In Zeiten wachsenden Bewusstseins für die Umwelt und steigender Energiepreise rückt die Bedeutung nachhaltiger und verantwortungsvoller Bauweisen in den Vordergrund. Das Wärmedämmverbundsystem (WDVS) stellt eine effiziente Methode für eine nachhaltige Fassade dar und hilft dabei den Energieverbrauch von Gebäuden zu reduzieren. Wärmeverluste werden minimiert, ein angenehmes Raumklima gefördert und Heizkosten gesenkt. Lesen Sie hier, welche Möglichkeiten es für eine Außenwanddämmung gibt, wie man diese nachhaltig bauen kann und welche Fördermöglichkeiten es gibt.
Welche Förderung gibt es für eine nachhaltige Fassade?
Es lohnt sich, in energiesparende Maßnahme zu investieren, denn die Fördergelder können beachtlich sein – in einigen Fällen zusätzlich über 40 € pro Quadratmeter.
Um einen Überblick über die verschiedenen Fördermöglichkeiten zu bekommen, können Interessierte die Fördermittelauskunft und den Steuerersparnis-Rechner nutzen. Diese bieten eine praktische Orientierung und helfen dabei, die optimale Förderung für das eigene Vorhaben zu finden und herauszufinden, wie viel Steuerersparnis man erwarten kann.
Welche Kriterien müssen für eine Förderung erfüllt sein?
Die Vergabekriterien für eine Auszeichnung von WDVS mit dem Siegel Blauer Engel haben sich im Jahr 2023 geändert. Während bis Ende 2022 noch viele WDVS das Siegel trugen, sind aktuell nur noch wenige Systeme gelistet.
Für ein WDVS (RAL-UZ 140) müssen:
Welche Möglichkeiten gibt es für eine Hausfassade?
Außenwanddämmung: Effizienz trifft Nachhaltigkeit
Eine der effektivsten Methoden zur Reduzierung des Energieverbrauchs ist die Außenwanddämmung. Sie minimiert Wärmeverluste, fördert ein angenehmes Raumklima und senkt Heizkosten. Je nach individuellen Bedürfnissen können verschiedene Dämmmaterialien und -techniken zum Einsatz kommen.
Die nachhaltige Fassade gewinnt in der modernen Bauwelt immer mehr an Bedeutung. Bauherren, die Wert auf Ökologie legen, können auf Rohmaterialien wie Holz oder Recycling-Produkte setzen. Neben der Ressourcenschonung überzeugen diese Baumaterialien durch Robustheit und Langlebigkeit.
Die moderne Bauwelt bietet zahlreiche Optionen für individuelle Ansprüche und Budgets. Eine Außenwanddämmung hat dabei aber keinerlei Einfluss auf die Gestaltung der Fassade. Die Bauherren können sich ihre individuellen Wünsche dennoch erfüllen.
Im Folgenden wird auf das Wärmedämmverbundsystem weiter eingegangen, da es sich um das am häufigsten eingesetzte System einer Außenwanddämmung handelt.
Was ist eine WDVS Fassade?
Ein Wärmedämm-Verbundsystem (kurz: WDVS) ist eine Außenwanddämmung von Gebäuden, die aus verschiedenen Schichten besteht.
Als Reaktion auf die Ölkrise und die daraus resultierende Notwendigkeit, Energie zu sparen und die Energieeffizienz von Gebäuden zu erhöhen, findet die WDVS Außenwanddämmung seit den 1970er Jahren verstärkt Anwendung. Die ersten spezialisierten Produkte für WDVS wurden in diesem Zeitraum entwickelt. Vorherige Dämmtechniken waren weniger standardisiert und systematisiert als Wärmedämmverbundsysteme.
Wärmedämmverbundsysteme haben folgende Ziele:
Die Außenwanddämmung ist nicht nur für Neubauten geeignet, sondern auch Altbauten können auf einfache Weise energetisch und optisch saniert werden.
Um Ihr Energiesparpotential zu ermitteln und sich über ggf. erforderliche Sanierungen rund um Ihr Haus zu informieren, können Sie den Energiesparrechner verwenden. Dieser berechnet Ihnen durch die Eingabe weniger Daten die Energiebedarfskennzahl für Ihr Gebäude. Außerdem können Sanierungsmaßnahmen simuliert werden und zutreffende Förderungsmöglichkeiten werden direkt vorgeschlagen.
Wie ist eine WDVS Fassade aufgebaut?
Das Wärmedämm-Verbundsystem besteht aus verklebten und verdübelten Fassadendämmplatten und einer dekorativen Fassadengestaltung, bspw. einer Putzbeschichtung.
- Untergrund: Der Untergrund ist die Basis des WDVS. Er kann aus einem mineralischen Untergrund oder auch aus Holz bestehen.
