
Ein nachträglich eingebauter elektronischer Rohrmotor macht die Bedienung eines Rollladens bequemer und zudem das Haus sicherer.
Vorteile von Rollläden
Rollläden bieten einige Vorteile: Sie dienen als Sonnen-, Sicht- oder Kälteschutz und schrecken als optische und mechanische Barriere Einbrecher ab. Noch mehr Wohnkomfort können Haus- und Wohnungsbesitzer genießen, wenn sie ihre Rollläden per Motorantrieb automatisieren. Denn auf diese Weise lassen sich die Rollläden einfach auf Knopfdruck oder auch zeitgesteuert bewegen.
Automatisierung und Nachrüstung
Antriebe für die Automatisierung von Rollläden lassen sich einfach nachrüsten oder gleich während der laufenden Bauarbeiten berücksichtigen. Der Bewohner hat die Wahl zwischen elektrischen Gurtwicklern oder einem Rohrmotor, den er als mechanische oder elektronische Variante installieren kann. Dieser Motor lässt sich bequem mittels Doppeltaster oder Zeitschaltuhr bedienen. Der Rollladen in unserem Beispiel hat 2,5 Quadratmeter Fläche und ist aus Kunststoff. Ein Quadratmeter Kunststoffrollladen wiegt rund 4,5 Kilogramm (Alu: 5,5 kg, Holz: 10 kg). Der Rollladen wiegt also etwa 11,25 Kilogramm.
Einbau eines Rohrmotors
Der Rohrmotor SEL 2/7 zieht Rollläden bis 19 Kilogramm Gewicht. Die Achtkantstahlwelle des Rollladenpanzers hat hier einen Durchmesser von 60 Millimeter. Man hat sich hier für einen elektronischen Rohrmotor von Selve entschieden, weil er sich im Gegensatz zu mechanischen Rohrmotoren durch folgende Komfort- und Sicherheitsmerkmale unterscheidet: Bei Parallelbetrieb ist kein zusätzliches Trennrelais erforderlich und sowohl Endpunkteinstellung, Längenausgleich, Hinderniserkennung und Blockiererkennung erfolgen automatisch.
Die gezeigten Arbeitsschritte sind im Wesentlichen unabhängig vom Rohrmotor- und Rollladenkastentyp identisch. Das Anschließen an eine Rollladensteuerung darf nur von ausgebildeten Fachkräften ausgeführt werden. Wichtig ist, sich die Drehrichtung des Rollladenmotors zu merken, weil beim späteren Einrichten des Rohrmotors die erste Fahrt nach oben gehen muss. Dies kann gegebenenfalls auch durch Drücken der Abwärtstaste erfolgen, da die Drehrichtung des Motors noch nicht bekannt ist. Die automatische Endpunkteinstellung erfolgt durch Tastendruck der Steuerung. Durch zweimaliges Zucken des Rollladens wird der Lernmodus signalisiert. Der Rollladen fährt selbstständig erst nach oben und dann nach unten. Danach sind die Endanschlagspunkte definiert.
Schritt 1 – Rollladenkasten öffnen

Schritt 2 – Gurtband entfernen

Schritt 3 – Abhängefedern entfernen

Schritt 4 – Walzenkapsel entfernen

Schritt 5 – Gurtbandscheibe lösen

Schritt 6 – Lagerschale entfernen

Schritt 7 – Motorlager anschrauben

Schritt 8 – Kabelauslass bohren

Schritt 9 – Neue Walzkapsel einsetzen

Schritt 10 – Rohrmotor einführen

Schritt 11 – Rollladenwinde wieder einsetzen

Schritt 12 – An beiden Seiten

Schritt 13 – Achtkantstahlwelle verbinden

Schritt 14 – Anschlussleitung fixieren

Schritt 15 – Neue Abhängefedern einsetzen

Schritt 16 – Abhängefedern einhaken

Weitere Informationen
Die ELV Elektronik AG bietet unterschiedliche Rollladen-Motorisierungslösungen und Steuerungsmöglichkeiten (Bedienschalter, Zeitschaltuhren, Programmsteuerungen, Funksteuerungen) an. Die Telefonnummer für Kundenanfragen lautet (0491) 6008-88.

Legende zu den Bestandteilen des elektronischen Rohrmotors, 1-9:
1. Motorlager: zum Befestigen des Antriebs am Rollladenkasten
2. Laufringadapter: zum Lagern der Stahlwelle am Antriebskopf
3. Antrieb: in die Welle eingesetzter Motor
4. Kupplungsadapter: überträgt die Drehkraft vom Antrieb auf die Stahlwelle
5. Achtkantwelle: zum Aufwickeln des Rollladenpanzers
6. Abhängefeder: zur Befestigung des Rollladenpanzers an der Stahlwelle
7. Walzenkapsel: verbindet die Achtkantstahlwelle mit dem Kugellager
8. Kugellager: zum Lagern der Walzenkapsel-Achse
9. Gegenlager: zur Aufnahme des Kugellagers
PDF-Download: Rolladen: Rohrmotor einbauen