Ob Holz, Beton und Sandstein, Klinker oder Putzfassade. Beim Fassade gestalten gibt es viele Optionen, was die Materialien angeht. Einen guten Schutz vor der Witterung bietet aber vor allem der richtige Fassadenanstrich. Denn Wind und Wetter hinterlassen über die Jahre ihre Spuren. In der Regel erfordert das nach einiger Zeit eine Sanierung, um den Schutz weiterhin zu gewährleisten. Wir zeigen, welche Optionen es generell beim Fassade gestalten gibt und wann ein Fassadenanstrich als Sanierung ausreicht.
Inhaltsverzeichnis
Wie kann ich eine Aussenwand verkleiden?
Bei der Gestaltung der Fassade eines Neubaus oder bei der Sanierung gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: Putzfassaden, Klinkerfassaden, Plattenfassaden, Faserzementfassaden, Holzfassaden oder Kombinationen unterschiedlicher Materialien gehören zu den gängigsten Verkleidungen. Um die Verkleidung anzubringen, braucht es zunächst eine Unterkonstruktion. Diese sorgt für die nötige Stabilität.
Holzfassaden sind mit ihrer natürlichen Optik besonders zeitlos. Auch eine Kombination mit anderen Materialien ist möglich. Als waagerechte Stülp-, senkrechte Boden-Deckelschalung oder als Lamellenfassade mit Sichtfugen ist Holz flexibel einsetzbar. Ist das Holz fachgerecht verarbeitet und kann stets gut trocknen, handelt es sich um eine pflegeleichte und wartungsarme Fassade. Wichtig: eine Hinterlüftungsebene von Minimum 20 Millimetern. Während der Hauspreis für z.B. Fertighäuser eine Putzfassade oft schon enthält, gelten für Holzverschalungen Aufpreise.
Klinkerfassaden gelten als robust und witterungsunempfindlich. Die Ziegelsteine bestehen aus Schamott, Feldspaten und weiß- oder rotbrennenden Tonmineralien. Der einheimische Rohstoff wird bei 1200 Grad gebrannt. Das Material ist frostbeständig, nimmt kaum Wasser auf und bleibt ohne Pflegeaufwand Jahrzehnte lang schön. Wer die Backstein-Optik günstiger haben will, wählt zum Fassade gestalten sogenannte Klinkerriemchen, welche eine Fachkraft als Bestandteil eines Wärmedämm-Verbundsystems auf die Fassade klebt.
Platten- und Glas-Fassaden finden sich bisher noch an wenigen Häusern. Möglichkeiten gibt es indes viele. Zum Beispiel Schiefer: Als Naturprodukt besteht es aus reinstem Tonschlick, der sich am Meeresgrund unter großem Druck zu Tonstein verfestigte. Je nach Vorkommen gibt es Farb- und Oberflächenstruktur-Unterschiede. Faserzement-Platten bilden eine robuste Alternative zu Natursteinplatten. Die verschiedenen Verlegearten bieten individuelle Möglichkeiten beim Fassade gestalten. Kupfer-, Alu-, Zink- und Stahlbleche besitzen eine besonders gute Formbarkeit und ermöglichen so auch abgerundete Verkleidungen. Ähnlich wie bei Holz, haben manche Metalle die Fähigkeit, ihre Optik mit den Jahren zu verändern.
Welche Arten von Fassadenputz gibt es?
Putze unterscheidet man z.B. nach der Art des Bindemittels. Es gibt Fassadenputze mit mineralischem Bindemittel sowie solche mit organischem Bindemittel. Darunter fallen jeweils verschiedene Bindemittel: bei den mineralischen/anorganischen Bindemitteln sind dies z.B. Kalk, Lehm oder Gips. Zu den organischen Bindemitteln gehört vor allem Kunstharz, welches für eine hohe Belastbarkeit sorgt und auf nahezu jedem Untergrund haftet.
Fassade gestalten – Übersicht Fassadenputze mit mineralischen Bindemitteln:
- Mörtel mit Luftkalk: sehr geschmeidig und gut zu verarbeiten
- Hydraulischer Kalkmörtel: besonders geeignet für denkmalgeschützte Fassaden, rein mineralisch und hydraulisch, Raumklima regulierend
- Kalk-Zementmörtel: für Innen und Außen, extrem widerstandsfähig, leicht zu verarbeiten, sehr druckfest
- Zementmörtel: findet häufig im Außenbereich Anwendung, extrem gute Haftung, witterungsbeständig, frostsicher
Fassade gestalten – Übersicht Fassadenputze mit organischen Bindemitteln:
- organisch gebundener Silikatputz: haftet optimal am Untergrund, z.B. auch auf Beton, extrem beständig gegen Wasser und Witterung
- Dispersionsputz (Kunstharzputz): für Innen und Außen, häufig verwendet bei Sanierungen, passt sich dem Untergrund optimal an
- Silikonharzputz: besonders geeignet für die Fassade, verhindert Pilzbefall effektiv, sehr resistent gegen Wasser und Schmutz
Dekorative Oberflächengestaltung mit Putz – welche Optionen habe ich?
