Stadtvilla erreicht exzellente Energiewerte

Stadtvilla erreicht exzellente Energiewerte

Im Herzen der Kleinstadt Neuenkirchen im nördlichen Münsterland wurde bereits 1926 der Grundstein für die Stadtvilla gelegt. Diesen Charme vergangener Zeiten versprüht die kürzlich frisch sanierte Immobilie auch heute noch: Die authentische, rote Klinkerfassade blieb erhalten, ebenso wie die Fensterläden im Dachgeschoss. Die Luftschicht der Klinkerfassade wurde zusätzlich mit einer Wärmedämmung ausgeblasen. Innen sind die drei Wohneinheiten mit Echtholzböden ausgestattet. Der Terrazzo-fußboden in der Erdgeschosswohnung konnte erhalten und neu aufbereitet werden. Besonders erfreulich ist, dass die Besitzer die Stadtvilla energetisch optimiert haben, ohne die Fassade „anzugreifen“. So zerstört keine von außen angebrachte Wärmedämmung den historischen Charme.

Saniert wurde vor allem der Dachbereich. Das oberste Geschoss wurde ausgebaut und die Dacheindeckung mit hochwertiger Isolierung erneuert. Darüber hinaus ließ man das ehemals in einem Anbau befindliche Schwimmbad in eine behindertengerechte Wohnung umgestalten. So umfasst das Gebäude heute drei großzügige und moderne Eigentumswohnungen mit Wohnflächen von 106, 110 und 140 Quadratmetern. Als erfahrener Architekt stand den Bauherren Alfons Ehling aus dem gleichnamigen Architekturbüro aus Wettringen im Landkreis Steinfurt zur Seite.

Um trotz der „sanften“ Sanierung der Stadtvilla eine gute Effizienzklasse nach aktueller Energieeinsparverordnung zu erreichen, griff man auf ein ausgefeiltes Heizsystem zurück, das stark auf erneuerbare Energien setzt. Statt der Gas-Zentralheizung sollte die Wärme- und Warmwasserversorgung in den drei Wohneinheiten unabhängig voneinander funktionieren. So fiel die Entscheidung auf drei autark arbeitende Hybridsysteme. Durch die Kombination von Gas-Brennwerttechnik und Solarthermie beziehungsweise Luft/Wasser-Wärmepumpe wurde der Wunsch nach der Nutzung regenerativer Energien erfüllt. Gleichzeitig konnte der Wärmebedarf der alten Bestandsimmobilie, der nicht mit einem Neubau vergleichbar ist, auf höchst effiziente Weise gedeckt werden. Dafür setzten die Hausbesitzer auf die bereits vorgefertigten Hybridsysteme des Herstellers Remeha. Sie wurden vom Heizungsfachbetrieb von Karl-Heinz Menzel nebeneinander im Heizungskeller der Stadtvilla aufgestellt.

Die Wohnung im Erdgeschoss wird mit einer Kombination aus Gas-Brennwerttechnik und Luft/Wasser-Wärmepumpe mit dem Namen „Tzerra HP 390“ versorgt. Zusätzlich wurden drei Solarkollektoren auf dem Hausdach installiert. Die Wärmeübergabe in der Wohnung erfolgt über Flachheizelemente. Im Dachgeschoss übernimmt das Hybridsystem „Tzerra Sol 390“ die Wärme- und Warmwasserversorgung. Es besteht aus Gas-Brennwertkessel und drei Solarkollektoren. Hier erfolgt die Wärmeübergabe mittels Fußbodenheizung. Die Wohneinheit im Anbau erhielt das System „Hybrid Plus 390“, ein Luft/Wasser-Wärmepumpen- System, das sich auch mit bestehenden Wärmeerzeugern kombinieren lässt. Die Wärmeübergabe erfolgt auch in dieser Wohnung über eine Fußbodenheizung.

Die Gas-Brennwertkessel der einzelnen Anlagen arbeiten raumluftunabhängig. Die Gasuhren und die Warmwasserversorgung wurden für jede Wohneinheit separat angelegt. Lediglich die Abgasstrecken der Brennwertkessel wurden zusammengeführt und mit einer Abgasleitung (Durchmesser von 150 Millimetern) über das Dach geführt. Zur energiesparenden und hygienischen Trinkwassererwärmung verfügen alle Hybridsysteme jeweils über einen 390 Liter fassenden Frischwasser-Kombispeicher, der mit vier Speicherzonen modular aufgebaut ist. So kann überschüssige Wärme gespeichert werden. Die Trinkwassererwärmung in den Speichern erfolgt nach dem Prinzip des Durchlauferhitzers durch ein innenliegendes Edelstahl-Wellrohr. Bis zu 590 Liter pro Stunde frisches, warmes Wasser können genutzt werden. Alle weiteren Komponenten gruppieren sich zugunsten der kompakten Bauweise um die Speichereinheit.

Die Installation der drei Hybridsysteme ging aufgrund des hohen Vorfertigungsgrades besonders schnell und problemlos vonstatten. Sie eignen sich für den Neubau ebenso wie für den modernisierten Altbau, auch dann, wenn nur wenig Platz im Heizungsraum zur Verfügung steht. So beläuft sich die Aufstellfläche von „Tzerra HP“ und „Tzerra Sol“ zum Beispiel auf lediglich 1,3 Quadratmeter. Grund dafür ist die kompakte Ausführung als Speichereinheit mit sämtlichen benötigten Komponenten. Bei der Installation der Wärmepumpen müssen keine Kältemittel-Verbindungsleitungen verlegt werden. Durch den sehr geringen Kältemittelbedarf in der Monoblock-Wärmepumpe kann das System durchaus auch in Wasserschutzgebieten eingesetzt werden.

Es muss folglich nicht immer eine Fassadendämmung sein – auch mit Hybridsystemen von Remeha lassen sich gute Energieeffizienzwerte für Gebäude erzielen. So erreicht die historische Stadtvilla 
in Neuenkirchen die Effizienzklasse A. 
Dies ist in erster Linie auf den Mix mit 
erneuerbaren Energien zurückzuführen. Die Kombination mit effizienter Gas-Brennwerttechnik ergibt eine sichere, komfortable Wärme- und Warmwasserversorgung – vor allem in einem Gebäude, das einen höheren Wärmebedarf hat als eine neu gebaute Immobilie. Die Bewohner fühlen sich rundum wohl.

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