Vom Unterstand zum Gartenhaus

Vom Unterstand zum Gartenhaus Schritt für Schritt Anleitung

Dieses Gartenhaus besticht durch seine filigran-luftigen Fassaden-Leisten und die perfekte Verarbeitung. Und so konnte der ehemals offene Unterstand in einen echten Vielzweckraum verwandelt werden, wo sogar ein Auto unter­kommen kann.

Herausforderung: Unterstand ohne Gartenhaus

Was tun, wen man einen Unterstand hat und doch keinen Raum? Was tun, wenn man kein Gartenhaus hat, aber eine offene überdachte Balkenkonstruktion? Mit dieser Situation konfrontiert waren unsere Haus- und Gartenbesitzer schon seit Längerem und schon immer plagte sie der Gedanke: Was können wir tun, um eine bessere Optik und mehr Nutzen aus dem Bestandskonstrukt herauszuholen?

Die Lösung: Moderne Verkleidung und Raffinessen

Natürlich denkt man gleich ans Verbrettern. Aber eben das wollte man nicht. Denn eine Bretterbude passte nicht zum modernen Haus und einfach annageln oder anschrauben – das sieht auch nicht gut aus. Eine optisch leicht anmutende Verkleidung stellte man sich vor, eine durchbrochene Ansicht, denn das Grundgerüst war mit zirka 6 x 5 Metern doch recht groß und auch die vordere Dachrandhöhe von 2,60 Meter war nicht zu unterschätzen.

Eine Verkleidung war also gesucht, die leicht zu montieren ist, keine sichtbaren Befestigungspunkte hinterlässt, ein akkurates Flächen- bzw. Fugenbild ermöglicht und eine gewisse Modernität ins Grundstück bringt. Zudem war auch eine individuelle Farbgebung das Ziel.

Schließlich fanden die Bauherren ihre Lösung: Eine sogenannte Parallelogramm- oder Rhombus-Schalung. Diese besteht aus einzelnen schmalen Profilleisten – im Querschnitt an ein Parallelogramm erinnernd. Diese Massivholzprofile sind in den Längen 4 und 6 Meter erhältlich (wobei hier dann keilverzinkt, um Längen über 4 Meter zu erreichen) und somit ohne Querstoß in einem Durchgang zu verlegen.

Damit diese dann unsichtbar auf einer Unterkonstruktion befestigt werden können, weisen sie eine spezielle Hinterfügung auf, eine Nut-und Kantenausformung also, die es ermöglicht, einen entsprechenden Montageclip exakt aufzunehmen. Mit der Klammermontage ergeben sich zudem automatisch gleichlaufende harmonische Fugen, da die Klammer quasi als Abstandshalter fungiert.

Bei der Verlegung hat man hier nun darauf geachtet, dass die Umhausung nicht zu massiv ausfällt: Zum einen hat man die Variante mit offenen Fugen gewählt, zum anderen verzichtete man auf eine totale Verkleidung und ließ die horizontalen Leistenreihen auf Höhe der hinteren Dachkante enden sowie den restlichen Bereich einfach offen. Damit waren auch unschöne Schrägzuschnitte entbehrlich.

Apropos offen: Öffnen können sollte man das Gartenhaus auch, und zwar so, dass auch einmal ein Auto einfahren und untergestellt werden kann. Deshalb hat man auf zwei gegenüberliegenden Seiten je zwei Flügeltore eingebaut – ebenfalls in der modernen schmalen Leistenoptik. Die Tore gehen nach außen auf und können auch ganz umgeschlagen werden.

Ein geräumiger Platz für viele Fälle

Neben Unterstellplatz fürs Auto kann der neue Gartenraum aber auch je nach Bedarf einmal Werkstatt/Arbeitsraum sein, Holzlagerplatz, Unterstellraum für Gartenmöbel, Partyraum oder Outdoor-Essplatz und, und, und. Damit der Raum jedoch nicht einfach verloren im Grundstück steht, hat man auch das Drumherum entprechend angelegt beziehungsweise ausgestattet. So schließt etwa eine Terrassenfläche in ebenfalls moderner Dielenoptik direkt ans Gebäude an und Sichtelemente aus satiniertem Glas bieten eleganten Schutz vor fremden Einblicken.

