
Sind Sie auch Holzboden-Fan? Und liegt Ihnen auch viel an einer individuellen Gestaltung? Oder haben Sie gerade einen Boden zu renovieren? Dann sind Sie hier richtig. Denn wir zeigen, wie man einen Dielenboden einfärben kann. Und das ist dann mit Wachsöl eine leichte Übung!
Die Wohnlichkeit von Holzböden
Wohnen mit Holz – das hat was. Und Holz als Bodenbelag ist immer sehr wohnlich. Holzböden, wie etwa Massivdielen aus Weichholz, sorgen mit ihrer markanten Maserung und der häufig astigen Flächenoptik für ein edelrustikales Raumambiente. Im Trend der Zeit liegen aber auch Farbtöne wie Grau, Anthrazit, Schlamm und wie sie alle heißen. Wer nun beides liebt, hat die Möglichkeit, einen Dielenboden so um- oder einzufärben, wie es ins Gesamtbild eines Raums und einer Einrichtung passt. Das gilt für einen neu verlegten Boden, aber auch für einen Boden, der sowieso renoviert werden soll.
Während der neue geschliffene Boden direkt gefärbt werden kann, muss ein bereits behandelter Altboden je nach Material erst einmal bis aufs Rohholz abgeschliffen werden (bei einer Lackierung) oder zumindest angeschliffen (Ölbehandlung). In einem perfekt geschliffenen und durch Hartwachs-Öl geschützten Fußboden kann Schmutz übrigens nicht mehr eindringen.
Vorbereitungsarbeiten und Ölen
Nach dem Verlegen wird der Holzboden mit einem endgültigen Feinschliff für das Veredeln durch Ölen vorbereitet. Bei beschädigten, ehemals lackierten oder neuen, werkseitig noch nicht vorbehandelten Böden ist ein sauberes Schleifen jedoch unbedingte Voraussetzung für erfolgreiches Ölen. Wenn wir von Ölen oder einer Hartwachsöl-Behandlung sprechen, meinen wir zunächst das Einarbeiten eines farblosen Materials zum Schutz des Bodens. Und mit derselben Materialität kann man nun eben auch eine Farbänderung des Bodens bewirken. Es handelt sich hier also nicht um das deckende Streichen von Dielen, sondern es geht darum, dem Holzboden eine transparente Färbung zukommen zu lassen, unter Beibehaltung der sichtbaren, natürlichen Holzmaserung.
Das Holz wirkt farbig aus sich heraus
Das Hartwachsöl dringt dabei in die Holzoberfläche ein und bringt den Farbton je nach Holzart und Öl-Variante mal mehr pastellig, mal intensiv zur Wirkung. Die Anzahl der Anstriche ist bodenabhängig: Bei unbehandeltem Holz sind maximal zwei Anstriche zu erfolgen. Einmal wird mit farbigem Hartwachs-Öl behandelt und der zweite Anstrich ist mit einer farblosen Variante vorzunehmen. Dazwischen liegen Trocknungszeiten, ein Zwischenschliff muss nicht erfolgen.
Das Hartwachsöl kann per Pad oder mit der Farbwalze aufgetragen werden. Das gilt für beide Auftragsschritte. Wichtig dabei: Immer in Maserrichtung arbeiten sowie nass in nass, um Ansätze und doppelte Schichten zu vermeiden. Je nach Holzart und -struktur nehmen die Dielen das Wachsöl unterschiedlich intensiv auf. Beim unserem Weichholzboden mit seinen markanten Ästen treten diese auch nach dem Färben entsprechend in Erscheinung. Dennoch erhielt der Boden durch das transparente Färben insgesamt eine einheitlichere Optik – und mit dem trendigen Grauton und dem matten Glanz wirkt er noch wertiger.
Schritt 1 – Boden schleifen

Schritt 2 – Erster Arbeitsgang

Schritt 3 – Pad befestigen

Schritt 4 – Teleskopstange

Schritt 5 – Hartwachsöl vorbereiten

Schritt 6 – Farbwanne befüllen

Schritt 7 – Überschüssiges Material ausdrücken

Schritt 8 – Färbeprozess beginnen

Schritt 9 – Vorarbeiten

Schritt 10 – Zweiter Auftrag

Schritt 11 – Doseninhalt aufrühren

Schritt 12 – Umfüllen

Schritt 13 – Fellrolle tränken

Schritt 14 – Öl auftragen

Schritt 15 – Ergebnis

Schritt 16 – Sockelleisten

Schritt 17 – Sockelleisten anbringen

Weitere Informationen
Verwendet wurde hier das Hartwachsöl-Bodenfärbsystem mit entsprechenden Werkzeugen und Hilfsmitteln von www.osmo.de.
Unser Farbton nennt sich 3074 Graphit transparent, der zweite Auftrag wurde ausgeführt mit dem Hartwachsöl Original 3032 farblos seidenmatt. Neben zahlreichen pastelligen Nuancen oder Holztönen stehen auch farbintensive Öle zur Auswahl oder sogar solche mit besonderen Effekten. Die Farbmuster rechts basieren auf gefärbtem Fichtenholz. Bei anderen Holzarten oder Altholz können sich die Farbtöne anders darstellen. Ein Probeanstrich ist also angeraten.
PDF-Download: Dielenboden einfärben