Warmwasserversorgung

Warmwasserversorgung
Das in die Jahre gekommene WC wird zum Gäste-Bad mit Waschbecken und Dusche umgebaut. Warmes Wasser liefert ein fernbedienbarer Elektro-Komfort-Durchlauferhitzer. Vaillant

Egal ob neues Bad, zusätzliche Küche oder Umbau eines alten WCs – nicht immer ist die Warmwasserversorgung über einen zentralen Speicher möglich. Als Problemlöser empfehlen sich dann dezentrale Elektro-Speicher und -Durchlauferhitzer, die es für verschiedene Einsatzbereiche gibt.

Was tun, wenn sich das umgebaute Gäste-WC, das geplante Bad oder die neue Küche im Dachgeschoss baulich nur sehr aufwendig mit dem Warmwasserspeicher im Keller verbinden lässt? Als preislich günstigere und komfortable Problemlöser empfehlen sich dann Elektro-Warmwasserbereiter, welche nur einen Kaltwasser- und einen geeigneten Elektroanschluss benötigen. Diese Geräte sorgen platzsparend, hygienisch und in direkter Nähe der Entnahmestelle für warmes Wasser. Wegen der kurzen Leitungswege werden die Wärmeverluste minimiert, und der Warmwasserfluss findet nahezu ohne Wartezeit statt. Für die unterschiedlichen Anforderungen stehen verschiedene Geräte zur Wahl.

Warmwasserversorgung mit Elektro-Warmwasserspeicher

Elektro-Warmwasserspeicher bevorraten in wärmegedämmten Behältern eine bestimmte Wassermenge. Bei der Entnahme füllt sich der Speicher automatisch mit kaltem Wasser nach, das von einem integrierten Heizelement nach und nach wieder auf die eingestellte Warmwassertemperatur gebracht wird. Die Speichergröße wird entsprechend des Warmwasserbedarfs gewählt: Kleinspeicher mit 5 bis 30 Liter Warmwasserinhalt eignen sich zur Versorgung von Einzelzapfstellen, wie Wasch-, Ausguss- und Spülbecken. Mehrere, dicht zusammenliegende Zapfstellen, zum Beispiel in einem Bad, lassen sich mit druckfesten Wandspeichern (mit etwa 50 bis 150 Litern Inhalt) versorgen.

Im Vergleich zu Durchlauferhitzern verfügen sie – abhängig von der Behältergröße – über eine höhere Warmwasserleistung, was bei mehreren gleichzeitig geöffneten Zapfstellen von Vorteil ist. Dazu benötigen sie jedoch mehr Montageraum.

Warmwasserversorgung mit Elektro-Durchlauferhitzer

Bei den kompakten Elektro-Durchlauferhitzern beginnt das Heizelement im Geräteinneren automatisch und sofort zu heizen, sobald eine angeschlossene Armatur warmes Wasser anfordert. Strom wird also nur beim Entnahmevorgang verbraucht. Je nach Bedarf versorgen Durchlauferhitzer eine oder mehrere Entnahmestellen, wobei es drei Bauformen gibt: klassische, kompakte und kleine Durchlauferhitzer. Die klassischen Durchlauferhitzer gibt es mit Nennleistungen von etwa 18 bis 27 Kilowatt. Die Heizleistung bestimmt hierbei die maximal zur Verfügung stehende Warmwassermenge.

Aufgrund ihrer kompakten Abmessungen (maximal zirka 50 Zentimeter hoch, 25 Zentimeter breit und 11 Zentimeter tief) lassen sie sich sehr flexibel montieren, wie im Wandschrank oder im Wannenbereich.

Produktvarianten

Verfügbar sind mehrere Produktvarianten: Elektronisch gesteuerte Modelle berechnen die erforderliche Heizleistung in Abhängigkeit von zwei bis vier fest einstellbaren Temperaturstufen. Andere Temperaturen werden durch das Beimischen von kaltem Wasser individuell gesteuert. Die Bedienung erfolgt über einen einfachen Drehschalter. Komfortabler und etwas teurer ist der elektronisch geregelte Durchlauferhitzer. Die gewünschte Warmwassertemperatur lässt sich hier meist stufenlos am Temperaturwähler einstellen und wird am optionalen Display angezeigt. Die Elektronik regelt die elektrische Leistungsaufnahme so, dass die eingestellte Warmwassertemperatur möglichst genau erreicht und gehalten wird.

Die vollelektronischen Modelle unter den klassischen Durchlauferhitzern bieten die höchsten Warmwasserleistungen sowie den besten Sicherheits- und Bedienkomfort. Diesen Modellen gelingt es, die eingestellte Wunschtemperatur selbst unter schwierigsten Bedingungen immer gradgenau zu erreichen. Eine Energie- und Wassersparfunktion sorgt dafür, dass sie deutlich energieeffizienter arbeiten als die kostengünstigen hydraulischen Modelle. Außerdem können sie auch vorerwärmtes Wasser aus Photovoltaik– und Solaranlagen und Wärmepumpen nutzen.
Die Hersteller bestücken ihre Komfort-Produkte mit zahlreichen Features wie personenbezogene Duschprogramme, Touchdisplay, Multianzeige (auch für den Wasser- und Energieverbrauch), Internet-Radio sowie WLAN- oder Bluetooth-Schnittstelle. Das Ein- und Umstellen der Temperaturen lässt sich optional mittels einer wasserdichten Fernbedienung oder auch per App durchführen. Kompakt-Durchlauferhitzer besitzen elektrische Leistungen zwischen 11 und 13,5 Kilowatt. Sie kommen dort zum Einsatz, wo ein mittlerer Warmwasserbedarf besteht: zum Beispiel zur Ve
rsorgung einer Küchenspüle oder eines Waschbeckens im Badezimmer. Durch ihre platzsparende Bauform (zirka H/B/T = 30 x 18 x 11 Zentimeter) lassen sie sich selbst in engeren Bereichen, wie im Unterschrank der Küchenspüle, montieren. Komfort-Modelle besitzen eine stufenlose Temperatureinstellung und eine Funk-Fern-bedienung.

Klein- oder Mini-Durchlauferhitzer können mit einer Leistung von 3,5 bis 6,5 Kilowatt energieeffizient eine Entnahmestelle mit kleinem Warmwasserbedarf versorgen, wie ein Handwaschbecken im WC. Sie sind so kompakt (zirka H/B/T = 15 x 20 x 10 Zentimeter), dass sie recht unauffällig auch unter Waschbecken ohne Unterschrank ihren Platz finden. Letztlich entscheidend für eine komfortable und gleichzeitig energieeffiziente Warmwasserversorgung ist, dass der Fachmann die richtige Geräte- und Leistungsgröße sorgfältig auswählt. Maßgebend dafür sind vor allem die Art und Anzahl der Zapfstellen, die Häufigkeit und Frequenz der Nutzung, die Anzahl der Nutzer sowie deren Gewohnheiten und Komfortansprüche. Je genauer die Bewohner ihr Verbrauchsverhalten und ihre Wünsche beschreiben, desto besser wird die Geräteauswahl.

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