Finanzierungen und Fördermittel zur Modernisierung des Eigenheims

Die Schlagzeilen in der Tagespresse lassen schon länger keine Zweifel mehr zu. Aufgrund der angespannten Weltlage wird das Gas knapp und die Preise für Energie steigen in astronomische Höhen. Die Bundesregierung in Person von Robert Habeck fordert die Bürger auf, den kommenden Winter den eigenen Verbrauch um 20 % zu senken. Viele Besitzer von Bestandsbauten spielen daher mit dem Gedanken, ihre Wohnimmobilie zu sanieren, zumal damit eine deutliche Wertsteigerung einhergeht.

Um die Modernisierungsmaßnahmen zu finanzieren, können die Betroffenen zwischen mehreren Kreditlinien wählen. Zudem wird in vielen Fällen von staatlichen Förderprogrammen profitiert. Wie kann eine Sanierung angegangen werden, damit die Kosten den Nutzen nicht übersteigen?

Drei Finanzierungsmodelle kommen infrage

Entscheidend für die Wahl der Kreditlinie ist die Frage, ob der Kreditnehmer als Immobilienkäufer oder als Immobilienbesitzer auftritt. Dazu verlautbart Baufi24, einer der größten deutschen Baufinanzierer, dass sich eine Baufinanzierung in der Regel besser für einen Käufer eignet. Wer sich im Besitz einer sanierungsbedürftigen Immobilie befindet, neigt eher zum zweckgebundenen Modernisierungskredit. Ein herkömmlicher Ratenkredit kann von beiden beantragt werden.

Sanierung über eine Baufinanzierung

Eine Baufinanzierung bietet im Vergleich die günstigsten Konditionen. Dafür muss das Darlehen über eine Grundschuld im Grundbuchamt eingetragen werden. Daher eignet sich ein Immobilienkredit nur für Maßnahmen, die 50.000 Euro übersteigen. Es ist zu empfehlen, die Kosten für eine eventuelle Sanierung gleich in die Baufinanzierung für den Kauf zu integrieren.

Die meisten Hausbesitzer sind schon mit einer Baufinanzierung belastet, wenn Sanierungsbedarf ansteht. Daher verhalten sich die Banken defensiv, sollte ein weiterer Immobilienkredit beantragt werden, und erheben dafür höhere Zinsen. Auch muss die Immobilie mindestens zu 80 % abbezahlt sein.

Eine Baufinanzierung ist mit zusätzlichen Ausgaben verbunden. So fallen Notargebühren sowie Kosten für den Eintrag ins Grundbuch an. Wer als Hausbesitzer also eine einigermaßen überschaubare Sanierungsmaßnahme ins Auge fasst, kann mit einem speziellen Sanierungskredit die bessere Wahl treffen.

Der Sanierungskredit

Ein Sanierungskredit oder Modernisierungsdarlehen wird bis zu einer Kreditsumme von 50.000 Euro bewilligt. Er ist mit etwas höheren Zinsen belegt als die Baufinanzierung. Dabei handelt es sich um einen gewöhnlichen Ratenkredit, der an die Sanierung gebunden ist. Die Immobilie gilt dabei als Sicherheit für die Bank, wobei ein solcher Kredit nicht ins Grundbuch eingetragen werden muss.

Allerdings muss der Besitz an sich nachgewiesen werden. Es empfiehlt sich, einen Grundbucheintrag über das Grundbuchportal anzufordern. Der Sanierungskredit wird zusätzlich zur schon bestehenden Baufinanzierung aufgenommen und in separaten Raten abbezahlt.

Herkömmlicher Ratenkredit

Die letzte Möglichkeit, um über ein Darlehen an Kapital für die Haussanierung zu kommen, ist der normale Ratenkredit. Dieser ist für jedermann zugänglich, der über das erforderliche Einkommen und den entsprechenden Schufa-Score verfügt. Da die Zinsen über denen des Sanierungskredits angesiedelt sind, sollte diese Option nur im Notfall gezogen werden.

Förderprogramme des Bundes

Der Bund hat Förderprogramme für Haussanierungen aufgelegt, die erst kürzlich reformiert wurden. Dabei handelt es sich um zinsgünstige Kredite oder Zuschüsse, die entweder bei der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) oder beim BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) beantragt werden können. Gefördert werden Maßnahmen, welche der Energieeffizienz eines Gebäudes Vorschub leisten. Außerdem werden Umbaumaßnahmen im Zuge des altersgerechten Wohnens unterstützt. Inzwischen werden auch Sanierungen gefördert, die das Smart Home betreffen.

Diese Maßnahmen werden gefördert

Die Fördermittel können für die folgenden Vorhaben abgerufen werden:

Effizienzhaus

Die KfW hat den sogenannten Effizienzhaus-Standard eingeführt. Dieser gibt an, wie sich der Energiebedarf nach der Sanierung verringert. Der höchste erreichbare Standard ist 40. Dies besagt, dass das Haus dann nur noch 40 % Energie verbraucht im Vergleich zu einem herkömmlichen Neubau. Gefördert wird bis zu einem Standard von 85.

Energetische Sanierung

Dabei vergibt die KfW bei Komplettsanierungen zinsvergünstigte Kredite mit Tilgungszuschüssen. Es gilt eine Höchstgrenze von 150.000 Euro. Bei Einzelmaßnahmen ist das BAFA zuständig. Das Amt vergibt Hilfen von bis zu 24.000 Euro. Besonders gefragt sind Zuschüsse für den Einbau einer neuen, emissionsarmen Heizung.

Sanierung für altersgerechtes Wohnen

Das Programm der KfW für einen altersgerechten Umbau hat besonders attraktive Zinsen. Für eine solche Maßnahme können unabhängig vom Alter des Kreditnehmers pro Wohneinheit bis zu 50.000 Euro abgerufen werden. Zudem lassen sich damit Kosten zur Verbesserung des Einbruchschutzes abdecken.

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