Schieferdach nach Asbestsanierung

Schieferdach nach Asbestsanierung
Das neue Dach schimmert – je nach Wolkenbild und Sonnenstand – mal in einem hellen Anthrazit, mal in edlem Blaugrau in der Sonne. Foto: Rathscheck Schiefer

Zehntausende Dächer wurden in Deutschland früher mit asbesthaltigen Platten belegt. Als der Einbau eines neuen Dachfensters anstand, ließ eine Baufamilie aus dem Hunsrück ihr Dach sanieren und mit Naturschiefer neu eindecken.

Für den Dachdeckermeister Christian Wein war die Sache eigentlich schon klar, bevor er die Leiter ansetzte, um den Ausschnitt für ein zusätzliches Dachfenster zu bestimmen. „Das Dach ist mehr als 40 Jahre alt. Mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit wurden beim Neubau in den 1970er-Jahren asbesthaltige Faserzementplatten verwendet.“ Die junge Familie aus dem Hunsrück hat das 1975 gebaute Haus erst vor wenigen Jahren erworben – und fürchtet schon länger, was der Fachmann nach einer Dachinspektion bestätigte: Die asbesthaltigen Dachplatten waren zwischenzeitlich in einem schlechten Zustand – vermoost, stark verwittert und sogar teilweise gebrochen. Hier kam eine Reparatur nicht mehr in Frage, sondern nur eine möglichst rasche Komplett-Lösung. „Alte Asbestplatten dürfen weder gesägt, gebrochen noch mechanisch gereinigt werden“, klärte der Fachmann auf. Und: „Es dürfen keinerlei Fasern freigesetzt werden.“ Christian Wein riet zu einem Schieferdach. Das hat bei einer Asbestsanierung nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Vorteile: Die Holzunterkonstruktion des alten Daches kann größtenteils erhalten bleiben. Für die Bauherren gibt es zusätzlich einen Sanierungsbonus sowie weitere Fördermöglichkeiten. Und dazu die Sicherheit, dass sie sich reine Natur auf das schmucke Familienheim holen.

Dachdecker stellt Zuschussantragfür Schieferdach

Der Dachdecker stellte für die Hauseigentümer einen Zuschussantrag bei Rathscheck Schiefer. Das Unternehmen mit seinem Hauptsitz in Mayen gehört zu den weltweit führenden Produzenten von hochwertigem Dachschiefer. Die Firma gab einen Sanierungsbonus und half auch mit Hinweisen auf weitere Fördertöpfe.

Nach etwa einer Arbeitswoche waren die asbesthaltigen Platten beseitigt. Die Bauherren entschieden sich beim neuen Bedachungsmaterial für die Bogenschnittdeckung. Das ist eine der günstigsten Schieferdeckungen, die Langlebigkeit mit klassischem Design verbindet und in die Region passt. Zu Beginn der zweiten Arbeitswoche traf die erste Holzkiste mit den neuen Schiefer-Decksteinen ein. Millionen Jahre ist der Stein in den Tiefen der Erde „gereift“, bevor er im spanischen Galicien wieder das Licht der Welt erblickte. Rathscheck betreibt – neben dem Traditionsbetrieb in Mayen – im Norden der iberischen Halbinsel eine der größten und modernsten Schieferproduktionen. Fertig zugerichtet für die Eindeckung kamen die auf vier bis sechs Millimeter Stärke gespalteten quadratischen Schablonensteine zur Baustelle. Die Bogenschnittdeckung kostet – je nach Region, Aufwand und Dachform – fertig verlegt zwischen rund 60 und etwas über 70 Euro pro Quadratmeter und ist eine Alternative für besonders preisbewusste Bauherren.

Stein für Stein

Stein für Stein wurde an den Kreidelinien ausgerichtet und mit mindestens drei Edelstahl-Nägeln im Holz befestigt. „Es gibt kaum ein Bedachungsmaterial, das Wind und Wetter so gut trotzt wie Schiefer“, erklärt Dachdecker Wein. Eine Haltbarkeit von 100 Jahren und mehr ist für hochwertiges Schieferdach keine 
Seltenheit.

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