
Ein Dachbad soll umgebaut werden. Für den neuen Roh-Innenausbau haben sich Bauleute und Verarbeiter für eine Lösung mit zementgebundenen Bauplatten entschieden.
Die bauliche Grundlage
Manche Fachbegriffe stellen Bauherren immer wieder vor neue Herausforderungen. Zum Beispiel der „Trockenbau“ – also das Gewerk, an das man beim Ausbau von Feuchträumen sicherlich nicht zuerst denkt. Dabei schafft der Trockenbau im Bad vor allem eins: Die bauliche Grundlage dafür, dass das Wasser nur dort fließt, wo es auch fließen soll – innerhalb fest zugewiesener Funktionsbereiche.
Um das möglichst effizient hinzubekommen, hat sich der klassische Trockenbau auf Basis von Gips in den vergangenen Jahren kräftig weiterentwickelt. Herausgekommen sind so zum Beispiel zementgebundene Bauplatten, die besonders widerstandsfähig sind gegenüber Wasser und Feuchtigkeit. Außerdem lassen sich mit ihnen stabile Konstruktionen wie Trenn- und Installationswände bekleiden. Das ist besonders dann praktisch, wenn im Bad Funktionszonen geplant sind, etwa um den Bade- und Duschbereich voneinander zu trennen oder das WC hinter einer Trockenbauwand zu verbergen.
Stabil, schalldicht und Schimmel-resistent
Die Leichtbeton-Bauplatte ist von beiden Seiten mit einem Glasfasergewebe beschichtet. Durch den stabilen Aufbau eignet sie sich auch für Einbauten, die einer hohen Belastung standhalten müssen, Schall- und Brandschutzanforderungen erfüllen und zudem resistent gegen Schimmelpilze sind. Zum Einsatz kommen solche Platten an Wänden und Böden. Einen zuverlässigen Nässeschutz bieten dann mehrschichtige Abdichtungssysteme, zum Beispiel im Verbund mit keramischen Fliesen.
Vorbereitung und Durchführung
Die Abdichtung wird dabei direkt auf den Trockenunterboden beziehungsweise auf die Trockenbauplatten aufgetragen. Rohrdurchführungen, Wannenanschlüsse oder Ecken stellen eine besondere Herausforderung dar und sollten noch vor der Flächenabdichtung extra behandelt werden. Silikonabdichtungen allein genügen hier nicht, da diese mit der Zeit schrumpfen oder einfach verschleißen und dann undicht werden. Für dauerhaft wasserresistente Übergänge zwischen Wänden, Wanne und Boden werden daher flexible Dichtbänder genutzt.
Zur Abdichtung von Rohrdurchführungen bieten sich Manschetten aus Kunststoff an. Sowohl die Dichtbänder als auch die Manschetten müssen in eine vorher aufgetragene frische Schicht der Abdichtungsmasse eingearbeitet und die Ränder im Anschluss noch einmal überstrichen werden.
Erst danach folgt die Flächenversiegelung. Eine besondere Herausforderung sind bodenbündige Duschen mit Fliesen, da diese ohne die typischen wasserdichten Duschtassen (z. B. aus Acryl oder Stahl-Email) ausgeführt werden. Bei der Integration des Ablaufs in den Boden ist der Fachmann gefragt. Alternativ kann man auch auf vorgefertigte Duschboden-Elemente zurückzugreifen. In Verbindung mit den Trockenestrich-Elementen entsteht so schnell und einfach eine geneigte Ebene, die sich mit modernen Abläufen und entsprechenden Fliesen individuell gestalten lässt.
Schritt für Schritt Anleitung
Schritt 1 – Nachträglicher Badausbau

Schritt 2 – Randdämmstreifen und Folienstreifen

Schritt 3 – Duschboden

Schritt 4 – Setzen des Duschelements

Schritt 5 – Fußbodenheizung

Schritt 6 – Badraumboden verlegen

Schritt 7 – Zusammenschieben der Estrichplatten

Schritt 8 – Fixieren der Überlappungen

Schritt 9 – Rohzustand

Schritt 10 -Fläche mit Voranstrich behandeln

Schritt 11 – Anstrich

Weitere Informationen
Nassraumplatte Powerpanel H2O, Trockenestrich-Elemente Powerpanel TE sowie Powerpanel TE Duschablauf, alles von www.fermacell.de. (Infos auch unter www.ausbau-schlau.de)
PDF Download: Trockenbau für Nassraum