Rollladenkasten nachträglich dämmen

DIY Anleitung, um Rolladenkästen nachträglich einzubauen, inklusive Bilder und schriftlicher Anleitung.

Alte Rollladenkästen sind große Energieverschwender, wenn sie nicht gedämmt sind. Wie man dies nachträglich machen kann, erfahren Sie hier. Dazu wurde für Sie ein Modellfenster gebaut.

Energieverschwender Rollladenkasten

Schlecht oder meist gar nicht gedämmte Rollladenkästen sind nicht zu unterschätzen. Hier geht im Laufe der Zeit, vor allem in der Heizperiode, eine Menge Energie verloren. Denn solche Kästen sind echte Schwachpunkte in der Gebäudehülle. Außen die verputzte Kastenhülle und innen eine dünne Abdeckplatte als Revisionsöffnung – mehr ist da bei alten Rollladenkästen meist nicht vorhanden. Wenn‘ s hoch kommt, liegt mal eben nur eine dünne Styroporplatte auf dem Kastenboden oder sie ist am frontseitigen Deckel angeklebt.

Schimmelgefahr durch ungedämmte Rollläden

Doch ein ungedämmter Rollladenkasten ist auch anfällig für Schimmelbefall, da hier an den kalten Flächen Raumluftfeuchtigkeit kondensieren kann. Und Zugluft ist eine ebenso unangenehme Begleiterscheinung wie Flecken an der Wand. Wer also energetisch und gesundheitlich etwas verbessern möchte, sollte alte Rollladenkästen nachträglich dämmen. Dazu bietet der Markt unterschiedliche Systeme. Wir haben für Sie einmal zwei Varianten eines Anbieters ausgewählt und deren Montage fotografisch begleitet.

Je nachdem, welche Kastenvariante vorliegt – im süddeutschen Raum eher die Technik mit unterer Abdeckplatte, in Norden eher die mit abnehmbarer Abdeckung von vorne – wählt man das richtige Systempaket bzw. die richtige Abmessung. Dazu legt man das Kasteninnenmaß zugrunde sowie das Spaltmaß zwischen aufgerolltem Rollladen und Kastenwand.

Es sollte rundum immer ein Zentimeter Abstand bleiben.

Es werden diverse Tiefenmaße angeboten sowie ergänzende Verlängerungen, um Höhenanpassungen vornehmen zu können. Das Dämmmaterial hier ist sogenanntes Neopor, ein spezielles EPS (expandiertes Polystyrol) mit Wärmeleitfähigkeitsstufe 031. Die Dämmschalen setzen sich aus mehreren Teilen in Nut-und-Feder Technik zusammen, sodass die Montage in beengten Kästen leicht möglich wird. Die Dämmung versteht sich als Innenauskleidung von Boden, Front und Deckelfläche. Zudem ergänzt man mit Dämmplatten hin zu den rohen Mauerseiten. Damit ist ein bestmöglicher Wärmeschutz gegeben.

Weitere Schritte

Wie die einzelnen Lösungen aussehen, zeigen die Bildstrecken. Denn neben dem eigentlichen Einbau der Dämmteile sind ja auch noch weitere Schritte erforderlich:

  • Zuschneiden
  • Verkleben
  • Abkleben

Und wer es ganz genau nehmen will, sollte auch nicht das Abdichten der Rollladengurtführung vergessen. Hierfür gibt es ein Aufsatzsystem, das die alten, meist unschön offenen Gurtöffnungen in der Wand nutzt und diese gleichzeitig verschließt, so dass auch hier eine optimierte Situation entsteht. Denn die Dichtbürste sorgt für geringstmöglichen Spalt an der Gurtführung.

Schritt 1 – Schablone fertigen

Rollladenkasten nachträglich dämmen
 Mit Hilfe von Kartonschablonen ermittelt man Größe, Form und Ausschnittsituation für die Seitenwanddämmungen.

Schritt 2 – Zuschneiden

Rollladenkasten nachträglich dämmen
Aus den 15 mm dicken Seitenrandplatten (Liefermaß 300 x 360 mm) schneidet man sich die Formteile maßgenau zurecht.

Schritt 3 – Seitendämmung einsetzen

Rollladenkasten nachträglich dämmen
Zur besseren Einsicht haben wir unseren Demo-Rollladenkasten vorne geöffnet. So sieht man die Seitenwanddämmung besser.

Schritt 4 – Aus drei wird eins

Rollladenkasten nachträglich dämmen
Als Variante 1 verwenden wir die dreiteilige Lösung, deren Teile sich per Nut und Feder zu einem dichten Ganzen zusammenfügen.

Schritt 5 – Bodendämmung einsetzen

Rollladenkasten nachträglich dämmen
Zuerst wird ein Abschnitt der Bodendämmung als Wandauflagendämmung zugeschnitten, und dann aufs Mauerwerk geklebt.

Schritt 6 – Fugen abdichten

Rollladenkasten nachträglich dämmen
Falls eine Fuge zwischen dem Dämmteil und der Wandauflage bleiben sollte, diese noch mit Kleber bzw. Schaum abdichten.

Schritt 7 – Weitere Dämmung anbringen

Rollladenkasten nachträglich dämmen
Nun auch auf die weiteren Formteilschalen Montagekleber aufbringen. Dann setzt man sukzessive diese Abschnitte ein.

Schritt 8 – Dämmung fixieren

Rollladenkasten nachträglich dämmen
Blick von unten: Das Auflagenteil liegt auf der Laibungsmauer, die breiteren Dämmschalenteile werden per Zwinge festgehalten.

Schritt 9 – Gurtdurchgang ausschneiden

Rollladenkasten nachträglich dämmen
Dieselbe Vorgehensweise auf der anderen Seite, wobei hier der Gurtdurchgang aus der Dämmung herausgeschnitten werden muss.

Schritt 10 – Restliche Dämmung anbringen

Rollladenkasten nachträglich dämmen
Nun vervollständigt man die Kastendämmung im Mittelbereich, wobei die zwei Elemente zusammengesteckt und dann …

Schritt 11 – Fixieren

Rollladenkasten nachträglich dämmen
… mit der Rückseite der Frontplatte des Rollladenkastens verklebt und mit Zwingen bis zur Aushärtung fixiert werden.

Schritt 12 -Dämmteile miteinander verkleben

Rollladenkasten nachträglich dämmen
Alle inneren Stöße und Fugen an den Dämmteilen werden nun mit Klebeband abgedichtet, um absolute Dichtheit zu bekommen.

Schritt 13 – Verschlussdeckelelement ausmessen

Rollladenkasten nachträglich dämmen
Zum Schluss wird das Verschlussdeckelelement ausgemessen, zugeschnitten und passgenau in die Nut-Feder-Kante gesteckt.

Schritt 14 – Letzte Dämmung

Rollladenkasten nachträglich dämmen
 Letzte Maßnahme: Das Abkleben der äußeren Stöße sowie zum Fensterrahmen hin. Damit ist die Dämmung erfolgreich beendet.

Schritt 15 – Verschlussdeckelelement einsetzen

Rollladenkasten nachträglich dämmen
Der Revisionsdeckel kann wie zuvor auch verschraubt werden. Zur Wartung muss später nur die Bodendämmung entfernt werden.

Weitere Informationen

Variante 1 für untere Rollladenkastenöffnung: Roka ASS perfekt, eckig, 28 mmm.
Anbieter: Dichtes Haus DiHa GmbH

PDF-Download: Rollladenkasten nachträglich dämmen

Warenkorb