Neues Heizsystem – was ist zu beachten?

Neues Heizsystem
Foto: Viega

Die Modernisierung einer Heizungsanlage gehört zu den massiveren Eingriffen in eine Immobilie. Sie ist stets mit hohen Kosten verbunden und muss daher gut geplant werden. Die heutigen Möglichkeiten zur Beheizung eines Hauses sind sehr umfangreich: Neben den klassischen Wärmequellen wie Öl und Gas sind heute auch moderne Elektroheizungen, Wärmepumpe, Wärmekollektoren für das Dach und noch zahlreiche andere Technologien verfügbar. Eine gründliche Informierungsphase geht der Investition deshalb voraus.

Wann soll modernisiert werden?
Eine neue Heizung heizt nur so gut, wie das Haus die Wärme auch halten kann. Eine bauliche Sanierung von Dach, Fenstern und Fassade sollte deshalb einer technischen Modernisierung vorausgehen. Mit einer Modernisierung der Bausubstanz ist die Planung einer neuen Heizungsanlage auch wesentlich einfacher. Die Wärmedämmleistung eines Hauses kann nach einer Dämmung von Dach und Fassade exakt berechnet werden. Mit diesen Werten ist die Auslegung der Heizung wesentlich genauer und vermeidet so die Gefahr einer Fehlplanung.

Die wichtigste Frage: Was wird gebraucht
Heizungen werden aus drei Gründen modernisiert: Gesetzliche Notwendigkeit, Steigerung des Wohnkomforts und langfristige Einsparung von Kosten. Ineffiziente Heizungskessel, welche vor 1985 verbaut wurden, müssen bis 2015 ausgetauscht werden. Dies betrifft jedoch nicht die Niedertemperatur- oder Brennwertkessel, welche schon ab 1984 flächendeckend verbaut wurden.

Ebenso entfällt diese Umrüstpflicht für Hausbesitzer, welche seit dem Jahr 2002 ihr Eigenheim bewohnen. Das betrifft auch die Nachtspeicheröfen: Obwohl dringend zu einem Austausch geraten wird, sind diese energieintensiven Heizsysteme erst bei Immobilien mit sechs Wohneinheiten auszutauschen.

Da Nachtspeicheröfen elektrisch betrieben werden, empfiehlt sich bei deren Austausch wieder der Einbau einer Elektroheizung. Als moderne Fußbodenheizung oder Deckenheizung in einem gut gedämmten Haus eingebaut, erreichen sie heute annähernd die gleichen Effizienzwerte wie befeuerte Heizsysteme. Dafür spart man sich aber die umfangreichen Installationsmaßnahmen welche für das Verlegen von Rohrleitungen und Einbau eines Heizkessels notwendig werden. Die Steigerung des Wohnkomforts durch moderne Heizsysteme lässt sich durch konstantere Wohlfühltemperaturen, Verringerung der Konvektion und ästhetischere Integration herstellen. Auch hier ist die Fußbodenheizung eine beliebte Maßnahme. Diese ist besonders für Immobilienbesitzer interessant, die ihr Haus auf absehbare Zeit verkaufen möchten: Ein Badezimmer mit Fußbodenheizung trägt wesentlich zum Wohnkomfort bei und kann ein sehr wirkungsvolles Verkaufsargument darstellen.

Die Berechnung der Einspareffekte ist äußerst präzise durchzuführen, wenn Fehlplanungen ausgeschlossen werden sollen. Zwischen den Umbaumaßnahmen und den eingesparten Beträgen für die Beheizung des Hauses sollte am Ende eine positive Differenz verbleiben. Dies erreicht man durch bewährte und wartungsarme Technik.

Zwar können Solarmodule, Pelletöfen, Dachwindanlagen und Luftwärmepumpen den Bedarf an einzukaufender Energie senken. Diese Systeme müssen aber zunächst einmal gekauft und finanziert werden. Insbesondere alle Komponenten, welche bewegliche und verschleißende Bauteile beinhalten, erfordern einen gewissen Wartungsaufwand. Die Kosten der Wartung sind deshalb stets bei der Berechnung der Gesamtkosten einer Sanierungsmaßnahme mit zu berücksichtigen.

Modernisierung von Gasheizungssystemen
Eine weitverbreitete Heizungsart sind die klassischen Gasheizungen, welche im Gegensatz zu Pellet- oder Ölheizungen keine Bevorratung benötigen. Die Kosten für das Nachrüsten einer Gasheizung können sich schnell im fünfstelligen Bereich bewegen, weshalb dieser Investition eine exakte Planung vorausgehen bzw. ein Fachmann zu Rate gezogen werden sollte.

Entschließt man sich zum Wechsel auf ein Gasheizungssystem für die eigene Immobilie, ist der Eigeneinbau immer eine sinnvolle Überlegung. Dieser ist grundsätzlich möglich, allerdings muss die Anlage vor Ingebrauchnahme durch einen Fachmann abgenommen werden. Auf Grund geringerer CO2-Emissionen gilt Gas im Gegensatz zu anderen fossilen Brennstoffen als recht umweltfreundlicher Energiestoff. Gasanbieter gibt es auf dem Markt mittlerweile zahlreiche. Da die Gasversorgung gesetzlich geregelt ist und der örtliche Energieanbieter die durchgehende Versorgung sicherstellen muss, gestaltet sich ein Anbieterwechsel heutzutage auch problemlos. 

Die Modernisierung ist gewollt und wird gefördert
Die Bundesregierung hat zahlreiche Gesetze verabschiedet, welche den Energieverbrauch und den CO2-Ausstoß senken sollen. Die Durchführung der Modernisierungsmaßnahmen wird deshalb auch massiv gefördert. Auf den Seiten der KfW sind umfangreiche Informationen zusammengestellt, welche Förderungen beantragt werden können.

Ein Tipp zum Schluss
Der neueste Trend bei den Modernisierung der Energiesysteme in einem Haus stellen die Batteriespeicher dar. Diese sind bislang nur für Photovoltaiksysteme förderbar. Dennoch könnten diese Systeme gerade bei kombinierten Blockheizkraftwerken zu sehr interessanten neuen Ansätzen führen. Es lohnt sich immer, den Markt genau zu beobachten.

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