Dachrinnen-Materialien im Vergleich

Dachrinne_Kunststoff

Ohne eine Dachrinne leidet die Bausubstanz von Häusern und Co. schnell unter dem am Gebäude herabfließenden Regenwasser. Die ersten Produkte zur Wasserableitung wurden vermutlich aus Holz hergestellt. Später nutzte man Stein oder etwa 40 Zentimeter lange Formziegel. Sie verfügten jedoch über keine vollkommene Dichthaltung, sodass zunächst auf Metalle zurückgegriffen wurde. Allerdings konnte beispielsweise auch Bleiblech, das sich bei Temperaturwechsel ausdehnt, nicht überzeugen. Heute finden wir Dachrinnen insbesondere aus Zink, Kupfer, Kunststoff, Alu und – seit verhältnismäßig kurzer Zeit – aus Edelstahl.

Außergewöhnlich langlebige Regenrinnen haben ihren Preis

Neben dem Material spielt für die Entscheidungsfindung auch die Form und Größe des Daches eine Rolle. Darüber hinaus haben Dachrinnen Einfluss auf die Gesamtoptik eines Hauses. Die Auswahl hängt daher auch vom eigenen Geschmack und dem Gebäudedesign ab. Dachrinnen unterscheiden sich unter anderem:

  • im Anschaffungspreis
  • in ihrer Belastbarkeit
  • der Wetterbeständigkeit
  • der Haltbarkeit

Wer seinem Wohnhaus eine nostalgische Ausstrahlung geben möchte, kann beispielsweise  auf Kupfer setzen. Im Laufe der Zeit bildet sich eine Patina aus Grünspan, die für ein attraktives, natürliches Äußeres sorgt. Dachrinnen aus Zink sind besonders für ihre Langlebigkeit bekannt. Einige Hersteller bekräftigen diese vorteilhafte Eigenschaft durch die Gewährung einer mindestens 40-jährigen Garantie.

Zink-Dachrinnen

Ist von Zink-Regenrinnen die Rede, handelt es sich in der Regel um Blech, hergestellt aus einer Zinklegierung mit Anteilen von Titan und Kupfer in geringer Menge. Das Material geht mit folgenden Vorteilen einher:

  • moderater Preis
  • benötigt nur wenig Wartung
  • hohe Widerstandsfähigkeit
  • sehr gute Belastbarkeit
  • beste Umweltverträglichkeit (Recycling-Rate von 95 Prozent)

Manche Produzenten gehen sogar von einer Lebensdauer bis zu 75 Jahren aus. Je nach Eindeckungsart und -material überdauern sie somit oftmals das Dach selbst.

Steht eine energetische Dachsanierung oder neue Eindeckung an, ist ein Austausch der Zink-Dachrinne daher nur selten erforderlich. Bestenfalls überprüft man sie regelmäßig auf kleine Risse und Löcher, die ggfs. problemlos verlötet werden können. Auch auf Zink bildet sich mit der Zeit eine attraktive Patina. Ist diese nicht willkommen, streicht man die Regenrinne einfach farbig an.

Kupfer-Dachrinnen

Ebenso wie Zink geht Kupfer mit zahlreichen Pluspunkten einher:

  • Wartungsfreiheit
  • Widerstandsfähigkeit
  • Witterungsbeständigkeit
  • schmutzabweisend
  • säurebeständig
  • vollständig recycelbar

Dachrinnen aus Kupfer wird ein Lebensalter von 50 bis 60 Jahren zugesagt. Auch auf Patina-Bildung braucht man nicht zu verzichten. Nachteilig ist zum einen, dass sich die Produkte im höheren Preissegment befinden. Zum anderen sollte Kontakt mit anderen Metallen unbedingt ausgeschlossen werden, denn Kupfer reagiert meist mit einer erhöhten Korrosion. D.h., selbst wenn Regenwasser zuvor mit anderen Metallteilen in Berührung kommt und im Anschluss zum Beispiel durch ein Kupfer-Fallrohr läuft, kann dieses Schäden davontragen.

Kunststoff-Dachrinnen

Die günstigste Variante stellen Dachrinnen aus Kunststoff dar. Weiterhin sind sie bekannt für ihre einfache Handhabung, selbst Laien kommen gut mit der Installierung zurecht. Vorteilhaft sind ihre Beständigkeit gegen UV-Licht, Witterungsresistenz sowie schwere Entflammbarkeit. Darüber hinaus lassen sich kleinere Beschädigungen unkompliziert abdichten. Die breit gefächerte Farbauswahl macht Kunststoff-Dachrinnen für Häuser jeder Art und Farbe interessant.

Sie gehen jedoch auch mit einigen Schwachpunkten einer:

  • begrenzte Aufnahme an Wassermengen
  • geringe Haltbarkeit von etwa zehn Jahren
  • weiße Produkte vergilben verhältnismäßig schnell
  • ökologisch nicht optimal

Alu-Dachrinnen

Ihr geringes Eigengewicht und die einfache Montage sorgen für große Beliebtheit. Im Gegensatz zu schwereren Modellen können sie in der Regel durch Vernieten oder Kleben miteinander verbunden werden. Für frei hängende Vordächer beispielsweise stellen Dachrinnen aus Alu eine gute Wahl dar. Sie sind vollständig korrosionsfest, Nutzer profitieren von einer komplett rostfreien Wasserableitung und infolge dessen von langer Haltbarkeit. Zudem findet sich ein großes Angebot an unterschiedlichen Farben.

Zu den Nachteilen zählen der höhere Anschaffungspreis sowie die größere Empfindlichkeit. Dadurch sind sie anfällig für Kratzer und weitere Beschädigungen. Während andere Metalle gelötet werden können, ist die Reparatur von Rissen und Löchern bei Alu-Regenrinnen aufwendiger. Diese müssen sorgfältig mit Silikon abgedichtet und genietet werden. Aufgrund der verhältnismäßig starken Ausdehnung und dem Zusammenziehen je nach herrschenden Temperaturen, sollten die reparierten Stellen regelmäßig auf Dichtigkeit überprüft werden. Für die Herstellung von Dachrinnen aus Aluminium ist viel Energie vonnöten, weshalb sie im ökologischen Bereich schlecht abschneiden.

Edelstahl-Dachrinnen

Zu den Luxus-Varianten gehören Dachrinnen aus verzinktem Edelstahl. Sie befinden sich erst seit kürzerer Zeit im Handel, weshalb die Produkte noch nicht so zahlreich auf dem Markt vertreten sind. Mit ihrer steigenden Beliebtheit nehmen jedoch immer mehr Anbieter die Edelstahl-Alternative in ihr Sortiment auf. Ihre Vorzüge sind zum Beispiel:

  • formstabil auch bei extremen Temperaturverhältnissen
  • höchste Belastbarkeit und Widerstandsfähigkeit
  • äußerste Langlebigkeit
  • vielfältige Möglichkeiten zur optischen Gestaltung durch individuelle Oberflächenbearbeitung wie Glätten, Bürsten oder Schleifen
  • weitgehend korrosionsfrei

Edelstahl-Dachrinnen liegen preismäßig nahezu auf gleichem Niveau wie Kupfer-Produkte, d.h., ihr Kauf erfordert ein verhältnismäßig großes Budget. Für die Installation muss meist ein Fachmann herangezogen werden, denn das Material lässt sich nur schwer schneiden. Somit ist die Montage aufwändig und zieht weitere Kosten nach sich. Die Teile von Regenrinnen aus Edelstahl können zwar auch durch Weichlöten miteinander verbunden werden, jedoch gelten geschweißte Produkte als weitaus stabiler.

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