Designboden in Holzoptik verlegen

Designboden in Holzoptik Anleitung

Hier zeigen wir ihnen eine Verlegung eines Designfußbodens in Holzoptik.

Letzter Akt unserer Dachausbau-Story. Wer von Anfang an dabei war und die Maßnahme mit verfolgt hat – in den Heften ab Ausgabe 3/4-2018 oder auch auf unserem Video-Kanal – der konnte schon immer absehen und gespannt sein: Aus dem alten Dachraum wird sicher ein tolles, modernes Wohnstudio. Jetzt, in dieser Bauen & Renovieren-Ausgabe, ist es endlich soweit und wir präsentieren das Ergebnis.

Dennoch: Wer nicht von Beginn an dabei war, sollte nicht zu kurz kommen. Die Geschichte war und ist die eines Dachraums, der zwar bewohnt war, aber doch viele Mängel und Unzulänglichkeiten aufwies: Schlechte Dachdämmung, düstere und ungünstige Balkenoptik, fehlende Raumhelligkeit, zwei defekte Dachfenster und ein unansehnlicher Bodenbelag.

Kurzum: Ein umfangreicher Renovierprozess wurde in Gang gesetzt mit Dachfenstertausch für noch mehr Tageslicht und Raumerweiterung, mit einer ökologischen Nachdämmung von innen her mit dem Ziel, deutlich mehr Behaglichkeit – sommers wie winters – zu erzielen, sowie mit der Beplankung aus Gipsfaserplatten, versehen mit einem weißen Anstrich, um helle, freundliche Dachschrägenflächen zu bekommen.

Neuer Bodenbelag in authentischer Holzoptik

Und zu guter Letzt sollte ein wohnlicher Bodenbelag für mehr Wertigkeit und Moderne sorgen. Und hier sind wir jetzt angelangt – beim Thema Fußboden-Verlegung. Holzoptik sollte es auf jeden Fall sein, aber weil es sich um eine Mietwohnung handelt, hat man sich für eine pflegeleichtere und zudem trittschalloptimierte Reproduktionsvariante entschieden.

Ein sogenannter Designboden ist es geworden, ein Klickboden in Landhausdielenoptik mit breiten Langelementen. Um den Holzcharakter zu betonen, hat man die Ausführung mit rundumlaufender V-Fase gewählt und eine Oberflächenstruktur, die auch haptisch den Eindruck von Holz erleben lässt. Dennoch: Die obere Lage der mehrschichtigen Belags-Elemente ist ein PVC-freier Kunststoff, der bei der Herstellung eine so authentische Prägung erfahren hat, dass im verlegten Zustand eine täuschend echte Holzanmutung resultiert.

Bodenverlegung: das ist zu beachten

Da dies ein Klickboden ist, also ein schwimmend zu verlegender Dielenboden, musste wegen der vorgegebenen Verlegerichtung bzw. des Verlegebeginns geachtet werden und es war zu überlegen, in welchem Raumeck man beginnt. Und da unser Raum ein wenig verwinkelt ist und man in Gehrichtung verlegen wollte, kam nur das vordere rechte Raumeck in Frage.

Eigentlich (bei geraden, unkomplizierten Raumverhältnissen) ist es ja auch kein Problem, irgendwo anzufangen, hier aber wünschte man, dass im direkten Sichtbereich und gleich bei Betreten des Raums an der linken Wand bzw. vor der Terrassentür original breite Dielen zu liegen kommen und keine schmalen Passstücke. Diese sollten dann lieber unter der Dachschräge landen.

Besondere Herausforderungen und Vorarbeiten

Und so musste man vor Beginn der Verlegung die Raumbreite ausmessen und so das Breitenmaß für die schmaler zu sägenden Passstücke für die erste Reihe gleich einmal exakt ermitteln. Begonnen hat man also mit einer deutlich schmaler gesägten ersten Dielenreihe. (Dass es im Raum genau aufgeht mit ausschließlich original breiten Dielen ist ja eher unwahrscheinlich.) Das erste Element liegt also längs ganz rechts im Raumeck, die Reihe baut sich dann nach links weiter auf. Hier waren dann auch schon aus dem Boden kommende Heizungsrohre im Weg, die man aber elegant einzubinden wusste. Auch ein Wandvorbau war bei der Verlegung zu beachten.

Das erschwert die Verlegung insofern als man ja nach einem Vorsprung wieder nah an der Wand und von rechts her verlegen muss. Hier heißt es dann wieder genau Maß nehmen, die schmale Wanddiele sägen und zwei, drei Dielen vorzulegen, um dann wieder den stimmigen Anschluss an die durchgängige Dielenreihe zu finden.

Insgesamt verlief aber die Verlegung mit der Eindreh- und Andrücktechnik am Querstoß im Weiteren problemlos. Unsere Fotostrecke geht noch auf ein paar kniffelige Stellen ein, die immer wieder auftreten können, ohne das Gesamtbild zu schmälern. Und dass sich eine solche Bodenalternative als attraktiver und raumprägender Belag im Wohnumfeld sehr gut macht – dafür sprechen die Bilder (siehe auch Seite 60).

Schritt für Schritt Anleitung

Schritt 1 – Fußboden verlegen

Designboden in Holzoptik verlegen
 Noch sieht es unwohnlich aus, doch der frisch verlegte Trockenestrich kann nun direkt belegt werden. Wir starten in Längsrichtung hinten links.