- Dämmplatte: Die Dämmplatte ist die Schicht, welche die Wärme im Innenraum hält. Sie kann aus verschiedenen Materialien wie Polystyrol, Mineralwolle oder Holzfasern bestehen und direkt auf den Untergrund bzw. die Fassade verklebt oder auch verklebt und verdübelt angebracht werden.
- Armierungsschicht: Schicht aus Armierungsmörtel mit eingearbeitetem Glasfasergewebe, wodurch eine gleichmäßigere Verteilung der Spannung beim Trocknen erreicht wird. Somit können Risse vermieden werden.
- Deckputz: Der Deckputz ist die oberste Schicht des WDVS. Er kann aus verschiedenen Materialien wie mineralischem oder organischem Putz bestehen und dient dazu, die Fassade zu verschönern. Optional kann eine Fassadenverkleidung (z.B. Fassadenplatten) als Abschluss montiert werden.
Die Dämmschicht wird durch schmutz- und wasserabweisende Eigenschaften des Außenputzes und der gewählten Farbe geschützt. Spezielle Lotuseffekte lassen das Wasser einfach abperlen, Schmutz kann durch Regenwasser abgespült werden.
Welche Dicke bei WDVS?
Die Dicke einer WDVS-Dämmung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter das verwendete Dämmmaterial, die klimatischen Bedingungen des Standortes und die gewünschten energetischen Ziele (z.B. Erreichen eines bestimmten U-Wertes).
Bei der Planung eines WDVS ist es wichtig, die spezifischen Anforderungen und Bedingungen des jeweiligen Gebäudes zu berücksichtigen. Es ist daher unabdingbar einen Energieberater bei der Sanierung mit einzubeziehen. Nur so kann sichergestellt werden, dass Vorgaben für Förderungen eingehalten werden. Des Weiteren erhöht sich die Förderung eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP).
Im GEG sind genaue Vorgaben für die Berechnung der jeweiligen Dämmdicke zu finden. Der U-Wert darf bei verpflichtenden Dämmmaßnahmen maximal 0,24 W/(m2K) betragen. Je dicker ein Dämmstoff, desto niedriger ist der U-Wert. Folglich sinken die Heizkosten bei einer dickeren Dämmung.
Welche Fassaden sind nachhaltig?
Es wird viel über Klimafreundlichkeit z.B. bei der Emission von Fahrzeugen, der Produktion recycelbarer Verpackungen und der Vermeidung von Müll diskutiert. Doch auch die Baubranche kann viel für eine klimafreundliche Zukunft beitragen. So können beispielsweise Produktionsprozesse optimiert und energieeffiziente Produkte zur Reduzierung des Gebäudeenergieverbrauchs hergestellt werden. Einige Hersteller arbeiten stetig daran, Produkte für eine nachhaltige Fassade zu produzieren, Bauunternehmen und Hauseigentümer verstärkt auf zertifizierte Materialien achten , die sowohl eine effiziente Außenwanddämmung bieten als auch den ökologischen Fußabdruck von Gebäuden reduzieren.
Es besteht ein großes Sanierungspotenzial in Bestandsgebäuden: Bis zum Jahr 2030 muss die Sanierungsquote mindestens verdoppelt werden, um die definierten Klimaziele der Bundesregierung zu erfüllen. Eine Außenwanddämmung spart Geld und trägt durch die Reduktion des Energie- und Ressourcenverbrauchs sowie der Treibhausemission effektiv zum Klimaschutz bei.
Die hohe Qualität von Deckbeschichtungen wird ebenso vom Blauen Engel hervorgehoben. Dies können Putze auf mineralischer, silikatischer und auch Silikonharz-Basis sein.
Auch Fassadenfarben können wasserabweisend und dennoch wasserdampfdurchlässig sein und gleichzeitig auf bioziden Filmschutz verzichten. Wenn man sich den Lotuseffekt der Natur zunutze macht, wird auch der Schmutz durch den Regen direkt von der Fassade abgewaschen. Die in Fassadenfarben enthaltenen Bindemittel können auch zum Teil komplett aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden und somit bei einer nachhaltigen Fassade zum Einsatz kommen.
Produkttipp: Nachhaltige Fassade
In der heutigen Zeit gewinnt das Thema Nachhaltigkeit im Bauwesen immer mehr an Bedeutung. Insbesondere beim Thema Fassadengestaltung und Wärmedämmung gibt es innovative Produkte, die sowohl ökologische Aspekte berücksichtigen als auch ästhetisch und funktional überzeugen. Die Firma Sto hat gleich drei nachhaltige WDVS im Sortiment, die für eine ökologische Außenwanddämmung zum Einsatz kommen können.
Diese Sto-WDVS tragen das Siegel Blauer Engel.