Fertighäuser werden überwiegend mit verputztem Wärmedämm-Verbundsystem gebucht. Endbeschichtungen sind dann Mineral- oder Kunstharzputze, die es in vielen Farben und Strukturierungen gibt. Zum Beispiel als Kellen-, Scheiben-, Kratz- oder Reibeputz. Putze haben sich grundsätzlich als wirksame Barriere gegen Witterungseinflüsse bewährt. Zum Erhalt eines intakten Außenputzes empfiehlt sich alle zehn Jahre ein neuer Anstrich.
Es gibt eine ganze Reihe an Putzstrukturen. Unterschiede bestehen nicht nur beim Aussehen, sondern auch bei den Eigenschaften sowie der Verarbeitung. Bei Mauerwerk gibt es in den meisten Fällen einen „Grundputz“, der als Ausgangsebene für den strukturgebenden Oberputz dient. Bei Wärmedämm-Verbundsystemen trägt man einen „Unterputz“ auf. In der folgenden Übersicht sehen Sie eine Auswahl der häufigsten Putzstrukturen.
Buntsteinputz:
- natürliche Gesteinskörnung
- Optik wie feinkörnige Granite
- unter Umständen Grundierung nötig
- für strapazierte Bereiche wie Sockel oder Eingang
Schabeputz:
- feinere Variante des Edelkratzputzes
- entsteht durch vorsichtiges Abziehen der obersten Schicht
Steinputz:
- Optik wie Natursteinfassade
- hohe Festigkeit
- bietet die Möglichkeit, es wie Waschputz oder Kratzputz aussehen zu lassen
- mit Steinmetztechniken bearbeitbar
Kammzugputz:
- früher an Jugendstilfassaden
- sehr ebener Unterputz
- darüber wird feinkörniger Putz mit Kamm gekämmt
- ermöglicht unterschiedliche Formen und Muster
- Bild: Johannes Eulberg
Besenputz:
- ähnlich Kammzugputz
- Strukturieren des Oberputzes mit Strukturbürste
- Strukturen sind sehr fein
- Bild: Johannes Eulberg
Filzputz:
- feine Strukturkörnung
- kommt auf einen Unterputz und wird mit Filzbrett gefilzt
- wolkiges Aussehen möglich
- Bild: Martin Baitinger
Spritzputz:
- mit speziellen Putzmaschinen aufgetragen
- ermöglicht charakteristische Oberflächenstrukturen
Kellenwurf:
- von Hand mit Putzkelle auf den Untergrund angeworfen
- Ergebnis kann sehr unterschiedlich ausfallen
- große Korngröße
Scheibenputz:
- mineralisch, einfache Verarbeitung und Strukturierung
- sehr verbreitet
- mit Edelstahlgerät aufgetragen
- Einarbeiten der gewünschten Strukturierung
- Bild: Martin Baitinger
Kratzputz:
- unterschiedliche Korngrößen sorgen für mehr oder weniger feine Oberflächen
- zwei Schichten: Kratzputz als Oberputz auf Unterputz
Reibeputz:
- Oberfläche je nach Korngröße mehr oder weniger glatt
- Auftragen des Reibeputzes auf Unterputz
- aufgetragener Putz mit Nagelbrett anreissen und herunterkratzen
- durch die teilweise freiliegende Oberfläche entsteht ein farblicher Akzent
- maschinelles Anbringen
Altdeutscher Putz:
- einfaches Verarbeiten
- eher freie Strukturen
- zwei dünne Schichten in feuchtem Zustand auftragen
- die untere Schicht mit Gerät verziehen
- die zweite frei strukturiert
Zupfputz:
- Feinkörniger Oberputz auf Unterputz
- Werkzeug in nassen Putz drücken
- durch herausziehen entstehen charakteristische Spitzen an der Oberfläche
- Bild: Johannes Eulberg
Eine individuelle Gestaltung der Außenfassade mit Putz ermöglicht StoSignature. Das System zum Fassade gestalten bietet eine große Auswahl an Putztexturen, Farben, Effektmaterialien und unterschiedlichen Techniken der Oberflächengestaltung. Daraus wählen Sie die für sich passende Kombination. So können Sie Ihre eigenen Vorstellungen einer gelungenen Fassadengestaltung umsetzen. Alternativ gibt es vorgefertigte Oberflächen oder Impressionen, wie z.B. Metallic-Anmutung oder Beton-Optik.
