Dachschräge dämmen und wertvollen Wohnraum gewinnen: In diesem Altbaubeispiel zeigt eine fünfköpfige Familie, wie sie durch eine effiziente Untersparrendämmung ein komfortables Kinderzimmer im Dachgeschoss geschaffen hat. Dank der tapezierfertigen Oberfläche der Dämmelemente gelang der Ausbau in Rekordzeit. Wir zeigen Ihnen in dieser Anleitung Schritt für Schritt, wie auch Sie Ihre Dachschräge von innen dämmen und so für ein perfektes Raumklima sorgen können. Diese Form der Innendämmung ist ideal für die Sanierung im Bestand, da sie wetterunabhängig durchgeführt werden kann.
Dachschräge dämmen in Kürze:
Wie kann man eine Dachschräge dämmen, ohne das Dach abzudecken?
Was tun, wenn bei einem geplanten Dachgeschossausbau eine Aufsparrendämmung nicht möglich ist oder gewünscht wird? Und was tun, wenn zwischen den Sparren eine gewisse Dämmung vorhanden ist, die jedoch nicht ausreicht? Oder wie kann man vorgehen, wenn noch gar keine Dämmung vorliegt und die Sparrenzwischenräume zu wenig Dämmdicke zulassen? Dann lässt sich die Energieoptimierung des Dachs auch mit einer zusätzlichen Untersparrendämmung durchführen. Wird dabei auch noch ein hocheffizientes Dämmsystem eingesetzt, verliert man aufgrund der geringeren Dämmdicke auch wenig Wohnraum. Genau das war bei unserer Baufamilie von großer Wichtigkeit. Außerdem wollte man die vorhandene Zwischensparrendämmung belassen, ebenso die Dacheindeckung.
Wer seine Dachschräge dämmen möchte, steht oft vor der Wahl des richtigen Systems. Mit den hier vorgestellten PUR/PIR-Elementen gelingt das Dämmen der Dachschräge besonders platzsparend.
Das richtige Material zum Dachschräge dämmen: mit PUR/PIR-Elementen
Bei der Suche nach einer entsprechenden Lösung fand man schließlich ein geeignetes System, das mit diversen Pluspunkten aufwartete. Die sogenannten Linitherm PAL GK-Elemente bestehen aus einem Polyurethan-Kern (PUR/PIR), dessen gute Dämmeigenschaften (ab 80 Millimeter Stärke WLS 023, darunter WLS 024) eine schlanke Konstruktion mit entsprechendem Raumgewinn unter dem Dach ermöglichen. Eine beidseitige Aluminiumkaschierung fungiert als Dampfbremse und bietet zudem Schutz vor Elektrosmog (Hochfrequenzstrahlen).
Aufbau und U-Werte der Dämmplatten
Als raumseitige Deckschicht ist eine 9,5 Millimeter dicke Gipskartonplatte aufkaschiert, woraus sich Gesamtplattendicken je nach Dämmkernstäke von 39,5 bis 109,5 Millimeter ergeben. Dabei bietet schon die dünnste Variante einen Element-U-Wert von 0,70 W/m2K, während ein 109,5 Millimeter dickes Dämmelement einen U-Wert von 0,22 W/m2K erreicht. Die Gipskarton-Oberfläche ist putz- und tapezierfähig und ermöglicht einen schnellen Innenausbau.
So wird die Dachschräge lückenlos gedämmt
Die Dämmelemente sind mit einer Klemm-Press Verbindungstechnik ausgestattet, sodass sich nach dem Zusammenstecken der Nut- und-Feder-Kanten in die genuteten Stöße wird übrigens jeweils noch eine lose Feder eingeschoben – eine sichere, homogene und lückenlos geschlossene Dämmschicht ohne Wärmebrücken ergibt.
Verlegerichtung und Anschluss an die Bauteile
Um die Dachschräge lückenlos zu dämmen, verlegt man die Elemente in horizontaler Anordnung reihenweise von oben nach unten. Wenn Sie Ihre Dachschräge dämmen, ist unter besonderen Bedingungen (verdeckte Firstpfette, durchlaufendes Kehlgebälk etc.) auch eine vertikale Verlegerichtung möglich. Die Anschlussfugen zu den angrenzenden Wänden oder sonstigen aufgehenden Bauteilen werden zum Schluss sorgfältig ausgeschäumt. Aufgrund ihrer hohen Druckfestigkeit und Steifigkeit können die Elemente zwar direkt unter den Sparren – also sozusagen frei überspannend – befestigt werden, eignen sich aber auch für die vollflächige Verlegung auf einer bestehenden raumseitigen Verkleidung mit direktem Kontakt.
Befestigung auf Sparren oder Altverkleidung
Die Befestigung erfolgt vorzugsweise jedoch immer im Sparren. Ist diese Altverkleidung in der Fläche luftdicht ausgebildet (z. B. als sauber verspachtelte Gipskartonplatte oder verputzte HolzwolleLeichtbauplatte, kann der luftdichte Anschluss zeitsparend mit Linitherm Anschlussschürzen hergestellt werden. Ist keine luftdichte Verkleidung anzutreffen, wird die luftdichte Ebene durch die zum System gehörende L+D Folie realisiert, deren Stöße dann fachgerecht verklebt werden müssen.
Schritt für Schritt Anleitung: So einfach lässt sich eine Dachschräge dämmen
Schritt 1 – Dampfsperren verlegen

