Wände glätten vor dem Streichen & Tapezieren: DIY-Anleitung

Anleitung zum Wände glätten mit Bildern und Schritt für Schritt Beschreibung

Wenn Sie eine Wand streichen oder tapezieren wollen, brauchen Sie einen ebenen Untergrund. In dieser Anleitung zeigen wir, wie Sie Dübellöcher schließen, Risse spachteln, Unebenheiten ausgleichen, richtig grundieren und die Wand glatt schleifen, inklusive Bilderstrecke und PDF-Download.

  • Dauer: 2–6 Stunden je nach Umfang + Trockenzeiten
  • Schwierigkeit: leicht bis mittel
  • Geeignet für: Streichen/Tapezieren/Putz
  • Material: Reparaturspachtel, Flächenspachtel, Grundierung/Tiefengrund
  • Werkzeug: Glättkelle, Spachtel, Schleifpapier (z. B. K120–K180), Schleifklotz/Schleifgiraffe, Staubschutz

Wann muss man Wände glätten?

Wände müssen Sie glätten, wenn Sie im nächsten Schritt vorhaben, die Wände…

  • … zu Tapezieren
  • … zu Streichen
  • … nach einer Tapetenablösung, bei Altbau-Rissen oder Dübellöchern zu bearbeiten
  • … eine glatte Oberfläche zu erhalten

Wand vorbereiten

Wie bei so vielen anderen Renovierungen ist das Vorbereiten auch beim Verschönern von Wänden und Decken mit Tapeten, Farben oder Putzen besonders wichtig. Wenn Sie hier nicht sorgfältig arbeiten, können sich die Fehler im Untergrund – mal mehr, mal weniger – bis an die Oberfläche durchschlagen. So stören bei Farbanstrichen oder Tapezierarbeiten schon kleine Macken das Gesamtbild oder zeichnen sich unverfüllte Dübellöcher und Risse ab.

1. Untergrund prüfen

Bevor Sie loslegen, sollten Sie den Untergrund prüfen. Hier empfiehlt sich zunächst eine Sicht- und Tastprüfung:

  • Lose Putzstellen oder Hohlstellen abklopfen und evtl. lose Bereiche entfernen und neu aufbauen
  • Risse prüfen
  • Bei Feuchtigkeit oder Schimmel: Ursache wie Lecke, Kondensat oder Wärmebrücken beheben

Anschließend sollten Sie sich vergewissern, ob der Untergrund haftet:

  • Klebeband anbringen und ruckartig abziehen: wenn hier Farbe oder Beschichtung haften bleibt ist der Untergrund nicht tragfähig
  • Mit der Hand über die Wand reiben: bleibt weißer Staub auf den Händen, müssen Sie den Untergrund vor dem Spachteln festigen

Im nächsten Schritt müssen Sie prüfen, wie saugfähig der Untergrund ist und ob eine Grundierung notwendig ist. Hierfür empfiehlt es sich, ein paar Tropen Wasser auf die Wand zu geben und zu beobachten, was passiert.

  • Wasser zieht sofort ein: stark saugend, es muss grundiert werden, um das Saugverhalten zu regulieren
  • Wasser perlt ab: Wand muss angeraut werden, um einen Haftgrund zu schaffen
  • Wasser zieht langsam ein: je nach Produkt ist keine Grundierung nötig

Als letzten Punkt sollten Sie noch prüfen, wie glatt die Wand werden muss. Wenn Sie streichen möchten, muss ggf. flächenweise gespachtelt werden, da hier der Untergrund sehe eben sein muss. Für eine grobe Tapete oder Strukturputz reicht es auch wenn Sie nur Löcher oder Risse spachteln.

2. Die richtige Vorarbeit

Folgende Maßnahmen sollten Sie daher vorab ergreifen:

  • Dübel bei nicht benötigten Dübellöchern mit Hakenschraube entfernen, Löcher entstauben, mit Reparaturspachtel füllen
  • tiefere Löcher mit Tubenprodukt behandeln, Spachtelmasse mit geringem Schwund verwenden
  • bei größeren Rissen: Ursache untersuchen und ggf. beseitigen
  • Risse mit losen Flanken: aufweiten und verfüllen, nach dem Trocknen Überstände und Unebenheiten abschleifen

Unebenheiten ausgleichen

Macken, wie sie beim Entfernen sehr fest verklebter Wandbeläge entstehen oder Dellen und andere leichte Unebenheiten können Sie mit einem Flächenglätter ausgleichen. Dieser ziehen Sie zügig auf das gewünschte Niveau aus. Tiefere Risse oder Ausbrüche in der Wand schließen Sie mit einem schneller erhärtenden Flächenspachtel. Dieser kann in mehreren Schichten aufgetragen werden. Die vorigen Schichten müssen dabei immer erst völlig trocken sein. Werden Decken und Wände verputzt, können leichte Unebenheiten in einem Arbeitsgang mit dem Putz ausgeglichen werden.