Schritt 2 – Dielen zuschneiden

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 Die erste Dielenreihe musste hier mit schmaleren Paneelen beginnen. Abgesägt wurde auf der Federseite.

Schritt 3 – Abstandshalter anbringen

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Die schmale Diele liegt dann mit Abstandshaltern an der Kniestockwand an. Sie wurde übrigens so lang gewählt, dass das nächste Element …

Schritt 4 – Auf Heizkörper achten

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… später mittig zwischen den Heizkörperrohren endet. Vorher wurde an dieser Stelle aber noch der exakte …

Schritt 5 – Ausschnitt anzeichnen

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… Ausschnitt angezeichnet. Das Rohr sollte dabei noch Spiel haben. Der Querstoß der Dielen wurde auf dem Rohboden ebenfalls angezeichnet.

Schritt 6 – Ausschnitt ausschneiden

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Die passende Rundung wurde zuerst mit der Lochsäge erstellt, dann sägte man mit der Stichsäge von außen her bis an die Lochkontur und erzeugte so ein Langloch.

Schritt 7 – Diele verlegen

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Nun wurde diese zweite Diele verlegt und rechts – am Kopfstoß zur ersten Diele – mit dieser per Klick verbunden.

Schritt 8 – Diele ausrichten

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Und so sieht die Rohrsituation dann aus. Das schmale Bodenelement liegt exakt an der zuvor ermittelten und angezeichneten Markierungslinie.

Schritt 9 – Gegenüberliegende Diele verlegen

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Die folgende Diele bekommt einen ähnlichen Rundausschnitt und schließt dann am Querstoß über die Klickverbindung nahtlos an.

Schritt 10 – Winkel übertragen

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Da eine Raumwand schräg verläuft, übertrug man den Winkel auf die Dielenanfänge und sägte so ab.

Schritt 11 – Nächste Reihe verlegen

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Die nächste Reihe setzt sich dann mit der ersten originalbreiten Diele fort – so gekürzt, dass mindestens 50 cm Fugenversatz zur Vorreihe entstehen.

Schritt 12 – Dielen eindrehen

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Die Dielen lassen sich durch schräges Ansetzen längsseitig in die Nut eindrehen. Dann klappt man sie nach unten und drückt sie am Kopfende zusammen.

Schritt 13 – Wandvorsprünge zusägen

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Wandvorsprünge lassen sich durch exaktes Zusägen elegant umlegen – selbst mit schmalstem Steg.

Schritt 14 – Wandbreite ermitteln

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Danach heißt es wieder: Von der Wand her die Breite der wandnahen Diele zu ermitteln, um dann wieder nachfolgend auf Linie zu kommen.

Schritt 15 – Raummitte verlegen

Designboden in Holzoptik verlegen
Jetzt, weiter in Raummitte, geht die Verlegung Element für Element recht zügig vonstatten. Die Dekorvielfalt der Holzoptikdielen ist so geartet, dass identische Maserungsbilder kaum nebeneinander geraten.

Schritt 16 – Holzständer umlegen

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Noch ein Hindernis: Der das Gebälk tragende Holzständer muss umlegt werden. Hier kam die Diele mittig auf ihn zu.

Schritt 17 – Ausschnitt anzeichen

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 Das exakte Aussägen an den Dielenenden ist Maß- und Millimeterarbeit. Anzeichnen hilft dabei.

Schritt 18 – Dielen anordnen

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Inzwischen sind wir an der gegenüberliegenden Wand angelangt. Durch das anfängliche Verlegen von schmaler gesägten Dielen, konnte man hier im Sichtbereich mit ganz Dielen enden. Die Dielen dann so anordnen, dass der stirnseitge Versatz von 50 cm eingehalten werden kann.

Schritt 19 – Eindrehen und Verriegeln der ersten Diele

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 Zum möglichen Eindrehen und Verriegeln dieser ersten Diele der letzten Reihe musste zuvor kurz noch einer der zwei Terrassentürflügel ausgehängt werden.

Schritt 20 – Sockelleisten anbringen

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Da die Dielen mit Wandabstand (als Dehnfuge) verlegt werden müssen, lassen sich die Fugen später am besten mit Sockelleisten abdecken. Einzelne Kleberpunkte genügen, um die MDF-Leisten an der Putzwand zu halten.

Schritt 21 – Oberkante mit Acryl abspritzen

Designboden in Holzoptik verlegen
Weiß und geradlinig sehen sie zum Braunton des Bodenbelags sehr elegant aus. Die Oberkante wird dann noch mit putzartigem Weißacryl durchweg abgespritzt.

Weitere Informationen

Bodenbelag: Disano Life, Landhausdiele XL 4 V, Eiche Cambridge strukturiert, Abmessungen: 235 x 1800 x 9,3 mm, mit Korkdämmunterlage, MDF-Sockelleisten Kubus in weiß, 16 x 58 mm, beides von www.haro.de.

Weitere Produkte fürs Dach und den Innenausbau: Dachfenster-Doppelanlage „Raum“ von www.velux.de, Holzweichfaserdämm-Platten „Thermoflex“ von www.gutex.de, Gipsfaser-Ausbauplatten „Greenline“ sowie Estrichelemente und Klebeprodukte von www.fermacell.de.

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