Wie Hausfassade gestalten?
Ist die Wahl bei Ihnen auf eine bestimmte Art der Gestaltung gefallen? Dann ist die Frage, ob Sie sich mit Ihrem Haus von den Nachbarhäusern farblich absetzen möchten. Um nicht negativ aufzufallen, sollten Sie sich beim Fassade gestalten zumindest ein wenig an der Farb- und Materialwahl der umgebenden Häuser orientieren. Bei Fassaden von neueren Gebäuden dominieren in der Regel klare Strukturen. Abhängig vom Haustyp besteht beim Fassade gestalten die Option, bestimmte Gebäudeelemente farblich hervorzuheben. Und zwar, indem man unterschiedliche Fassadenfarben oder eine Kombination von Materialien wählt.
Besonders wichtig ist hier, die Vorgaben des Bebauungsplans und des zuständigen Bauamts einzuhalten. Denn die Gemeinden können verbindliche Vorschriften fürs Fassade gestalten erlassen – müssen aber nicht: manche Pläne sehen z.B. nur helle Putzfassaden vor, andere verbieten die Verkleidung der Fassade mit Klinker. Strengere Vorgaben gibt es beim Fassade gestalten von denkmalgeschützten Häusern.
Was kostet eine neue Fassade?
Je nachdem, welche Maßnahmen notwendig sind, fallen die Kosten unterschiedlich hoch aus. Wer die Fassade lediglich reinigen möchte, sollte bei einer rund 100 qm große Fläche mit Kosten im unteren vierstelligen Bereich rechnen. Die Höhe der Kosten richtet sich hauptsächlich nach der Oberflächenart und nach dem Verschmutzungsgrad.
Die Kosten für die Dämmung der Fassade hängen von dem gewählten Material sowie der Dämm-Variante ab. In der Regel liegen die Kosten je Quadratmeter zwischen 100 und 250 Euro. Insgesamt liegt man bei einer neuen Dämmung der Fassade somit bei Kosten von rund 15.000 bis 40.000 Euro.
Beim Fassade gestalten richten sich die Preise für eine neue Verkleidung nach dem verwendeten Material. Eine Fassadenverkleidung aus Kunststoff, inklusive Montage und Dämmung aus Mineralwolle startet bei rund 170 Euro pro Quadratmeter. Für Fassadenverkleidung aus Holz samt Dämmung und Montage zahlen Sie ab 250 Euro. Und für die Verkleidung mit Stein und Zellulose-Dämmung sind es bereits ab 350 Euro pro qm.
Was kostet es, eine Fassade zu streichen?
Die Kosten für den Anstrich einer Fassade mit rund 100 qm Fläche setzen sich aus den folgenden Leistungen und Produkten zusammen: Gerüst für zwei Wochen, Abdecken und Abkleben, Reinigen und Spachteln (Ausbesserungsarbeiten), Spachtelmasse, Fassadenfarbe für zwei Anstriche, die Grundierung sowie die Arbeitsleistung für Grundier- und Streicharbeiten. Insgesamt kommt man so auf Ausgaben im unteren bis mittleren vierstelligen Bereich. Je nach baulichen Gegebenheiten und gewähltem Material fallen die Kosten fürs Fassade gestalten höher oder niedriger aus. Bezüglich der Preisgestaltung sind regionale Unterschiede möglich.
Neuer Fassadenanstrich – wie erkenne ich, welche Maßnahmen nötig sind?
Eine Sanierung der Fassade kann aufgrund von ästhetischen sowie technischen Gründen notwendig sein. Welche Maßnahmen Sie ergreifen müssen, (Reinigung, Grundierung, neuer Anstrich) hängt vom Zustand der Fassade ab. Den Zustand überprüft man dabei anhand von mehreren Kriterien. Fragen Sie sich hier zunächst Folgendes:
- finden sich Verunreinigungen an der Fassade, z.B. Staub- oder Rußpartikel oder Schmutz?
- Stichwort Verwitterung: welche Spuren haben Wind und Wetter hinterlassen?
- kommt es bei der Fassade zum Kreiden oder Absanden oder neigt sie zu starker Wasseraufnahme?
