
Aus einem ungedämmten Backsteinhaus wird ein modern wirkendes energieeffizientes Wohngebäude mit frischer, freundlicher Putzfassade. Die allerdings hängt frei vor den alten Gebäudemauern und unabhängig von der nachgerüsteten Außendämmung.
Rundum-Sanierung eines Walmdachbungalows
Ein Walmdachbungalow aus den 1970er-Jahren benötigte eine umfassende Sanierung, um den energetischen Standards zu genügen und ein modernes Erscheinungsbild zu erhalten. Das Haus war ein regelrechter Energiefresser: Die Kellerwände waren ungedämmt, die Beton-Dachüberstände nicht isoliert und die Garagendecke unglücklich mit den Wohnräumen verbunden. Das Ziel war eine vollständige Erneuerung, die alle Schwachstellen beseitigt.
Bauliche Veränderungen und Dämmmaßnahmen
Im Zuge der Sanierung wurden weitreichende Veränderungen vorgenommen. Der Keller wurde freigelegt, abgedichtet und mit einer Perimeterdämmung versehen. Das alte Walmdach wich einem Pultdach, das für die Installation von Solaranlagen optimiert ist. Dieses wurde als hinterlüftetes Kaltdach ausgeführt. Zudem wurden Dachüberstände und die Garage erneuert und baulich vom Rest des Hauses entkoppelt, um Wärmebrücken zu vermeiden. Neue, bodentiefe Fenster mit Dreifach-Verglasung und ein Wintergarten sorgten für mehr Licht und verbesserten die Energiebilanz.
Die vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF)
Für die Außendämmung wählte man eine vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF). Dieses System bietet exzellenten Witterungsschutz und eine effektive Dämmung, da Dämmung und Fassadenverkleidung konstruktiv getrennt sind. Die VHF reduziert das Risiko von Fassadenverschmutzungen und Algenbefall und ist durch ihre robusten Putzträgerplatten stoßfester als herkömmliche Dämmsysteme.
Durch diese Maßnahmen verwandelte sich der Bungalow in ein großzügiges, helles und energieeffizientes Wohnhaus mit einer modernen und langlebigen Fassade.
Schritt für Schritt Anleitung
Schritt 1 – Überblick

Schritt 2 – Wandhalter montieren

Schritt 3 – Dämmmatten

Schritt 4 – Dämmstoffhalter

Schritt 5 – Tragprofile befestigen

Schritt 6 – Achsabstand

Schritt 7 – Zementbauplatten fixieren

Schritt 8 – Hinterlüftung

Schritt 9 – Plattenfugen schließen und Spachteln

Hinterlüftung über Fenster und unterhalb des Dachs


Weitere Informationen
Gedämmt wurde mit den Knauf Insulation Fassaden-Dämmplatte TP 435 B, 200 mm, Dämmstoffhalterdurchmesser 90 mm. Die Komponenten des Knauf AQUAPANEL-VHF-Systems sind:
Wandhalter H 188, H 88 , thermische Trennelemente 188/88 m, Verankerungselement 100 mm, T-Profil 100 x 100 x 2 mm bzw. L-Profil 50 x 100 x 2 mm, Verbindungselemente, Cement Board Outdoor, Fassadenschrauben SB 40, Fugenspachtel grau, Fugenband 10 cm, Klebe- und Armiermörtel, Gewebe, Scheibenputz SP 260 (Körnung 2 mm), Silikonharzfarbe, www.knauf.de.
Die neue Gebäudehülle erfüllt die Wärmeschutzanforderung bzw. den U-Wert ≤ 0,24 W(m2K).
Architekt: Andreas Holtfrerich, Steinfurt.
Fachberatung: Kai Niehausmeier, Knauf Aquapanel.
PDF Download: Putzfassade als hinterlüftete Vorsatzschale