Leichtbauwand bauen – Anleitung für Innenausbau

Anleitung Innenausbau Leichtbauwand erstellen

Mit vorgefertigten Wand­elementen, Decken­profilen, Tragpfosten und einem Türsturzelement können Sie eine nicht tragende Leichtbauwand (Trockenbauwand) im Innenausbau zügig aufbauen: sauber, ohne nassen Putz und mit Platz für Dämmung und Installationen. Durch die Bodenfreiheit lassen sich Leitungen außerdem flexibel führen, auch bevor der Boden final aufgebaut wird.

  • Dauer: je nach Größe
    Beispiel: für eine 3,6 x 2,5 m lange Wand mit 1 Türöffnung fallen etwa 10-13 Stunden an, Trocknungszeit 2-3 Tage
  • Schwierigkeitsgrad: DIY mittel
  • Einsatz: nicht tragende Innenwand/Raumteiler
  • Du bekommst: Materialliste + 16 Schritte + PDF-Anleitung

Ein Wandsystem – vier Grundelemente

Das hier gezeigte Trockenbau-Wandsystem für eine nichttragende Innen-Trennwand bzw. Leichtbauwand besteht aus vier Bauteilen: dem für die Dübelmontage vorgebohrten Deckenprofil, dem Tragpfosten als Universalprofil für Wandanschlüsse, Türöffnungen und Ecklösungen, dem Standard-Wandelement sowie dem Türsturz. Der Türsturz dient als Ausgleichselement und lässt sich auf unterschiedliche Tür- und Sturzhöhen anpassen (bei Tür-Standardbreite).

Detail zu den einzelnen Wandelementen der Leichtbauwand

Das Standard-Wandelement ist 67,5 cm breit. Dadurch lässt es sich ohne großen Verschnitt für Wandflächen links und rechts einer Türöffnung zuschneiden, ebenso für freie Wandenden oder Wandenden, die an eine Außenmauer stoßen. Es eignet sich für Rohbauhöhen bis 2,75 m und ist 11 cm stark. Der Aufbau: beidseitig OSB-Platten (oriented strand board) mit je 1,5 cm Stärke, dazwischen ein 8 cm breiter Hohlraum mit 6 cm Schall- und Wärmedämmung.

Wie der Tragpfosten besitzt auch das Standardelement einen integrierten Tragbolzen. Damit wird das Element beim Aufbau zwischen Rohboden und Decke positioniert und verspannt. Zusätzlich werden die Bolzen über Bodenhalter, Dübel und Schraube gesichert.

Die Tragpfosten und Deckenanschlüsse bestehen aus KVH-Profilen (Konstruktionsvollholz). Für besseren Schallschutz werden die Profile bauseits mit Schalldämm-Trennwandstreifen versehen (Tipp: sauber und durchgehend montieren, das reduziert Schallübertragung deutlich).

Vielseitige Verwendungsmöglichkeiten

Durch das bauseitige Aufschrauben von Gipsplatten wird die Wand befliessbar. Wenn die Wand tapeziert oder z.B. mit feinem Putz gestaltet werden soll, müssen Sie die Plattenstöße und Schraubenköpfe noch sauber verspachteln und schleifen.

In die Hohlwand lassen sich auf einfache Weise Elektroinstallationen einbauen. Sie setzen Hohlwanddosen, führen Leerrohre im Wandhohlraum nach unten und können die Leitungen vor dem Bodenaufbau entlang der Wand verlegen. Durch die Bodenfreiheit ist die Leitungsführung bei Bedarf sogar unter der Wand hindurch möglich. Praktisch ist dies vor allem bei Sanierungen oder wenn Sie später noch flexibel bleiben wollen.

Schritt für Schritt Anleitung Leichtbauwand als PDF herunterladen >>

Material- und Werkzeugliste

  • Standard-Wandelemente (67,5 cm) in benötigter Anzahl (abhängig von Wandlänge und Zuschnitten)
  • Deckenprofile (vorgebohrt) passend zur Wandlänge
  • Tragpfosten / Anschlussprofile (KVH)
  • Türsturz-Element (für Türöffnung / Anpassung an Türhöhe)

Beplankung / Oberfläche

  • Gipsplatten (Art nach Anwendung)
  • Schnellbauschrauben zur Plattenmontage (passend zur Unterkonstruktion)
  • Spachtelmasse (Fugen/Schraubenköpfe)
  • Fugendeckstreifen / Bewehrungsstreifen (je nach Plattensystem empfohlen)
  • Optional: Grundierung / Tiefgrund (vor Tapezieren oder Putz)

Dämmung & Schallschutz

  • Dämmstoff (falls nicht bereits im Element enthalten oder für Nachbesserung), z. B. Mineralwolle je nach Schallschutzbedarf
  • Schalldämm-Trennwandstreifen (für Decken- und Wandanschlüsse, entkoppelt und reduziert Schallübertragung)

