durch ungeführte Luftströme abtransportiert wird, hat man keinen Einfluss darauf, wohin er geleitet wird. Schlimmstenfalls lagern sich Bestandteile des Wrasens auf Wänden und Möbeln und dann auch nicht nur in der Küche ab. Da kann nur ein Dunst­abzug effektive Abhilfe schaffen. Dieser steht für einen dynamischen Luftwechsel. Die Aufgabe der Dunstabzugshaube ist es, den Wrasen mittels eines geführten Luftstroms zu beseitigen und dabei gleichzeitig Fett, Feuchtigkeit und Gerüche aus der Luft zu filtern.

Dunstabzug Technik: Lieber Abluft oder Umluft?

Zur Verfügung stehen zwei unterschiedliche Betriebssysteme, das Abluft- und das Umluftsystem. In beiden Fällen und im Regelfall nimmt der Dunstabzug oberhalb der Kochstelle den Wrasen auf und filtert ihn. Gegen Fettpartikel und Gerüche wird auf diese Weise Abhilfe geschaffen. Während bei der Ablufttechnik die gefilterte Luft letztendlich aber nach draußen weggeführt wird, leitet sie eine Umlufthaube wieder in die Küche zurück. Dem Wasserdampf, der Feuchtigkeit in der Luft, hat die Umlufthaube also überhaupt nichts entgegenzusetzen. Anderweitiges Lüften ist dann angesagt. Umluft sollte also nur dann eingesetzt werden, wenn Ablufttechnik nicht möglich ist. Zum Beispiel, wenn bauliche Notwendigkeiten wie Mauerdurchbrüche nicht umsetzbar sind, wie zum Beispiel in einer Mietwohnung. Oder zu lange Leitungswege erforderlich wären, wie zum Beispiel bei Inselküchen. Übrigens, Umlufthauben dürfen in Deutschland über Gaskochstellen mit mehr als 11kW nicht verwendet werden.

Beachten sollte man auch, dass die geruchabsorbierenden Kohleaktivfilter regelmäßig gereinigt beziehungsweise ausgetauscht werden müssen und dass die Luftfördermenge durch den Kohleaktivfilter reduziert wird. Auch können Umluftmodelle im Einzelfall lauter sein als Ablufthauben. Das Gebläse einer Ablufthaube sitzt meistens im Dunstabzug selbst. Erhältlich sind jedoch auch Geräte mit externem Gebläse, das dann zum Beispiel an der Außenwand montiert wird. Der Metallfettfilter, der zudem leicht zu entnehmen ist, um in der Spülmaschine gereinigt zu werden, sorgt dafür, dass sich kein Fettfilm in der Küche und eventuell in offen angrenzenden Räumlichkeiten ablagert.

Leistungsstarke Kopffreihauben
Leistungsstarker Dunstabzug mit Kopffreihauben | Foto: Franke

Abluft und schornsteinabhängige Feuerstellen

Beim Betrieb eines Dunstabzug im Abluftverfahren kann, sofern nicht genügend Luft in den Raum nachströmen kann, im Aufstellbereich der Feuerstätte ein Unterdruck entstehen und die Abgase können in den Raum zurückströmen. Um dies zu vermeiden, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die einfachste Lösung ist, über ein gekipptes Fenster ausreichend Zuluft in die Wohnung einströmen zu lassen. Da erfahrungsgemäß aus Unachtsamkeit die Fenster beim Betrieb der Dunstabzugsanlage aber oft geschlossen bleiben, ist diese Lösung nicht sicher genug. Als zuverlässige Alternative bietet sich der Einbau eines Kontaktschalters am Fenster an, welcher durch Kabel- oder Funksteuerung mit dem Dunstabzug verbunden wird. Bei geschlossenem Fenster ist ein Betrieb der Dunstabzugshaube dann nicht mehr möglich.

Voraussetzungen für die Ablufttechnik

Damit Abluft einsetzbar ist, müssen jedoch noch andere Bedingungen erfüllt werden: Sowohl ein Wanddurchbruch als auch der Abluftkanal sind absolut erforderlich und die Zuluft muss gewährleistet sein. Der Abluftkanal sollte unabhängig von der Hauslüftungsanlage sein und im direktesten Weg nach draußen geführt werden. Je kürzer der Abzugsweg, je größer der Rohrdurchmesser und je weniger Krümmungen am Rohr, desto besser ist die Wirkung. Je nach Luftleistung des Geräts gelten folgende Querschnitts-Angaben für Abluftleitungen: 125 mm < 500 m3/h Luftleistung, 150 mm > 500 m3/h Luftleistung. Achten Sie auch auf einen energieeffizienten Mauerkasten (Blower-Door-Zertifikat) oder setzen Sie ein System mit Außenklappe ein, die bei Nichtbetrieb der Dunsthaube selbsttätig schließt und so Kaltlufteintritt verhindert.