Sollen übrigens Fliesen auf der Putzschicht verklebt werden, braucht diese nicht gefilzt, sondern nur mit der Traufel abgezogen werden.

Die Grundierung

Grundierung (Tiefengrund) sorgt beim Wände glätten für ein einheitliches Saugverhalten und bessere Haftung. Wichtig: lassen Sie die Grundierung vollständig trocknen, bevor Sie spachteln, verputzen oder streichen.

Wände glätten: Schritt für Schritt Anleitung

Schritt 1 – Tapetenreste und lose Farbe entfernen

Tapetenreste werden mit Spachtel von einer Wand entfernt
Nicht wasserfeste Anstriche und Tapeten rückstandslos entfernen, fest haftende und wasserfeste Anstriche aufrauen.

Schritt 2 – Dübellöcher schließen

Dübellöcher an der Wand werden mit Spachtelmasse aus der Tube aufgefüllt
Löcher schließen. Alte Dübel vorher ziehen und Loch entstauben, dann z. B. mit einem Spachtel aus der Tube befüllen.

Schritt 3 – Aufgefüllte Stelle glätten

Wände glätten mit Spachtelmasse
Die verfüllte Fehlstelle gleich mit einer Spachtel oder Glättkelle glätten. Auch Risse und kleinere Macken kann man so beseitigen.

Schritt 4 – Grundieren

Grundierung wird an der Wand angebracht
Anschließend grundieren. So erhält die Fläche ein einheitliches, reguliertes Saugverhalten.

Schritt 5 – Unebenheiten ausbessern

Mann bearbeitet die Wand mit Spachtel
Bei Tapezier- oder Anstrich­arbeiten stören selbst kleine Un­ebenheiten. Sie können mit einem Flächenglätter egalisiert werden.

Schritt 6 – Flächenspachtel für größere Unebenheiten

Mann zieht Wände großflächig mit Spachtel ab
Muss großflächig repariert werden, zieht man die Wand mit einem Flächenspachtel, eventuell auch in mehreren Schichten, ab.

Schritt 7 – Spachtelreste abschleifen

Spachtelreste an der Wand werden abgeschliffen
Fehlstellen an Decken werden entsprechend behandelt. Überstehende Spachtelreste nach Durchtrocknung abschleifen. K120–K180 für Finish

Schritt 8 – Wandputz auftragen

Wandputz wird in einem Eimer angerührt
Ist ein Wandputz gewünscht, erzielt man eine ebene Oberfläche in einem einzigen Arbeitsgang: Hier wird der Haftgipsputz angerührt.

Schritt 9 – Putz verteilen

Mann verteilt den Putz mit der Kelle an der Wand
Den Putz direkt an die grundierte trockene Wand mit der Kelle anwerfen oder mit der Glättkelle auftragen und verteilen und sauber abziehen.

Schritt 10 – Dicke beachten!

Putz wird vorab auf einem Karton getestet
Die mittlere Putzdicke sollte dabei 10 Millimeter betragen, die Mindestdicke ist 5 Millimeter.

Schritt 11 – Putz aufschlämmen

Mann trägt Putz mit Schwammbrett auf der Wand auf
Den Putzauftrag einige Minuten anziehen lassen, dann anfeuchten und mit Schwammbrett oder Filzscheibe aufschlämmen.

Schritt 12 – Glatt ziehen

Oberfläche wird mit Glätter bearbeitet
Soll die Oberfläche glatt sein: Nach dem Filzen kurz antrocknen lassen und mit einem Glätter ein- bis zweimal abziehen.

Häufige Fehler beim Wände glätten

  • zu früh schleifen / zu früh streichen
  • Grundierung vergessen
  • falsche Körnung
  • zu dicke Schicht in einem Gang
  • Staub nicht entfernt (Haftungsprobleme)

Weitere Informationen und PDF-Download

Die übersichtliche Anleitung zum Wände glätten inklusive Bildern können Sie sich hier ganz bequem downloaden:

Universal-Grundierung, Reparaturspachtel, Flächenglätter, Flächenspachtel und Haftputzgips sind aus der Rotband-Produktfamilie von Knauf. Die einzelnen Komponenten sind als Renoviersystem aufeinander abgestimmt.

Fotos: Knauf Bauprodukte

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