Vordach auf WDVS befestigen

Fassade_Vordach auf WDVS befestigen

Bei Befestigungen in Fassaden mit einem Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) muss man tief bis in die massive Wand bohren. Dabei dürfen keine Wärmebrücken entstehen. Doch mit spe­ziellen Montage­systemen lassen sich Gegenstände sicher und energetisch korrekt anbringen.

Die Wichtigkeit der Wärmedämmung ohne Wärmebrücken

Beim Neubau oder bei einer energetischen Sanierung der Hausfassade wird inzwischen peinlich genau darauf geachtet, dass eine Hülle ganz ohne Wärmebrücken entsteht. Geschossdecken werden stirnseitig gedämmt, auskragende Balkonplatten thermisch getrennt konstruiert.

Herausforderungen bei der Montage nachträglicher Elemente

Was aber, wenn die perfekte Gebäudehülle nachträglich im Rahmen von Montagearbeiten durchstoßen werden soll? Etwa wenn ein Vordach oder eine Markise an der Fassade befestigt werden soll? Während man Klingelplatten oder Hausnummern einfach ankleben kann, braucht man in den zuvor erwähnten Fällen Lösungen, die größeren Zug- oder Querlasten standhalten. Dank ausgeklügelter Montagesysteme ist auch bei WDVS-Fassaden sowie vorgehängten, hinterlüfteten Fassaden die hochtragfähige Abstandsmontage ohne Wärmebrücken möglich.

Dimensionierung und Durchführung der Montage

Die thermische Trennung zwischen Wandbaustoff und Montageelement wird dabei durch ein Trennmodul aus Kunststoff gewährleistet. Die Dimensionierung des Montagesystems hängt von mehreren Faktoren ab. Zum Beispiel davon, ob der Verankerungsgrund aus einem Vollstein beziehungsweise Beton besteht oder aus einem Lochstein. Sie ist aber auch abhängig von der Dicke der nichttragenden Schicht (Dämmung) und natürlich auch vom Gewicht des Montageobjekts sowie auf die zu erwartenden Belastungen.

Die Montage selbst ist etwas aufwändiger als bei gewöhnlichen Befestigungen und muss vor allem sehr sorgfältig durchgeführt werden, damit der gewünschte Effekt erzielt wird. Sie ist jedoch ohne den Einsatz von Sonderwerkzeugen möglich. Für höchste Ansprüche gibt es ein Montagesystem, bei dem eine Gewindestange und ein glasfaserverstärkter Anti-Kälte Konus mit einem Gewindestift zum Einsatz kommen. Bei einer Vollsteinwand wird die Gewindestange mit Injektionsmörtel im Bohrloch fixiert, bei Lochsteinen muss zusätzlich eine Ankerhülse gesetzt werden. Wie bei allen Montagen mit Injektionsmörtel muss das Bohrloch vor allem frei von jeglichen losen Teilchen sein. Innerhalb der Verarbeitungszeit des Mörtels kann das Montageelement als Ganzes noch auf das Anbauteil ausgerichtet werden. Auch später gibt es noch die Möglichkeit der Feinjustierung durch das Herausdrehen des Kunststoffkonus um bis zu fünf Millimeter.

Schritt für Schritt Anleitung

Schritt 1 – Löcher bohren

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 Sind die Bohrpunkte ermittelt, werden die Löcher gemäß Montagedatentabelle gebohrt – bei Lochstein ohne Schlagwerk.

Schritt 2 – Gewindestangen einsetzen

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Die auf Wunsch abgelängte Gewindestange wird vollständig in den  Anti-Kälte-Konus eingedreht und dann in das Bohrloch gesteckt.

Schritt 3 – Fest verschrauben

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Mit Hilfe eines Sechskant-Bits wird der Konus bündig in die Wärmedämmung gefräst. Hierbei ist das Schlagwerk eingeschaltet.

Schritt 4 – Bohrloch reinigen

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Die Gewindestange wieder herausnehmen, gut abbürsten und anschließend das Bohrloch gründlich ausblasen.

Schritt 5 – Ankerhülse einsetzen

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Mit der Gewindestange wird nun die Injektions-Ankerhülse gesetzt. Bei einer Wand aus Vollstein wäre dies nicht nötig.

Schritt 6 – Klebmörtel vobereiten

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 Der Klebemörtel wird durch einen Statikmischer ausgepresst. Das anfangs austretende Material spritzt man auf eine Pappe, …

Schritt 7 – Ankerhülse mit Injektionsmörtel verfüllen

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 … dann wird die Ankerhülse vom Bohrlochgrund aus blasenfrei mit Injektionsmörtel (Menge entsprechend der Tabelle) verfüllt.

Schritt 8 – Leicht drehend

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Leicht drehend führt man die Gewindestange so tief ein, dass der Konus einen Millimeter über der Putzoberfläche vorsteht.

Schritt 9 – Dichtkleber und montieren

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 Nach dem Aushärten des Mörtels wird die Fuge rund um den Konus mit Dichtkleber verfüllt, dann die Konsole montiert.

Schritt 10 – Genau arbeiten

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Mit Hilfe von Maßstab und Richtscheit werden die Bohrpunkte für die zweite Konsole ermittelt. Mit vier weiteren …

Schritt 11 – Zweiter Dachträger

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… Einheiten des Abstandsmontagesystems wird auch der zweite Dachträger thermisch getrennt in der Wand verankert.

Schritt 12 – Endprodukt

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Schließlich kann man die Kunstglasplatte mit Hutschrauben und Kunststoff-Unterlegscheiben auf den Tragkonsolen montieren.

Weitere Informationen

Bei Befestigungen in Fassaden mit einem Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) muss man tief bis in die massive Wand bohren. Dabei dürfen keine Wärmebrücken entstehen. Doch mit spe­ziellen Montage­systemen lassen sich Gegenstände sicher und energetisch korrekt anbringen.

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