Dunstabzug & Kochfeld – auf die Maße achten

Kochfeld und Dunstabzug müssen miteinander harmonieren. Erst wenn Art und Größe des Kochfeldes feststehen, sollte die entsprechende Dunstabzugshaube ausgesucht werden. Bei kalten Kochfeldern wie z. B. Induktion wird der Wrasen leicht seitlich nach außen getragen. In jedem Fall sollte der Dunstabzug hier breiter sein als das Kochfeld. Bei heißen Kochfeldern und Gaskochfeldern steigt der Wrasen sehr schnell und durch die hohe thermische Unterstützung fast unsichtbar auf, aus diesem Grund kann der Dunstabzug in der gleichen Breite wie das Kochfeld geplant werden. Der empfohlene Abstand von Dunstabzug zum Kochfeld liegt zwischen 65 und 75 Zentimeter. Speziell beim Einsatz von Gaskochfeldern dürfen 65 Zentimeter nicht unterschritten werden. Je höher die Dunstabzugshaube über der Kochzone installiert wird, umso wichtiger ist ein ausreichender Überstand. Ein Abstand größer 90 Zentimeter zwischen Haube und Kochfeld sollte vermieden werden.  Die Mindestbreite der Dunstabzugshaube, bei einem Abstand bis 75 Zentimeter zum Kochfeld, muss mindestens so breit sein wie die darunter installierten Kochfelder. Um seitlichen Luftströmungen entgegenzuwirken, ist es sinnvoll, dass der Dunstabzug seitlich einen Überstand zur Kochfläche aufweist. Allgemeine Empfehlung: 5 Zentimeter Überstand bei Wandhauben, 10 Zentimeter Überstand bei Inselhauben.

Bei einem 75 Zentimeter breiten Kochfeld liegt die empfohlene Haubenbreite jedoch bei 90 Zentimeter, bei einem 90er-Kochfeld bei 120 Zentimeter. Kopffreihauben sollten nicht höher als 75 Zentimeter ab Mittelpunkt der Haube zur Kochfläche installiert werden. Da keine komplette Überdeckung der Kochfläche vorhanden ist, wird die Wrasenerfassung bei größeren Abständen stark vermindert. Dunstabzüge mit Randabsaugung und einer flachen Bauform können bei kalten Kochfeldern im Randbereich jedoch Vorteile bei der Wrasenerfassung haben. Wichtig im Kochalltag ist dann schließlich aber auch, dass bei der dynamischen Lüftungsart der Dunstabzug vor Beginn des Kochvorgangs vom Benutzer in Betrieb genommen wird und nicht erst, wenn die Küche schon mit Kochwrasen belastet ist! Nach dem Abschluss des Kochvorgangs ist ein Nachlauf notwendig, um eine einwandfreie Entlüftung der Küche zu erreichen.

Welche Kochfeldvarianten gibt es?

In Deutschland finden rund zwei Drittel der täglichen Anwendungen auf dem Kochfeld statt und nur etwa ein Drittel im Backofen. Zum Kochfeld sollte man sich also mindestens ebenso detailliert Gedanken machen wie zum Backofen – nicht zuletzt auch deshalb, weil der Wunsch nach noch mehr Komfort und Freiheit beim Kochen steigt. Kochfelder – wir sprechen hier von Elektro-Glaskeramikfeldern – gibt es heute in Breiten von 60, 70, 80 oder sogar 90 Zentimetern. Sofern es die Küchenplanung zulässt, bieten die breiteren Modelle unter ergonomischen und Flexibilitätsgesichtspunkten sehr viel mehr Komfort als die 60-Zentimeter-Varianten.

