Gas im Garten lagern

Flüssiggas im Garten lagern
Foto: Westfalengas

Flüssiggas ist den meisten von uns in Form von Gasflaschen zum Grillen und beim Camping sowie als Antriebsenergie für Autos bekannt. Doch das Einsatzspektrum des Energieträgers ist deutlich größer: Er empfiehlt sich im Eigenheimbereich zum Heizen und Kochen unter anderem dann, falls der Erdgasanschluss aus technischen Gründen  nicht möglich oder zu teuer ist. Oder falls ein Energieträgerwechsel gewünscht ist. Mit Flüssiggas als Energieträger eröffnet sich Modernisierern ein breites, technisch ausgereiftes und auch preislich gestaffeltes Heizgeräteangebot. Flüssiggasanlagen lassen sich übrigens problemlos in Wasser- und Naturschutzgebieten betreiben.

Flüssiggas besteht aus Propan, Butan oder deren Gemischen, die sich bereits unter geringem Druck verflüssigen lassen. Auf diese Weise ist es möglich, relativ große Energiemengen in vergleichsweise kleinen und leichten Tanks zu lagern. Diese werden im Eigenheimbereich platzsparend außerhalb des Hauses entweder ober- oder unterirdisch platziert. Bei einem Energieträgerwechsel ließe sich so beispielsweise der ehemalige Heizöllagerraum anderweitig nutzen. Wie man den Tank am besten aufstellt, hängt vor allem von der Beschaffenheit Ihres Grundstücks ab. Bei der Auswahl des Lagerorts sind zudem bestimmte Vorschriften und sogenannte Schutzzonen zu berücksichtigen. Zudem muss der Flüssiggasbehälter für den Befüllvorgang gut zu erreichen sein. Der Abstand zwischen Tankwagen und Behälter kann aufgrund der Standard-Schlauchlänge in der Regel meist bis zu 25 oder 30 Meter betragen.

Unterirdisch gelagerte Behälter sind erste Wahl bei kleinen Grundstücken oder bei einer voll genutzten (Garten-) Oberfläche. Vorteilhaft ist zudem, dass sie so gut wie unsichtbar sind. Nach der Montage ist nur noch der sogenannte Domschacht zu sehen, der sich öffnen lässt und bequemen Zugang zu allen zum Betrieb notwendigen Armaturen bietet.

Die oberirdische Platzierung eines Tanks ist einfacher und kostengünstiger, weil die Erdarbeiten entfallen. Die Behälter stehen auf einem befestigten Untergrund und haben einen weißen oder hellgrünen, reflektierenden Anstrich als Schutz vor zu starker Aufheizung. Wichtig ist, dass das Grundstück genügend groß ist. Meist wird ein sichtgeschützter Aufstellort hinter Büschen, Hecken oder Garagen gewählt.

Die passende Behältergröße ermitteln die Flüssiggasexperten anhand des bisherigen Jahresverbrauchs oder des künftigen Jahresbedarfs für Heizung, Warmwasserbereitung und Kochen. Berücksichtigt werden dabei vor allem der Dämmstandard des Gebäudes, die Größe der beheizten Fläche, die Anzahl der Personen im Haushalt und deren Heiz- und Warmwasserverbrauchs-Gewohn- heiten. Typische Größen im Eigenheimbereich sind Tanks mit den Größen 1,2 Tonnen/2700 Liter und 2,2 Tonnen/4850 Liter.

Flüssiggastanks kann man entweder kaufen oder mieten. Beim Mietmodell muss sich der Hausbesitzer während der Vertragslaufzeit um wenig oder nichts kümmern – je nach vereinbartem Leistungsumfang. Der Flüssiggaspartner übernimmt auf Wunsch alle notwendigen Planungs- und Montagearbeiten: von der Behältergrößenplanung, über die Anlieferung und Aufstellung des Tanks bis hin zur Installation des Gas-Hausanschlusses und eines geeichten Gaszählers. Fullservicepakete decken nicht nur alle vorgeschriebenen Wartungen und Prüfungen ab, sondern auch mögliche Reparaturkosten.

Beim Mietmodell gehört das regelmäßige Aufstocken des Flüssiggasvorrats generell zum Leistungsumfang. Das Befüllen des Tanks durch einen anderen Lieferanten ist in der Regel vertraglich ausgeschlossen. Die Abrechnung erfolgt nach Verbrauch. Hinzu kommt noch ein monatlicher Grundpreis. Die Vertragsdauer beträgt normalerweise zwei Jahre.

Hauseigentümer, die ihren Tank selbst kaufen, haben den Vorteil, dass sie den Flüssiggaslieferanten jederzeit frei wählen und den Brennstoff – im Vergleich zum Mietmodell – eventuell günstiger einkaufen können. Allerdings müssen sie dann auch die anfallenden Montage-, Reparatur- und Wartungskosten selbst tragen.

Egal ob Miete oder Kauf: Bauherren und Modernisierer sollten sich von mehreren Anbietern Angebote einholen und deren Preise und Konditionen genau prüfen und vergleichen. Dies gilt insbesondere für den Leistungs- und Serviceumfang sowie für Preisgleitklauseln beim Mietmodell.

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