Dachneigung berechnen: 5 Tipps

Die Neigung eines Dachs berechnen – das mag sich zunächst anhören wie eine komplexe Angelegenheit, ist es aber gar nicht. Denn die Berechnung ist eigentlich nicht kompliziert und benötigt kein spezifisches Fachwissen. Egal, für welches Projekt Sie den Winkel Ihres Dachs benötigen, wir stehen Ihnen mit hilfreichen Tipps zur Seite.

Was genau ist die Dachneigung?

Die Bezeichnung der Dachneigung ist im Grunde selbsterklärend. Denn sie ist der Winkel, der angibt, wie steil das Dach von der horizontalen Ebene aus ansteigt. Die Dachneigung von Gebäuden variiert basierend auf Klima, Region, Tradition und Ästhetik – vom klassischen Satteldach bis hin zum Flachdach: Je nach den jeweiligen Gegebenheiten gibt es vollkommen unterschiedliche Arten von Dächern.

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Die Dachneigung beeinflusst neben der ästhetischen Wirkung eines Hauses auch dessen Funktionalität (Grafik: © elbemetall.de).

Doch die Dachneigung beeinflusst nicht nur die Ästhetik eines Hauses – von ihr hängen auch wichtige funktionale Aspekte ab. Wie das Dach gedeckt werden kann, wie gut Wasser davon ablaufen kann oder ob es einen nutzbaren Dachraum gibt, wird alles vom Neigungswinkel des Dachs bestimmt. Dementsprechend sollte die Neigung auch bei vielen Arbeiten und Projekten keinesfalls außer Acht gelassen werden. In welchen Fällen das so ist, erfahren Sie in Folge.

Wann muss die Dachneigung berechnet werden?

Es gibt überraschend viele Renovierungsprojekte, für die die Dachneigung eine Rolle spielt – obwohl Haus und Dach in diesen Fällen bereits fix und fertig sind, darf die Schräge des jeweiligen Dachs hier keinesfalls außer Acht gelassen werden. Für die Durchführung der folgenden Projekte ist es unumgänglich, vor dem Beginn den Neigungswinkel zu berechnen:

Einbau von Dachfenstern

Bei der Installation von Dachfenstern ist die Dachneigung von immenser Bedeutung, da sie direkt beeinflusst, welche Fenster eingebaut werden können. Hier gilt generell: Je flacher das Dach, desto länger müssen die Fenster sein. Denn nur so kann trotz der abgeflachten Oberfläche genügend Licht in den Raum gelangen. Auch der passende Öffnungsmechanismus für die Fenster hängt von der Dachneigung ab – so eignen sich beispielsweise Klapp-Schwing-Fenster am besten für Dachneigungen von 15° bis 55°.

Entwässerungssysteme und Schneefangvorrichtungen

Je nachdem, wie stark das Dach geneigt ist, müssen andere Schutzmaßnahmen gegen Schnee und Regen getroffen werden: Während steilere Dächer in der Regel eine Schneefangvorrichtung benötigen, ist das bei Flachdächern nicht notwendig, da der Schnee nicht abrutschen kann. Umgekehrt rinnt Wasser von steileren Dächern besser ab, während beim Flachdach auf angemessene Entwässerung geachtet werden muss.

Anlegen eines Gründachs

Auch bei der Begrünung des Dachs spielt die Dachneigung eine entscheidende Rolle – denn unterschiedlich geneigte Dächer erfordern unterschiedliche Vorgehensweisen. Flache Dächer benötigen beispielsweise eine vollflächige Entwässerung, damit sich nicht zu viel Feuchtigkeit ansammelt. Dächer mit steilerer Neigung brauchen dagegen entsprechende Befestigungen, damit die Bepflanzung nicht abrutscht.

Installation von Solarpanelen

Natürlich spielt die Dachneigung auch bei der Installation von Solarpanelen eine wichtige Rolle. Denn nur wenn der Winkel des Dachs eingerechnet wird, können die Module so ausgerichtet werden, dass sie den maximal möglichen Sonneneinfall bekommen. Übrigens: Eine Dachneigung von rund 30°, die nach Süden ausgerichtet ist, bietet in der Regel die besten Ergebnisse.