- gibt es Veränderungen bei der Farbe?
- ist an der Fassade ein Algen- oder Pilzbefall zu beobachten?
- finden sich Risse im Mauerwerk? Was ist die Ursache?
Weist das Mauerwerk Risse auf, braucht es je nach Breite der Risse eine neue Beschichtung. Bei weniger stark ausgeprägter Rissbildung reicht eventuell auch eine Risssanierung mit Fassadenfarben oder Putzsystem aus. Bei der Beurteilung lohnt es sich, einen Fachhandwerkspartner hinzuziehen. Dieser hilft, den Zustand zu beurteilen. Dabei gibt er eine Empfehlung für die Sanierung ab und kann diese dann auch fachmännisch umsetzen. In der Regel beinhaltet dies eine Rundumbetreuung, bei der sich ein Berater um Planung, Logistik und Termine sowie Farb- und Materialkonzepte kümmert.
Die Sanierung einer Fassade durch einen neuen Anstrich kann wie folgt aussehen: zuerst geht es ans Reinigen der Fassade, welche mit einem Hochdruckreiniger durchgeführt wird. Sobald die Fassade trocken ist, trägt man je nach Fassadenart und Zustand eine Grundierung auf. Danach folgen ein oder zwei Anstriche mit der Schlussbeschichtung.
Als Hilfestellung für die Wahl der Maßnahmen beim Fassade gestalten dient die Tabelle:
Zustand / Maßnahme | Fassadenreinigung | Grundierung | Anstrich | Desinfizierung |
Schmutz | ✓ | |||
Verwitterte Beschichtung | ✓ | (✓) | ✓ | |
Kreidende/ absandende Fassade | ✓ | (✓) | ✓ | |
Stark wasserabsorbierend | ✓ | |||
Veränderter Farbton, ausgeblichen | ✓ | |||
Algen- und Pilzbefall | ✓ | (✓) | ✓ Mit Algen- und Pilzschutz | ✓ |
Welche Hausfarbe wählen?
Es gibt mineralische Fassadenfarben und Farben auf Dispersionsbasis. Je nach Untergrund wählen Sie fürs Fassade gestalten die entsprechende Art der Farbe. Auf Silikat- und Kalkputzen kommen mineralische Fassadenfarben zum Einsatz. Farben auf Dispersionsbasis verwendet man, wenn der Untergrund z.B. aus Zementputz oder Beton ist. Am häufigsten finden folgende Arten Verwendung:
Reinacrylat:
- Bestandteil von Dichtungsmitteln, Fassadengrundierung oder Fassadenfarbe
- wenn es schimmlige Stellen gibt sowie bei beschädigter, ältlicher oder veralgter Fassade
- vor allem die Grundierung sorgt für eine gute Haftung
- Produkt-Tipp: StoColor Dryonic
Siliconharzfarbe:
- für extrem strapazierte Fassaden
- Produkt-Tipp: StoColor Silco
Dispersionsfarbe:
- gehören zu den günstigeren Farben
- sehr umweltverträglich und leicht zu verarbeiten
- Achten Sie auf hochwertige Farben, die keine Biozide als Zusatzstoffe enthalten
Silikatfarbe:
- das Bindemittel Kaliwasserglas sorgt für extreme Haltbarkeit
- Farbintensität und Witterungsbeständigkeit
- die Farbe verbindet sich mit dem Untergrund
- nicht geeignet für Holz oder Kunststoff
- Anstrich erfordert Erfahrung und Expertise
Generell gilt bei der Wahl der Fassadenfarbe zum Fassade gestalten: wählen Sie nicht das billigste Produkt, sondern entscheiden Sie sich für eine qualitativ hochwertige Farbe. Achten Sie auf die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe. Wer hier an Qualität spart, geht das Risiko ein, dass die Fassadenfarbe schon nach kurzer Zeit Risse aufweist und abblättert. Oft begünstigen zudem Tau, Nebel und Regen die Anlagerung von Pilzen, Algen und Schmutz an Hausfassaden. Abhilfe schafft da z.B. die Fassadenfarbe StoColor Dryonic®. Sie besitzt eine hydrophil-hydrophobe Oberflächenstruktur (Dryonic® Technology) und kann das an der Fassade haftendende Wasser sofort wieder abführen. Das hindert Mikroorganismen daran, sie zu befallen. Biozide kommen dabei nicht zur Anwendung. Anbringen lässt sich die Farbe an den unterschiedlichsten Materialien: dazu gehören Putz, Metall, Klinker, Kunststoff, Beton und auch geneigte Flächen.