Dachgaube nachträglich einbauen & dämmen: Schritt-für-Schritt Anleitung

Dachgaube nachträglich einbauen und dämmen Schritt für Schritt Anleitung

Wer sein Dachgeschoss ausbauen möchte, steht oft vor der Frage: Dachfenster oder Gaube? In unserem Praxisbeispiel zeigen wir, wie bei einem 60er-Jahre-Haus durch das Dachgaube nachträglich einbauen nicht nur mehr Wohnraum entstand, sondern auch die Energieeffizienz dank moderner Aufsparrendämmung massiv verbessert wurde.

Warum eine Dachsanierung mit Gauben sinnvoll ist

Bei dem Haus in unserem Beispiel wollten die Besitzer*innen den unsanierten Querbau abreissen lassen, um Platz für eine Dachterrasse zu schaffen. Ziel war es, den Wohnraum im Hauptdach durch den Einbau von Gaubenfenstern mit viel Tageslicht zu versorgen. Zudem sollte ein direkter Zugang zur Terrasse ermöglicht werden.

Die Entscheidung der Familie fiel auf senkrechte Fenster in Gauben statt auf herkömmliche Dachfenster. Dies erzeugt nicht nur eine moderne Optik, sondern sorgt auch für mehr Wohnraum. Bei der Sanierung entschieden sich die Bauherr*innen für vorgefertigte Fertigteilelemente. Diese bieten entscheidende Vorteile:

  • Schnelle Montage: Die Fertiggauben sind bereits vormontiert (Holzrahmen + OSB).
  • Exzellente Dämmung: Mit einer 120 mm dicken Polyurethan-Dämmung werden Wärmebrücken vermieden.
  • Optik: Die Zinkblech-Verkleidung sorgt für einen modernen Kontrast zum Bestandsdach.“

Material und Aufbau: Fertiggauben und PU-Dämmung

Die Gauben wurden vor Ort aus vorgefertigten Fertigteilelementen zusammengebaut, die aus einer Holzrahmenkonstruktion mit OSB-Platten und 120 Millimeter dicker Polyurethan-Dämmung bestehen. Die Gefache sind mit dem Polyurethan-Hartschaum passgenau und damit wärmebrückenfrei gedämmt. Bei gleichzeitig hoher Dämmwirkung sind die Wände schlank. Und mit den Fertigteilen ist der Wohnraum schnell geschlossen.

Auch der restliche Dachstuhl erhielt eine neue, hochdämmende Aufsparrendämmung aus Polyurethan. Die Gaubenfenster sind in einem ausgewogenen Raster angeordnet; die Terrassentür hat eine lichte Breite von 2,93 Metern, die beiden anderen Fertiggauben sind 1,5 Meter hoch. Die Flachdachgauben haben ein leichtes Gefälle, sodass die Entwässerung unauffällig über ein Kehlblech zum Hauptdach hin abläuft.

Dachgaube nachträglich einbauen & dämmen: Schritt-für-Schritt Anleitung

Die Sanierung steigerte den Wohnkomfort im Dachgeschoss erheblich und hat zudem die Energieeffizienz verbessert (die Fassade wurde ebenfalls gedämmt). Positiver Nebeneffekt die die deutliche Wertsteigerung der Immobilie, die nun durch eine moderne und architektonisch ansprechende Gestaltung besticht, welche das Gebäude optisch aufwertet.

Anleitung: Einbau der Fertiggauben in 18 Schritten

Wie Sie eine Dachgaube nachträglich einbauen, sehen Sie nun Schritt für Schritt in unserer Anleitung mit Bildergalerie:

Schritt 1 – Abriss und Vorbereitung

Das Satteldach wird abgerissen
Das alte Satteldach des Anbaus musste weichen, um Platz für die neue Dachterrasse zu schaffen.

