Sonnenschutz – Schön und nützlich zugleich

Sonnenschutz - Schön und nützlich zugleich
Wabenplissees schützen nicht nur vor Sonne und unerwünschten Blicken. Sie sehen auch richtig gut aus. Foto: Duette

Wer im Sommer die Überhitzung von Terrassen, Wohnräumen oder Wintergärten vermeiden will, sollte ausreichend Sonnenschutz montieren lassen. Produkte wie Markisen, Rollos, Wabenplissees oder Jalousien haben auch dekorativen Charakter.

Die ersten warmen Frühlingstage nach dem kalten Winter machen Vorfreude auf mehr. Der nächste Sommer kommt bestimmt und in Zeiten des Klimawandels werden die Monate Juni bis September immer wärmer. Hausbesitzer sind also gut beraten, über Sonnenschutz nachzudenken, um an heißen Tagen kühlen Kopf zu bewahren. Ohne Schutzvorrichtungen kann es nämlich auf der Terrasse, im Wintergarten und in den Wohnräumen unerträglich heiß werden. Zudem kann Sonnenlicht auch unangenehm blenden.

Beim Sonnenschutz unterscheiden Fachleute zwischen außen und innen liegenden Systemen. Zu den außen montierten Produkten zählen zum Beispiel Sonnensegel, Jalousien, Fensterläden, Rollläden, Terrassen-, Wintergarten-, Fenstermarkisen und Lamellendächer. Eine weitere Möglichkeit, die Wohnräume von der Sommerhitze abzuschirmen, sind Sonnenschutzverglasungen, die bis zu 80 Prozent der solaren Energie abfangen können. Der Vorteil dieser Produkte: Sie bilden eine wirksame Barriere gegen Hitze und die dahinterliegenden Bereiche heizen sich nur leicht auf. Hinzu kommt die optische Funktion. Markisen oder Außenjalousien können das Erscheinungsbild einer Immobilie aufwerten. Speziell bei Markisenstoffen gibt es Hunderte von Farben und verschiedene Stoffqualitäten. Wer die Fassade renoviert, sollte deshalb auch frühzeitig über die Außenwirkung von Sonnenschutzprodukten nachdenken. Erster Ansprechpartner dafür ist das Fachhandwerk.

Die zweite Option, Wohnräume vor Sonne  und Blendeffekten zu schützen liegt darin, innen am Fenster entsprechende Gegenmaßnahmen zu treffen. Hierfür stehen Produkte wie Wabenplissees, Rollos, Doppelrollos, Flächenvorhänge oder Jalousien zur Verfügung. Das Schöne: Diese Produkte haben allesamt auch dekorativen Charakter. Mit ihren vie- len Farben, Formen und Dessin lassen sich Wohnräume ansprechend gestalten. Speziell Doppelrollos, die abwechselnd transparente und blickdichte Streifen haben, erzeugen faszinierende Licht- und Schattenspiele an Wand und Boden.

Einen weiteren Aspekt gilt es zu berücksichtigen, denn was noch nicht allgemein bekannt ist: Innen liegende Sonnenschutzprodukte leisten einen Beitrag zur Energieeinsparung und damit zum Wärme- und Klimaschutz.

Im Auftrag des Verbandes innenliegender Sonnenschutz (ViS) hat das Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) eine messtechnische Untersuchung durchgeführt. Dabei wurde analysiert, welchen Einfluss innen liegende Sicht- und Sonnenschutzsysteme auf den Heizwärmebedarf in den Wintermonaten haben. Die Forscher haben festgestellt, dass der Einsatz solcher Behänge als zusätzlicher temporärer Wärmeschutz dienen kann und dadurch Heizkosten effektiv reduziert werden können. Im Test wurden ausschließlich innen liegende Systeme wie Rollos, Plissees, ein Kammerplissee sowie ein Behang aus Vertikallamellen und ein Flächenvorhang mit unterschiedlichen textilen Eigenschaften verwendet. Je nach Wärmedurchlasswiderstand der Fassade und bei geschlossenem Behang, stellte man fest: Mit Hilfe der im Rahmen der Studie gewählten innen liegenden Sicht- und Sonnenschutzsysteme sind Verbesserungen des Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) von typischen Neu- und Altbauverglasungen zwischen fünf und 

46 Prozent möglich – bezogen auf den U-Wert der Verglasung. Diese Ergebnisse bildeten die Grundlage für die Simulationsrechnungen.

Am Beispiel eines Einfamilienhauses wurde konkret berechnet, welchen Beitrag geschlossene innen liegende Sicht- und Sonnenschutzsysteme leisten, um den Nutzwärmebedarf nachts zu reduzieren. Erhöhten die Wissenschaftler durch den Einsatz der Systeme den Wärmedurchlasswiderstand am Fenster, zeigte sich: Der Nutzwärmebedarf des Gebäudes pro Jahr verringerte sich – je nach Verglasung, Klima und Gebäudezustand – um bis zu sieben Prozent.

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