Dachdämmung – Bis zu 30 Prozent beim Ölpreis sparen

Dachdämmung - Bis zu 30 Prozent beim Ölpreis sparen
Die Energiepreise steigen wieder. Wer konsequent dämmt, macht seine Bestands­immobilie immun gegen höhere Öl- und Gaspreise.

In Deutschland sind viele Dächer nur unzureichend gedämmt, obwohl die Vorteile klar auf der Hand liegen: Eine zeitgemäße Dachdämmung reduziert den Heizenergieverbrauch, verringert die Emissionen und erhöht den Wohnkomfort.

Die Ölscheichs und anderen Potentaten, die das schwarze Gold fördern, reiben sich vor Freude die Hände. Seit Januar 2016 sind die Heizölpreise von damals durchschnittlich 38 Cent auf heute rund 70 Cent pro Liter gestiegen. Die Preisexplosion hat viele Ursachen und auch für Hausbesitzer, die mit Gas oder Wärmepumpenstrom heizen, gibt es nicht wirklich gute Nachrichten: Auch bei diesen Energieträgern zeigen die Preiskurven nach oben.

Eigentümer von Bestandsimmobilien, die sich vor steigenden Energiepreisen schützen wollen, sollten deshalb reagieren und ihr Dach dämmen. Denn: Je höher die Energiepreise, desto schneller amortisiert sich die Investition in die Dämmung der obersten Geschossdecke oder des Dachs. „Dämmen spart Geld und diese Entlastung kann sich mit bis zu 30 Prozent der Heizkosten sehen lassen“, bringt der FMI Fachverband Mineralwolleindustrie die Sache auf den Punkt.

Schaut man sich Steildächer genauer an, sind es die konstruktiven Voraussetzungen, die stark von Dach zu Dach variieren. Und Dämmstoff ist nicht gleich Dämmstoff. Das Angebot ist groß: es gibt weiche und flexible, harte und entsprechend unflexible Dämmstoffe. Nicht jeder Dämmstoff ist für jede Dachsituation geeignet. Einen Dämmstoff, der alles kann, den gibt es nicht. Bei der Auswahl der zu verwendenden Dämmstoffe sind auch deren Eigenschaften im Hinblick auf winterlichen und sommerlichen Wärmeschutz, Feuchteverhalten, Brandschutz, Schallschutz bis hin zur Ökologie zu beachten.

Den richtigen Dämmstoff auszuwählen, ist also nicht ganz so einfach. Bei der Auswahl helfen kann der Dachhandwerker genauso wie der Architekt. Sie verfügen über entsprechende Erfahrungen und Kenntnisse über Dämmstoffe und deren richtige Anwendung.

Ein wichtiges Unterscheidungskriterium bei Dämmstoffen ist deren Dämmleistung. Diese wird über die Wärmeleitfähigkeitsstufe, abgekürzt WLS, auf dem Produktetikett oder in den technischen Unterlagen angegeben. Je kleiner die Zahl, umso besser die Dämmleistung. So dämmt ein Dämmstoff in der WLS 023 bei gleicher Dicke deutlich besser als ein Dämmstoff in der WLS 042. Um diese schlechtere Dämmleistung auszugleichen, muss beim Dämmstoff in der WLS 042 mehr Dicke eingesetzt werden. Da dies konstruktiv eher nachteilig ist – das Dämmpaket wird im Vergleich dicker und schwerer – ist die WLS ein erstes, wichtiges Auswahlkriterium. Auch ist die WLS und die damit verbundene Dämmstoffdicke Basis, um die in der Energieeinsparverordnung (EnEV), vorgegebenen gesetzlichen U-Werte zu erreichen.

Aus der Kombination von WLS und notwendiger Dämmstoffdicke, wird der für das geneigte Dach in der EnEV vorgegebene U-Wert von ≤ 0,24 W/(m²k) errechnet beziehungsweise nachgewiesen. Diese Vorgabe ist bindend und stellt das Mindestmaß dar. Mehr ist immer möglich und langfristig sinnvoll. Sinnvoll deshalb, da Dächer eine sehr lange Nutzungsdauer, im Durchschnitt zirka 40 Jahre, besitzen und heute schon klar ist, dass die gesetzlichen Anforderungen an den Wärmeschutz noch weiter steigen werden.

Die EU hat bereits im Jahr 2009 ein Gesetz verabschiedet, welches zur Folge hat, dass ab 2019 im Neubau nur noch Niedrigstenergiehäuser gebaut werden dürfen und dass auch die Häuser im Bestand bis ins Jahr 2050 auf diesen Standard gebracht werden sollen. Somit macht es aufgrund der langen Nutzungsdauer eines Daches Sinn, sich bereits heute mit diesem im Vergleich zur deutschen EnEV deutlich höheren Standard zu beschäftigen. Nichtbeachtung kann zur Folge haben, dass das Dach bereits in naher Zukunft energetisch veraltet und somit Werterhalt nicht möglich ist.

Deshalb werden Hausbesitzer gefördert, die mehr dämmen als die EnEV vorschreibt. Dieses „Mehr“ wird über die KfW-Programme bezuschusst, allerdings nur, wenn ein U-Wert von ≤ 0,14 W/(m²k) erreicht wird. Die Förderung umfasst einen einmaligen Zuschuss bis maximal 5.000 Euro oder ein zinsgünstiges Darlehen.

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