Innovatives Kochfeld von Bora
Innovatives Kochfeld mit integriertem Dunstabzug | Foto: Bora

Elektronisch regeln mit Touch, Slider oder TFT

Moderne Glaskeramikkochfelder zeichnen sich durch ein hohes Maß an Komfort, Qualität und Sicherheit aus. Besonders die einfache, intuitive Bedienbarkeit der Geräte ist gefragt. Neben der herkömmlichen Knebelbedienung die frontseitig oder oben platziert wird, haben sich ganz neue Techniken etabliert. Die Touch-Control Technik durch Antippen von Sensor-Tastenfeldern oder Skalenpunkten, die Slider-Sensorik Technik durch stufenloses Hochregeln per Entlangstreichen auf einer Skalenstrecke, die Disc-Control-Bedienung mit Hilfe loser drehbarer magnetischer Scheiben oder die TFT-Displays (Thin Film Transistor Display), wie sie auch bei Smartphones zum Einsatz kommen. Dank des hochauflösenden Farbdisplays wissen Sie immer ganz genau, was auf der einen oder anderen Kochstelle gerade passiert.

Die Funktionen der Kochstelle können dabei komfortabel und unabhängig vom Backofen bedient werden und müssen nicht mehr über die Knebel des Herdes eingestellt werden, was auch nur beim Kombi-Set – also Unterbau-Backofen, darüber das Kochfeld – möglich ist. Heute werden Kochfelder häufig separat verbaut, der Backofen befindet sich in einem Hochschrank. Apropos Einbau, wer schlichtes Design und ein fugenloses Verschmelzen von Kochfläche und Arbeitsplatte bevorzugt, wählt ein flächenbündig eingebautes Kochfeld. Diese Kochfelder lassen sich gut in Natursteinplatten integrieren. Bei Holz– oder Schichtstoffplatten erfordert der flächenbündige Einbau eine Unterbaukonstruktion. Ansonsten sitzen Module am Rand auf.

Aufgesetzt oder fugenlos

Eine Wahlmöglichkeiten hat man dann mit Ganzglasfeldern oder solchen mit Edelstahlrahmen bzw. partieller Einfassung. Ein Rahmen kann den Vorteil bieten, beim harten Ansetzen oder Heranschieben von schweren Töpfen Glasbruch an der Kante zu vermeiden. Nachteil des aufgesetzten Kochfelds: Die überstehenden Ränder sind schwerer sauber zu halten. Kochfelder unterscheiden sich auch in Sachen Kochzonen-Aufteilung. Hier kann man Kochgewohnheiten und Topfplatz-Wünsche zum Teil durch eine entsprechende Produktwahl optimieren. Wie die einzelnen Kochstellen im Glas markiert sind, ist eine Design- beziehungsweise Geschmacksfrage. Meist schwarz tragen die Glasflächen helle Ringe, Kreuze, Punktflächen oder Bogensegmente, um die Topfplatzierung zu erleichtern. Weiße Modelle zeichnen die Linien dunkler ab. Kochfelder bieten heute eine flexible Kochzonennutzung. Neben den vier bis fünf Einzelkochstellen lassen sich einzelne Bereiche auch vergrößern oder zu anderen Flächenformen zusammenfassen. Das gilt insbesondere für Induktionskochfelder.

Induktion – schnell, sicher, pflegeleicht

Schon heute ist jedes vierte Kochfeld induktiv. Das liegt zum einen an den generellen Vorteilen der Induktion wie Schnelligkeit, Reinigungsfreundlichkeit und Sicherheit. Beim Induktionskochen erzeugen unter dem Glas des Kochfelds angebrachte Magneten ein starkes Feld, das die Pfanne, nicht aber die Kochfläche erhitzt. Die Temperaturstände können nahezu sofort erreicht werden und ermöglichen eine Feinkontrolle.

Die Hitze kann schonend zugeführt werden, aber auch sofort auf Höchststufe, um Fleisch oder Fisch kurz anzubraten. Induktion ist zudem extrem energiesparend. Sobald das Kochgefäß entfernt ist, wird das Energiefeld deaktiviert, sodass kein Strom mehr verbraucht wird. Daneben bietet die Induktion auch neue Möglichkeiten, wie etwa die Vario-Induktion, bei der je zwei Kochzonen zu einer großen Fläche zusammengeschaltet werden. Oder die absolute Luxusvariante – die Vollflächen-Induktion – bei der das gesamte Kochfeld zur Verfügung steht und das intelligente User Interface automatisch Größe und Position des Kochgeschirrs erkennt.

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