StoThermWood
Holzfaser-Dämmplatte
Holz als effizientes Dämmmaterial
Besonders umweltfreundlich durch nachwachsenden Rohstoff
StoTherm Mineral
Nichtbrennbar
Mineralische Steinwolle
Mechanische Befestigung
Sortenreiner Rückbau möglich
StoTherm Classic® S1
Nichtbrennbar
Organische Steinwolle
Hohe mechanische Belastbarkeit
Verklebung oder mechanische Befestigung möglich
Die Fassadenfarbe Lotusan® verhilft dank ihrer bionischen Eigenschaften, dass Tau, Regen und Nebel sowie Schmutzpartikel einfach abperlen können. Der Silikonharzputz Silco blue® hemmt den Befall durch Mikroorganismen mit natürlichen Wirkprinzipien.
Anzeige: StoSilco® Blue
Hemmt den Befall durch Mikroorganismen mit natürlichen Wirkprinzipien
Anzeige: StoColor Lotusan AimS®
Besitzt bionische Eigenschaften, wodurch Schmutz und Wasser einfach abperlen
Beide Produkte kommen ohne bioziden Filmschutz aus und sind mit dem Siegel Blauer Engel ausgezeichnet.
Was kostet 1 m2 nachhaltige Fassade?
Eine neue Außenwanddämmung kann durch reduzierte Heiz- und Energiekosten viel Geld sparen, doch die Anschaffungskosten spielen für Bauherren bei der Renovierung oder beim Neubau eine große Rolle. Für jedes Gebäude ist eine individuelle Berechnung notwendig, da die Kosten je nach Material und Dämmvariante variieren können. Auch bauliche Gegebenheiten und die Optik beeinflussen den Preis.
Die Kosten variieren üblicherweise zwischen 150 bis 300 Euro pro Quadratmeter, wohingegen bei besonderen Materialien höhere Kosten möglich sind. Der Preis für eine Fassadendämmung eines Altbau-Einfamilienhauses bewegt sich zwischen ca. 15.000 bis 40.000 Euro. Durch eingesparte Heizkosten werden diese Ausgaben langfristig ausgeglichen.
Tipp: Die Amortisation erfolgt noch schneller, wenn im Haus zusätzlich ein energieeffizientes Heizsystem vorhanden ist.
Wie lange hält eine WDVS Fassade?
Ein WDVS ist für eine lange Nutzungsdauer konzipiert. Bei fachgerechter Planung, sorgfältiger Auswahl der Materialien und korrekter Ausführung kann es eine Lebensdauer von ca. 50 Jahren oder sogar länger aufweisen. Allerdings hängt die tatsächliche Haltbarkeit von verschiedenen Faktoren ab:
Es ist zu beachten, dass während der Nutzungsdauer des WDVS möglicherweise Wartungsarbeiten oder Reparaturen notwendig werden. Ein gut gepflegtes WDVS kann jedoch über viele Jahrzehnte hinweg effektiven Wärmeschutz bieten.
Welche Fassade für Wetterseite?
Die Wetterseite eines Hauses steht ständig starken Umwelteinflüssen gegenüber. Daher sind hier besondere Anforderungen an die Fassadengestaltung zu beachten. Eine nachhaltige Fassade stellt dabei nicht nur aus ökologischen Gründen eine erstklassige Wahl dar, sondern zeichnet sich auch durch ihre Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit aus. Sie bietet Schutz vor Wind, Niederschlag und extremen Temperaturschwankungen.
Welche Vorteile hat eine WDVS Fassade?
Welche konkreten Vorteile bietet eine WDVS Fassade? Und warum entscheiden sich immer mehr Bauherren und Sanierer für diese Art der Fassadendämmung? Ein WDVS bietet zahlreiche positive Aspekte und Vorteile und kann dazu beitragen, Gebäude zukunftsfähig, energieeffizient und komfortabel zu gestalten.
Fazit: Eine nachhaltige Fassade spart Energiekosten
Die Entscheidung für eine nachhaltige Fassade beim Hausbau oder der Sanierung eines Altbaus bringt mehrere Vorteile mit sich. Energiekosten können eingespart werden und somit bares Geld. Außerdem verbessert sich das Raumklima und Kälte sowie Hitze bleiben draußen. Erhebliche Fördermöglichkeiten können für zertifizierte Außenwanddämmungen in Anspruch genommen werden und helfen bei der Finanzierung.
Ein Experte kann Ihnen eine individuelle Beratung und Umsetzung für Ihr Haus anbieten. Lassen Sie sich dabei direkt die Möglichkeiten für den Einsatz einer mit dem Blauen Engel zertifizierten Fassade erläutern.
Alle Bilder: Sto SE & Co. KGaA