Was tun, wenn ein Fußboden neu aufgebaut werden soll und die tragende Holzbalkenlage noch nicht gedämmt ist, zu schwach und auch keine exakt horizontale Flächenausbildung möglich ist. Dann heißt es von unten her aufbauen und Holzbalkendecke nivellieren!
Potenzial Dachgeschoss: Wertvoller Wohnraum wartet
Manches Dachgeschoss ist überhaupt noch nicht erschlossen für Wohnzwecke. Doch gerade Dachbereiche sind im Grunde genommen wertvoller Wohnraum. Weder müssen neue Flächen überbaut werden, noch fehlen Voraussetzungen wie Gas, Wasser, Strom. Alles ist bereits vorhanden. Einen Dachraum neu zu erschließen, ist also eigentlich eine einfache Sache.
Tragende Konstruktion: Worauf es zu achten gilt
Doch wer sich daran wagt, sollte gleich von vornherein auch prüfen, wie es sich mit der tragenden Konstruktion verhält, sprich dem Zustand des Dachstuhls beziehungsweise der Deckenlage. Denn Altbauten warten beispielsweise nicht selten mit einer oberen Geschossdecke aus Holzbalken auf. Und hier krankt es dann oft an folgenden Punkten:
Die Bodenkonstruktion ist nicht gedämmt, die Balken sind für eine spätere Nutzung zu schwach oder es mangelt an einem tragfähigen Rohboden. Außerdem sind Holzbalkendecken oftmals krumm und schief, was heißt, zuallererst: Holzbalkendecke nivellieren. Und schließlich ist auch der Zustand des bisherigen Unterbodens zu prüfen, zumal wenn bereits Zwischenwände entfernt worden sind und man plötzlich vor unterschiedlichen Bodenhöhen steht.
Sanierung der Holzbalkendecke: So wird’s gemacht
In den meisten Fällen lohnt es sich, den alten Bodenaufbau bis auf die Balkenlage zurückzubauen. Nur so können Sie die Balken prüfen und anschließend einen ebenflächigen, tragfähigen Rohboden herstellen. Außerdem soll ja auch zwischen den Balken gedämmt werden und da braucht es gegebenenfalls doch mehr Höhe. Da Dämmmaßnahmen oft förderfähig sind, sollten Sie vor dem Start klären, welche Zuschüsse oder Kredite infrage kommen. Infos dazu gibt es hier: Fördermittel bei energetischer Sanierung.
In der Praxis heißt das dann: Alter Bodenbelag raus, alte Verlegeplatten raus, alter Blindboden bzw. alte Dielenbretter raus. Dann schauen, was ist zwischen den Balken und wie sehen diese aus, und dann hier erst einmal gut dämmen.
Reicht die Balkenhöhe nicht aus, können Sie dickere Bretter seitlich anlaschen, sprich die Balken werden beidseitig an die Balken geschraubt. So können Sie die Balken verstärken und gleichzeitig die Balkenhöhe auf ein Niveau bringen. Die Bretter dienen also dreifach und sind leicht zu beschaffen und anzubringen.
Wenn die Balkenbretter verschraubt sind, hat man eine neue und vor allem einheitliche Aufbauhöhe für den neuen Rohboden, der zum Beispiel mit OSB-Platten erstellt werden kann. Darauf kann man je nach zur Verfügung stehender Gesamthöhe eine Trittschallbahn verlegen sowie einen Klickboden. Wer es noch komfortabler haben möchte, baut auf einer Trittschalllage noch einen Trockenestrich auf und kann darauf dann auch Beläge wie Fliesen und Parkett verkleben.
Schritt für Schritt Anleitung Holzbalkendecke nivellieren
Schritt 1 – Rohboden entfernen

Schritt 2 – Beschaffenheit Rohboden

Schritt 3 – Unterschiedliches Höhenniveau

Schritt 4 – Schadensbemessung

Schritt 5 – Entscheidung zum Austausch

Schritt 6 – Freilegen der Balken

Schritt 7 – Überprüfung der Balken

Schritt 8 – Abweichungen markieren

Schritt 9 – Höchsten Punkt betimmen

Schritt 10 – Ausgangspunkt festlegen

Schritt 11 – Seitlich aufdoppeln und nivellieren

Schritt 12 – Bretter als Basis

Schritt 13 – Bretter markieren

Schritt 14 – Verlegung von Leitungen

Schritt 15 – Verlegen der OSB-Platten

Holzbalkendecke nivellieren: Weitere Informationen
PDF-Download: Holzbalkendecke nivellieren
Fotos: Planeo.de


