
Gipsfaserplatten sowie Gipskartonflächen müssen wegen der Verspachtelungen erst einmal geschliffen werden, bevor man sie tapeziert oder streicht.
Einsatz von Langhalsschleifern im Trockenbau
Wir sind in unserem Dachraum und möchten Ihnen einmal zeigen, wie sich der Einsatz eines sogenannten Langhalsschleifers darstellt. Diese sind Elektrowerkzeuge, die speziell für das Schleifen von Trockenbauflächen wie Wände und Decken entwickelt wurden. Unser Gerät ist ein Profigerät, das man aber auch für den privaten Einsatz bei Mietanbietern für die Maßnahme ausleihen kann.
Vorbereitung und Bearbeitung von Gipsfaserplatten
Hier wurden ja Gipsfaserplatten als Dachschrägenverkleidung verwendet. Auch wenn sie wie hier stoßverklebt wurden (Kleber aus der Kartusche statt offene Fugen zum nachträglichen Ausspachteln) sind die Plattenstöße nachzuarbeiten. Dazu müssen zuerst die Kleberaustritte abgestoßen werden. Zugleich trägt man auch die Grate der Schraubstellen ab, um so leichter die Schraubenköpfe überspachteln zu können.
Je nach Plattenlage beziehungsweise Aufkommen von leichten Versätzen an den Plattenstößen, wiederholt sich der Spachtelvorgang. Dann zieht man z. B. eine zweite Spachtellage mit breitem Werkzeug darüber und weiter rechts und links in die Fläche hinein.
Effektives Schleifen und Vermeidung von Staubbelastung
Nun geht es ans Schleifen: Mit einem Schleifpapier oder wir hier mit einem Schleifgitter (vgl. dazu S. 8) wird der Schleifteller des Langhalsschleifers bestückt. Wichtig: Das Schleifmittel muss exakt mittig sitzen, sonst „eiert“ es. Für den besten Abtrag stellt man die Rotationsgeschwindigkeit auf Maximum. Mit laufender Maschine nun den Schleifteller auf die Fläche setzen und zugleich hin- und herbewegen. Um die Spachtelflächen plan zu schleifen, sollte man die Maschine in großen Bewegungen führen – also auch über die Gipsfaserflächen hinweg. Vermeiden Sie zu langes punktuelles Verweilen auf der Stelle, es sei denn, es muss ein Plattenversatz egalisiert werden – aber auch dann immer wieder über den eigentlichen Bereich hinausschleifen.
Wenn die Maschine wie hier zudem auch eine gerade Haubenkante hat, bedeutet das, dass man exakt nah bis an Kanten oder Knicke heranschleifen kann. Das ist z. B. beim Anschluss der Dachschräge an eine Wand der Fall oder wenn die Dachschräge in einen senkrechten Drempelbereich übergeht. Auch bei einer Dachschräge kommt es zu Überkopfarbeiten Dazu lässt sich die Maschine mit ihrem Gelenkkopf entsprechend führen oder sogar mit einem Zusatzgriff verlängern, um sich so eine Leiter zu ersparen. Ersparen lässt sich auch das Zustauben, denn mit Hilfe einer Absaugeinheit und einem Flexschlauch erfolgt die Absaugung direkt am Schleifteller – bei automatischem Anlaufen der Saugers bei Start des Schleifers.
Schritt für Schritt Anleitung
Schritt 1 – Kleberaustritte abstoßen

Schritt 2 – Schraubenköpfe abdecken

Schritt 3 – Fugenmasse eindrücken

Schritt 4 – Kanten spachteln

Schritt 5 – Schleifgitter

Schritt 6 – Schleifgitter aufsetzten

Schritt 7 – Pad mittig zentrieren

Schritt 8 – Rotationsgeschwindigkeit einstellen

Schritt 9 – Maschine ansetzten

Schritt 10 – Abdeckhaube einsetzten

Schritt 11 – Wand schleifen

Schritt 12 – Flexibelen Kopf einsetzten

Schritt 13 – Verlängerungsgriff benutzen

Schritt 14 – Vergleich geschliffen/ungeschliffen

Schritt 15 – Wandanschlussbereich bearbeiten

Schritt 16 – Finish

Weitere Informationen
Je nach Härte des Spachtelmaterials kann das eine oder andere Schleifmittel oder z. B. auch eine grobere Körnung geeigneter sein. Hier hilft nur ausprobieren. Der hier im Dachraum eingesetzte Wand- und Deckenschleifer wird als „Giraffe“ angeboten von www.flex-tools.com. Hilfreiche Handwerkzeuge wie etwa Spachtel oder Schleifplatten gibt es z. B. von www.wolfcraft.de.
PDF-Download: Trockenbauplatten schleifen