Gut zu wissen: Warum nicht gleich doppelt zum Klimaschutz beitragen mit einem Solar-Gründach? Je nach Dachneigung lassen sich auch beide Optionen auf einmal verwirklichen.

In all diesen Situationen ist die Berechnung der Dachneigung von großer Bedeutung, um die bestmöglichen Ergebnisse für das geplante Projekt zu erzielen. Doch was sollten Sie beim Messen und Berechnen alles beachten?

Tipps zum Berechnen der Dachneigung

Um die Dachneigung zu berechnen, brauchen Sie natürlich zuallererst die richtige Formel:

  • Erst berechnen Sie mit dem Satz des Pythagoras (a² + b² = c²) die Seitenlänge.
  • Dann folgt der Sinuswert (A : C = sin (ß)).
  • Zuletzt fehlt noch der Winkel (sin (ß) = a : b).

Doch abgesehen davon gibt es noch einige weitere Aspekte, die hilfreich für das Errechnen Ihrer Schräge sind. Wir haben die hilfreichsten Tipps in Folge für Sie zusammengefasst:

1. Der erste Schritt vor der Berechnung

Vor Sie den Prozess der Berechnung beginnen, sollten Sie sichergehen, dass es nicht auch einfacher geht. Denn in vielen Fällen existieren Baupläne oder andere Schriftstücke, auf denen die Dachneigung eines Gebäudes angegeben ist. Sehen Sie also am besten als Erstes alle Dokumente durch, in denen diese Informationen stehen könnte. So können Sie möglicherweise wertvolle Zeit für Ihr Projekt sparen.

2. Die Formel bleibt immer gleich

Egal welches Projekt sie planen, die Formel zum Berechnen der Dachneigung ist immer die gleiche. Mit dieser können Sie nicht nur den Winkel eines bestehenden Hauses berechnen, sondern auch zukünftige Projekte wie die Bedachung von Gartenhäusern oder Carports planen. Auch die Größe des jeweiligen Dachs ist dabei egal – ob Luxusvilla oder Hundehütte, die Formel ändert sich nie.

3. Sie brauchen keine Hightech Werkzeuge

Für die Berechnung der Dachneigung sind keine besonderen Spezialwerkzeuge notwendig – mit der richtigen Formel (oder einem verlässlichen Online-Rechner) und wenigen einfachen Hilfsmitteln ist alles vorbereitet. Folgende Hilfsmittel benötigen Sie für die Messung:

  • Meterstab zum Abmessen
  • Klebestreifen für die Markierung
  • Winkelmaß
  • Taschenrechner/verlässlichen Online-Rechner
  • Stift und Papier

4. Mit oder ohne Dachboden berechnen

Natürlich müssen Sie einige Daten sammeln, um die Dachneigung berechnen zu können. Falls Ihr Haus einen begehbaren Dachboden hat, geht das besonders leicht – denn in diesem Fall können Sie dort von einem markierten Punkt auf dem Boden aus ganz einfach einmal waagrecht und einmal senkrecht bis zum Dach messen. Mit diesen Werten lässt sich dann der Winkel errechnen.

Aber nicht alle Häuser haben einen begehbaren Dachboden. In diesen Fällen muss die Messung von außen durchgeführt werden. Aber auch hier muss nicht die gesamte Dachhöhe und Dachtiefe vermessen werden – es genügt, einzelne Teilstücke zu messen. Eine angemessene Sicherung ist in diesem Fall natürlich unerlässlich.

5. Fragen Sie nach

Falls Sie nach der Berechnung nicht sicher sind, sollten Sie auf jeden Fall eine Expertenmeinung einholen. Dasselbe gilt auch, falls es sich bei Ihrem Dach um eine komplexere Konstruktion handelt. Holen Sie im Zweifelsfall unbedingt eine zweite Meinung ein, um sicherzugehen, dass Sie Ihr Projekt mit der richtigen Grundlage beginnen.

Berechnen Sie Ihre Dachneigung

Die Berechnung der Dachneigung mag zunächst komplex erscheinen, ist aber eigentlich unkompliziert – tatsächlich erfordert sie nicht mal spezifisches Fachwissen. Achten Sie nur darauf, gründlich zu messen, wenden Sie die richtige Formel an und schon kann nichts mehr schiefgehen. Aber zögern Sie keinesfalls, bei Unsicherheiten eine Expertenmeinung einzuholen.

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