Schritt 2 – Dachöffnung herstellen

Eine Seite der Dachfläche ist nun offen
Die nördliche Dachfläche des Hauptdachs wurde geöffnet, um dort die Fertiggauben zu platzieren.

Schritt 3 – Öffnung für eine Flachdachgaube

In der Sparrenkonstruktion des Dachs befindet sich schon die Öffnung für die spätere Gaube
In die neue Sparrenkonstruktion wird die Öffnung für eine Flachdachgaube eingeplant.

Schritt 4 – Luftdichtheit herstellen

Verlegung der Luftdichtheitsschicht beim Dach
 Die Luftdichtheitsschicht wird quer über die Sparren verlegt und überlappend verklebt.

Schritt 5 – Verlegung der Dämmelemente

Zimmermänner verlegen die Dämmelemente auf dem Dach
Die Zimmerleute verlegen die Dämmelemente: Die Seite der Alu-Kaschierung zeigt nach unten.

Schritt 6 – Lückenlose Dämmschicht

PU-Elemente der Dämmschicht werden lückenlos verlegt
Die Unterdeckbahn zeigt nach oben. Die PU-Elemente bilden eine lückenose Dämmschicht.

Schritt 7 – Luftdichtes Abkleben der Dämmelemente

Luftdichtes Abkleben der Dämmelemente durch den Zimmermann
 Die Dämmelemente werden um die Gaubenöffnungen herum luftdicht abgeklebt.

Schritt 8 – Konterlattung

Konterlattung bei der Gaube
Es folgt die Konterlattung. Der Zimmermann lässt an den Fertiggauben Platz für die Fußbohle.

Schritt 9 – Gedämmte Dachfläche

Dach mit Dämmung und Folien über den Gaubenöffnungen
Gedämmte Dachfläche mit Lattung. Die Gaubenöffnungen sind mit Folie geschützt.

Schritt 10 – Großer Wohnraum

Offenes Dach mit Aussparungen für die Gauben
Die großen Lücken im Dach lassen erahnen, wie großzügig der Wohnraum einmal wird.

Schritt 11 – Setzen der Fertiggaube

Zimmerleute setzen die Gaubenwangen
Die Zimmerleute platzieren die Gaubenwangen per Nut-und-Feder-System direkt auf der Fußbohle.

Schritt 12 – Diagonallatte fixiert die Wände

Dachgaube wird eingestzt, Diagonallatte wird montiert
 Eine Diagonallatte fixiert die Wände, bis diese an den Fußbohlen verschraubt werden.

Schritt 13 – Dachmontage

Zimmerleute montieren das Dach der Gaube
Das Dach wird montiert. Es besteht aus mehreren Teilen, die überlappend verlegt werden.

Schritt 14 – Die Fußbohle

Fußbohle der Dachgaube
Hier erkennt man noch einmal die Fußbohle, über die das Wandelement gestülpt wurde.

Schritt 15 – Dachelemente sind OSB-beplankt

Dachelemente sind OSB-beplankt
Auch die Dachelemente sind OSB-beplankt. Hier der Anschluss an die Dachschräge.

Schritt 16 – Lückenloser Abschluss der Dichtbahn

Zimmerleute schließen das Unterdach lückenlos ab
Hier gilt es, die Unterdach-Dichtbahn sowie das Unterdach lückenlos anzuschließen.

Schritt 17 – Verkleben der OSB-Wand

Verkleben der OSB-Wand
 Innen wird der Lappen der Luftdichtheitsbahn mit der OSB-Wand (= Dampfsperre) verklebt.

Schritt 18 – Endprodukt

Fertige Gauben mit Dachterrasse
Und so zeigen sich die drei Gauben nach der Zinkverblechung am neu gedämmten Haus.

Dachgaube nachträglich einbauen: Fazit & PDF-Download

Möchten Sie die technischen Details und den Ablauf in Ruhe nachlesen oder mit Ihrem Architekten besprechen? Laden Sie sich hier die komplette Projektbeschreibung als PDF herunter.

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