Befestigungsmaterial

  • Dübel und Schrauben für Deckenprofil/Wandanschlüsse (abhängig von Untergrund: Beton, Ziegel, Porenbeton etc.)
  • Bodenhalter (Systemteil) inkl. Dübel/Schraube zur Sicherung am Boden (falls nicht im Set enthalten)

Elektro/Installationen (optional)

  • Hohlwanddosen
  • Leerrohre (Installationsrohr)
  • Kabel/Leitungen nach Bedarf

Schritt für Schritt Anleitung: Leichtbauwand bauen

Schritt 1 – Elemente transportieren

zwei Männer tranportieren Wandelemente auf der Baustelle
Die vorgefertigten, 67,5 cm breiten Wandelemente für Rohbauhöhen bis 2,75 m lassen sich zu zweit gut tragen.

Schritt 2 – Aufbau der Wandelemente

Wandelemente aus Holz lagern an der gemauerten Wand
 Die Wandelemente der Leichtbauwand bestehen aus OSB-Platten, einem Tragpfosten aus KVH und einem Tragbolzen. Sie sind mit Dämmstoff gefüllt.

Schritt 3 – Deckenprofile und Wandanschlüsse anbringen

gemauerte Wand im Rohbau mit heraushängenden Wandanschlüssen
Die Deckenprofile und die als Wandanschluss dienenden Tragprofile entsprechend dem Wand­verlauf anzeichnen und verdübeln.

Schritt 4 – Erstes Wandelement einschieben

Ein Mann schiebt ein Wandelement aus Holz in die Mauer ein
Das erste Wand­element der Leichtbauwand wird nun in Nut-und-Feder-Art in Decken- und Wand­anschlussprofil eingeschoben.

Schritt 5 – Wandelement verspannen

Tragbolzen herausdrehen bei Wandelement
Den Tragbolzen herausdrehen und das Element zwischen Rohboden und Decke verspannen (Bodenfreiheit: 6 cm).

Schritt 6 – Bodenhalter sichern

Bodenhalter für das Wandelement einhängen
Den Bodenhalter in den Tragbolzen einhängen und im Boden verdübeln, um das Element zu sichern.

Schritt 7 – Nächstes Element ansetzen

Leichtbauwand bauen - Anleitung für Innenausbau
Das nächste Element mit der offenen Nutseite gegen den hervorstehenden Tragpfosten des vorherigen Elements schieben.

Schritt 8 – Ausrichten und positionieren

zwei Arbeiter heben das Holzelement an
Beim Zusammenschieben das Element mit zwei Personen anheben und ebenfalls per Tragbolzen positionieren.

Schritt 9 – Türöffnung aussägen

Arbeiter sägt eine Türöffnung mit der Kreissäge aus
Türöffnungen entstehen durchs Aufschneiden eines Standard-Elements. Mit einer Kreissäge auf das benötigte Maß zusägen.

Schritt 10 – Tragpfosten einsetzen

zwei Arbeiter setzen einen Tragpfosten in ein aufgeschnittenes Element
 In das aufgeschnittene Element einen zusätzlichen Trag­pfosten mit Überstand einsetzen.

Schritt 11 – Sturzelement einbauen

zwei Arbeiter bauen ein Sturzelement an der Tür ein
 Bei Türstürzen wird ein Sturz­element eingebaut, das durch Zusägen an unterschiedliche Türhöhen angepasst werden kann.

Schritt 12 – Zweite Türseite

Mann arbeitet am Türausschnitt
Auf der anderen Seite des Türausschnitts wird dann mit dem zweiten Teil des aufgeschnittenen Elements weitergebaut.

Schritt 13 – Zuschneiden bei Dachschräge

Mann schneidet ein Wandelement in der Dachschräge zu
Bei Dachschrägen das Wandelement entsprechend zuschneiden und den Tragpfosten passend einkürzen.

Schritt 14 – Gipsplatten aufschrauben

Rohbau mit Gipsplatten
Für eine befliesbare Oberfläche Gipsplatten aufschrauben. Vor dem Tapezieren die Oberfläche verspachteln.

Weiterführende Anleitung: Sehen Sie sich ergänzend zum Thema Plattenarbeiten unsere Anleitung zum Thema Lehmbauplatten verarbeiten und verspachteln an.

Schritt 15 – Hohlraum nutzen

Wand mit Rohren
Der Wandhohlraum ist 8 cm breit und mit 6 cm dickem Dämmstoff gefüllt. Elektro-, Heizungs- und Sanitärinstallationen lassen sich gut integrieren.

Schritt 16 – Einbau von Elektroinstallationen

Elektroinstallationen in der Wand
Der Einbau von Leitungen, Dosen und Leerrohren ist während des Rohbaus gut möglich.

Weitere Informationen

Laden Sie sich jetzt die komplette Leichtbauwand-Schritt-für-Schritt-Anleitung als PDF herunter:

Hier geht es zu weiteren Schritt-für-Schritt-Anleitungen mit den unterschiedlichsten Renovierer-Themen.

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