Des Weiteren ist alles noch hinzugekommen, was man fürs Outdoor-Wohnen braucht: Dezentes und akzentgebendes Licht, eine stimmungsvolle Bioethanol-Feuerstelle, eine kleine Outdoorküche, eine Esstischgruppe aus massivem Holz mit passenden Stühlen, wohnliches Porzellan und natürlich – nicht nur zur Feier des Tages anlässlich der Fertigstellung – Champagner und Gläser. Denn gefeiert wird hier noch des Öfteren. Die Maßnahme hat sich wirklich gelohnt: Aus dem unfertig wirkenden Holzunterstand ist ein schmuckes Gartenhaus geworden.

Schritt 1 – Überblick

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So sah der Unterstand vorher aus. Hinten sieht man schon die ersten senkrechten Hilfshölzer.

Schritt 2 – Hilfshölzer

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Diese hat man an quer verlaufende Leisten geschraubt, die ihrerseits am Gebälk befestigt sind.

Schritt 3 – Montagehölzer

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Die dunkel lasierten Hölzer fallen später durch die Fugen kaum auf. Die Montagehölzer …

Schritt 4 – Nut beachten

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 … weisen eine Nut auf, die dann nach außen zeigen muss. Diese benötigen später die Clips.

Schritt 5 – Fassadenprofil verlegen

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Zuerst wird jedoch das untere Fassadenprofil in einer Länge und mit Bodenabstand verlegt.

Schritt 6 – Fassadenprofil verschrauben

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Hier schraubt man einfach durchs Profil hindurch. Zu empfehlen sind Edelstahlschrauben.

Schritt 7 – Clips einsetzten

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Dann erst kommen die ersten Clips zum Einsatz: An der Kante senkrecht in die Nut setzen …

Schritt 8 – Clips befestigen

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… und mit einer 90-Grad-Drehung frisst sich das Polyamid-Gewinde im Trägerholz fest.

Schritt 9 – Profilabstände

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 Der Abstand ist damit vorgegeben, das nächs-te Profil sitzt mit der Nut auf der oberen Nase.

Schritt 10 – Halteschraube anbringen

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Zuvor wird noch an jeder Klammer von schräg oben eine Halteschraube eingedreht.

Schritt 11 – Leisten einsetzten

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Dann setzt sich die Leistenfassade Profil für Profil nach oben fort – zwei Mann für eine Länge.

Schritt 12 – Überblick

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 Da sich der Abstand automatisch ergibt, lässt sich jedes Profil rasch verlegen und anschrauben.

Schritt 13 – Halteklammern und Träghölzer

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Auch wenn die Fugen offen sind, Halteklammern und Traghölzer bleiben im Verborgenen.

Schritt 14 – Sicht von innen

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Von innen her sieht die Leistenfassade dann so aus. Und das kann dann auch so bleiben.

Schritt 15 – Auf versatzlose Eckübergänge achten 

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Und so schließen sich die vier Seiten ruckzuck, wobei man stets auf versatzlose Eckübergänge achten sollte.

Schritt 16 – Profile auf Gehrung sägen

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Die Eckausbildung sieht übrigens am stimmigsten aus, wenn man die Profile auf Gehrung sägt.

Weitere Informationen

Verwendete Produkte: Pinufix Rhombenprofil PAR 00 hf kr, 27 x 68 mm, sibirische Lärche gehobelt, nachbehandelt mit Vergrauungslasur Alpinline 10 X‑Tra, dazu der Montageclip K für offene Fugen sowie Bodendielen Pinuform aus WPC, geschliffene Optik (alles www.mocopinus.com), Farbfeinsprüh­system (www.wagner-group.com), Sensor-LED-Leuchte XSolar GL-S (www.steinel.de), Glaselemente Belfort in mattweißem Siebdruck (www.sprinz.eu), Ethanolfeuerstelle Boston und Edelstahl-Außen­küche (www.muenkel.eu), Teak-Gartentisch Green­vale und Sessel Flores aus Teak/Polyrattan (www.massivum.de), Geschirr Serie Five Senses BBQ (www.kahlaporzellan.com), Pflanzenroller (www.wagner-system.de), Champagner und Gläser (www.meinchampagner.de).

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