Neue Loftwohnung durch eine Dachsanierung

Neue Loftwohnung durch eine Dachsanierung

Beim 1934 gebauten Zweifamilienhaus von Familie Bartschmid war eine Generalsanierung angesagt. Der Plan war, im Zuge der Dach­sanierung eine Loftwohnung einzubauen. Außerdem stand ein seitlicher Anbau auf dem Programm.

Das Haus hat mein Großvater 1934 gebaut und ist das Elternhaus meiner Mutter. Ich wollte es unbedingt erhalten, nicht nur weil ich das Eigenheim schön finde, sondern weil es einen sehr hohen ideellen Wert für mich besitzt und auf eine lange Familiengeschichte zurückblickt“, erzählt Thomas Bartschmid. Das Zweifamilienhaus steht in der Gemeinde Pullach bei München. Es ist ein stattliches Gebäude mit einem parkähnlichen Garten. Man spürt: Hier ist etwas über Generationen gewachsen. Davon zeugen nicht nur die mächtigen Buchen und Douglasien auf dem Grundstück. Auch die vierte Generation der Familie, Thomas Bartschmid mit seiner Frau und zwei kleinen Kindern, möchte hier weiterhin gerne Wurzeln schlagen.

Dafür war allerdings eine Generalsanierung des Walmdach-Wohnhauses notwendig. Der Zahn der Zeit hatte erbarmungslos an der Substanz genagt. Vor einigen Jahren hatte der Hauseigentümer die Wohnung im Obergeschoss renoviert und mit neuen Fenstern und Elektroleitungen versehen. Dennoch waren die anderen Teile der Immobilie in einem bedenklichen Zustand. „Unser Haus war stark sanierungsbedürftig. Die Dachkonstruktion war ungedämmt, die Ziegel lagen blank auf den Sparren, teilweise mit Teerpappe dazwischen, sonst nichts. Die Ziegel bröselten schon von innen, wenn man mit dem Finger darüberstrich“, erinnert sich der Hausbesitzer.

Familie Bartschmid überlegte, wie sie diese erhebliche Investition würde stemmen können. Dabei galt es, den Wohnwert zu steigern, einen modernen Energiestandard zu erreichen, den Charakter des Gebäudes zu erhalten und ein wirtschaftlich tragfähiges Gesamtkonzept zu finden, das die Familie nicht überfordern sollte.

Die Lösung: Man entschied sich, im Dachgeschoss eine vollwertige Loftwohnung einzubauen, die die Baufamilie vermietet. Durch die Mieteinnahmen und steuerliche Abschreibung ist es Familie Bartschmid möglich, das Vorhaben finanziell zu realisieren und noch etwas für die Altersvorsorge zu tun. Zweite Maßnahme: die zeitgemäße Sanierung der Erdgeschosswohnung. Und drittens: Durch einen seitlichen Anbau im Garten mehr Wohnfläche schaffen.

Der Dachgeschossausbau entpuppte sich als der schwierigste Teil der Sanierung, denn bis auf Kamin und Treppenaufgang musste der komplette Dachstuhl abgetragen und von einer Zimmerei durch eine neue 240 Millimeter starke Holzbalkenkonstruktion ersetzt werden. Der neue Dachstuhl erhielt innen eine Vollsparrendämmung sowie außen eine 120 Millimeter dicke und wärmebrückenfreie Aufsparrendämmung mit Polyurethan-Hartschaum-Dämmelementen. Damit verfügt das Dach heute über einen hervorragenden U-Wert von 0,10 W/(m2K) und liegt damit im passivhaustauglichen Bereich. Zudem schützt die Dämmung vor sommerlicher Hitze und vor Lärm.

Die Frankfurter Pfanne ist in zehn Farben von Klassisch-Rot bis Tiefschwarz erhältlich. In die Oberfläche integrierte Pigmente sorgen dafür, dass die „Protegon“- Dachsteine bis zu 300 Prozent mehr Infrarotstrahlen reflektieren als herkömmliche Dachpfannen. Die Räume unter dem Dach heizen sich so weniger stark auf.

Als Eindeckung kamen Dachsteine von Braas mit einer speziellen Materialeigenschaft zum Einsatz. Die sogenannten „Protegon“-Dachsteine reflektieren dank integrierter Pigmente bis zu 300 Prozent mehr Infrarotstrahlen als herkömmliche Dachpfannen. Auf der Unterseite der Eindeckung kann ein Temperaturunterschied von bis zu zehn Grad Celsius erreicht werden, was zu einer Verbesserung des Wohnklimas in der Loftwohnung führt, denn der Dachraum heizt sich nicht so stark auf – ganz abgesehen davon, dass die außergewöhnliche Optik der Frankfurter Pfanne das Pullacher Eigenheim aufwertet.

Sehenswert und ästhetisch gelungen ist auch der seitliche Anbau, dessen braune Holzfassade sich von der hellen Putzfassade des Hauptgebäudes gut sichtbar abhebt.

Fotos: Peter D. Hartung, IVPU, Braas

Scroll to Top