Kellerdecke: Von unten her warm

Kellerdecke dämmen
Einfach anzubringen: Dämmplatten für die Kellerdecke brauchen nur vollflächig mit einem geeigneten Mörtelkleber versehen zu werden und können dann an die saubere und evtl. grundierte Decke gedrückt werden. Auch die Einbindung von unter der Decke verlaufenden Rohren ist leicht zu bewerkstelligen. Fotos: Rockwool

Die Kellerdeckendämmung ist eine kostengünstige und effiziente Maßnahme, um Heizenergiekosten zu senken. So gehen Experten davon aus, dass in einem typischen Wohngebäude aus den 1950er- oder 1960er-Jahren bei einem angenommenen Heizölpreis von 0,80 Euro pro Liter bis zu 6 Euro Energiekosten pro Quadratmeter gedämmter Fläche und Jahr eingespart werden können.

Meist laufen aber auch Rohrleitungen unter der Kellerdecke. Dann gilt: Erst die Rohrleitungen, dann die Fläche dämmen. Harald Heermann, Haustechnik-Experte bei Mineralfaser-Spezialist Rockwool, erklärt, warum auch die Dämmung der Rohrleitungen dabei hilft, Energie zu sparen und obendrein die Gesundheit zu schützen: „Gemäß Energieeinsparverordnung müssen heute alle so genannten warmgehen-den Rohrleitungen – also warmwasserführende Leitungen – gedämmt werden. Die Wärme aus dem Wasser geht sonst Meter für Meter über die Rohrleitung verloren. Aber auch die Trinkwasserleitungen müssen nach DIN 1988-200 gegen Erwärmung gedämmt werden. Und das hat vor allem hygienische Gründe.“

Eine EnEV-konforme Dämmung der Wasserleitungen beugt der Entstehung und Verbreitung von Legionellen vor. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Trinkwasserhygiene. Mineralwolle-Rohrschalen etwa vermindern die Auskühlung bzw. Erwärmung so, dass die Temperaturen von Kaltwasserleitungen unter 25 ºC und die von Warmwasserleitungen oberhalb von 55 ºC gehalten werden. Damit wird genau der Temperaturbereich vermieden, der das mikrobielle Wachstum gefährlicher Bakterien im Trinkwasser beschleunigen würde.

Moderne Dämmsysteme erleichtern die Umsetzung

Im Baufachhandel verfügbar sind Dämmsysteme für die Verwirklichung verschiedener Möglichkeiten, eine Rohrleitungs- und Kellerdeckendämmung miteinander zu kombinieren. Sofern der Platz zwischen Rohrleitung und Kellerdecke groß genug ist, empfiehlt sich die Ummantelung der Wasserleitungen mit Rohrschalen, die einfach abgelängt, über die Leitung geschoben und mit einem Klebeband wieder dicht geschlossen werden. Die Deckendämmplatten werden danach stumpf an die gedämmten Rohrleitungen gestoßen. Oberhalb der Rohre muss keine zusätzliche Dämmlage eingeschoben werden, sollte der Platz dies nicht zulassen.

Gesetzlich zulässig ist zwar diese Lösung, allerdings können die Aussparungen der Deckendämmung im Bereich der Rohre einen Verlust an Wohnkomfort bedeuten. Denn schließlich wird sich der Fußboden im Erdgeschoss nach der Dämmung der Kellerdecke überall dort, wo Dämmung verklebt wurde, deutlich wärmer und wohliger anfühlen. Die ungedämmten Bereiche oberhalb der Rohrleitungen könnten im Vergleich zu diesen Flächen als kühler wahrgenommen werden.

Zu empfehlen ist, die Kellerdecke in der Fläche mit voller Dämmdicke (z. B. 120 mm) zu dämmen und in den Bereichen oberhalb der Rohre entweder dünnere Dämmplatten einzubauen oder die 120 mm dicken Platten auf die passende Dicke zu bringen. Mit einem Hand-Fuchsschwanz lassen sich diese Dämmplatten auf das entsprechende Maß schneiden. So kann die Dämmung einfach über die Rohrleitungen geschoben und an die Decke geklebt werden.

Für Kabel oder sehr dünne, bereits gedämmte Rohrleitungen können auch einfach Aussparungen in die Kellerdeckendämmplatten geschnitten werden. Hierfür gibt es einen speziellen Steinwollehobel, der mit einem Handgriff eine exakte, U-förmige Vertiefung für die Rohrleitung aus den Dämmplatten herausschneidet.

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