Schritt 2 – Überlappungsbereiche

Schritt 3 – Abkleben mit Dichtband

Schritt 4 – Platten verlegen

Schritt 5 – Elemente verschrauben

Schritt 6 – Überblick

Schritt 7 – Kniestock

Schritt 8 – Querstöße

Schritt 9 – Zwischendecke

Schritt 10 – Fugen abspachteln

Ergebnis der Dachgeschossdämmung
„In unserem Dachgeschoss entstand durch die Ausbau- und Dämmmaßnahme hochwertiger Wohnraum, ohne den das Haus dann doch zu eng geworden wäre. Das Kinderzimmer für die Zwillinge vereint heute gemütliche Dachschrägen mit einer komfortablen Kopfhöhe. Und auch optisch überzeugt der Raum, denn man hat die alten Dachbalken geschickt in die Gestaltung miteinbezogen. Sie gliedern ihn und bieten zudem hervorragende Befestigungsmöglichkeiten für Spielgeräte zum Klettern oder Schaukeln.
Dank dieses Dämmaufbaus kommt man nun unterm Dach auch in den Genuss eines behagliches Raumklimas. Durch das fachgerechte Dachschräge dämmen senken Sie nicht nur Ihre Heizkosten im Winter massiv, sondern sorgen auch für ein angenehmes Raumklima unter dem Dach an heißen Sommertagen.
Und die neu eingebauten Dachfenster mit Rollos sorgen sowohl für tolle Aussichten und wohltuendes Tageslicht als auch für perfekte Verdunklung und wirksamen Hitzeschutz.“
Weitere Informationen
Alternativ bietet Linzmeier eine Variante ohne Gipskartonplatte (Linitherm PAL 2) und beide Varianten für unebene Dachstühle mit integrierter Lattung an (Linitherm PAL GKL bzw. Linitherm PAL 2L).
www.linitherm.de
Laden Sie sich hier unsere kostenlose Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Thema Dachschräge dämmen als PDF herunter.
Häufige Fehler beim Dachschräge dämmen
FAQ: Dachschräge dämmen mit dem Linitherm-System
1. Kann ich auch als Heimwerker meine Dachschräge dämmen?
Ja, das Dämmen der Dachschräge ist für geübte Heimwerker gut machbar. Besonders Systeme mit einer Klemm-Press-Verbindung (Nut-und-Feder) erleichtern die Montage, da die Elemente einfach zusammengesteckt werden können. Dank der bereits aufkaschierten Gipskartonplatten entfällt zudem eine aufwendige Unterkonstruktion, was den Innenausbau deutlich beschleunigt und vereinfacht. Wichtig ist lediglich das sorgfältige Abdichten der Anschlüsse, um die Luftdichtheit zu garantieren.
2. Welchen Vorteil bietet die Dämmung mit PUR/PIR-Elementen?
Die Linitherm-Elemente mit Polyurethan-Kern (PUR/PIR) besitzen eine sehr hohe Dämmwirkung bei geringer Dicke (WLS 023/024). Dadurch ist eine schlanke Konstruktion möglich, die zu einem spürbaren Raumgewinn unter der Dachschräge führt.
Im Vergleich zu einer reinen Dachbodendämmung (der obersten Geschossdecke) bietet der Ausbau der Schrägen den Vorteil, dass der gesamte Raum unter dem Dach als vollwertiges, warmes Kinder- oder Arbeitszimmer genutzt werden kann.
3. Wie wird bei diesem System die Luftdichtheit garantiert?
Die Dämmelemente nutzen eine spezielle Klemm-Press-Verbindungstechnik. Durch das Zusammenstecken der Nut-und-Feder-Kanten und das Einlegen einer zusätzlichen Feder entsteht eine homogene, lückenlos geschlossene Dämmschicht ohne Wärmebrücken. Die Anschlussfugen zu Wänden werden zum Abschluss sorgfältig ausgeschäumt.
4. In welcher Richtung werden die Dämmplatten montiert?
Die Elemente werden üblicherweise horizontal in Reihen von oben nach unten verlegt. Bei speziellen Dachkonstruktionen, wie etwa durchlaufenden Kehlgebälken oder verdeckten Firstpfetten, ist jedoch auch eine vertikale Verlegerichtung möglich.
5. Kann die Dämmung direkt auf einer alten Verkleidung angebracht werden?
Ja, aufgrund ihrer hohen Druckfestigkeit können die Elemente entweder direkt unter den Sparren frei überspannend befestigt oder vollflächig auf einer bestehenden, raumseitigen Verkleidung (z. B. alten Gipskartonplatten) verlegt werden.


