Diese Verbrauchsmaterialien sollten Heimwerker immer vorrätig haben

Es gibt im Leben eines Heimwerkers nichts Nervigeres, als eine Projektidee zu bekommen, alle Werkzeuge dafür zu haben, nur um dann festzustellen, dass man für dieses oder jenes Teil zunächst auf Einkaufstour gehen muss. Dagegen hat der vorausschauende Selbermacher nicht nur eine umfangreiche Werkzeugkollektion für jede Gelegenheit, sondern einen nicht minder üppigen Vorrat an Ge- und Verbrauchsmaterialien. Doch welche?

1. Baubeschläge

Klappenscharniere, Fensterbänder, Tür-Rosetten, Wandhaken, Regalkonsolen, Abdeckkappen – es gibt enorm viele unterschiedliche Baubeschläge. Sie alle eint, dass sie meist das entscheidende Zünglein an der Waage sind, das zwischen einem fertiggestellten Projekt steht und einem, das halbfertig auf der Werkbank steht, bis man das entsprechende Material geordert hat. Was man konkret zuhause haben sollte:

  • Wenigstens je ein Paar unterschiedlicher Scharniere, besser jedoch zwei.
  • Rund 50 Abdeckkappen für Schrauben, Blindbohrungen und dergleichen, am besten in unterschiedlichen Farben.
  • Je zwei Dutzend klassische sowie flache L-förmige Winkel.
  • Zwei Meter Winkelprofile mit Bohrungen.
  • Je ein Paar unterschiedlicher Türgriffe und -knöpfe.
  • Je ein Paar Regalkonsolen.
  • Ein Dutzend Universalhaken unterschiedlicher Formate.

All das genügt meistens als Grundausstattung. Allerdings gilt hier noch mehr als bei den anderen Dingen die wichtigste Grundregel der Heimwerker-Verbrauchsmaterialien:

Der gute Selbermacher hat in der Werkstatt eine Kladde, wo er notiert, was er wann in welcher Menge verbraucht. Dann weiß er immer, was er nachbestellen muss.

2. Elektroverbinder

Die gesamte Elektroinstallation eines Hauses besteht aus vielen Einzelteilen. Und sobald man davon etwas austauschen oder hinzufügen möchte – ganz klassisch die selbstgebaute Pendelleuchte – benötigt man Verbindungsmittel.

Was man haben sollte:

  • Mehrere Riegel Lüsterklemmen (zwei Schrauben) in unterschiedlichen Leitungsquerschnitten.
  • Mehrere Riegel Dosenklemmen (eine Schraube), ebenfalls in unterschiedlichen Leitungsquerschnitten.
  • Ein Sortiment an Aderendhülsen, Kabelschuhen (offen, geschlossen) und sonstigen Klemmen – gibt es meistens für kleines Geld in großen Sets zu kaufen, die hunderte Exemplare enthalten.

Was die proprietären, aber wegen ihrer Schraubenlosigkeit hochbeliebten Wago-Klemmen anbelangt, muss man schätzen. Prinzipiell kann man mit ihnen die genannten Klemmen ersetzen. Allerdings sind diese Klemmen in der Masse erheblich teurer. Eine kleine Handvoll für den üblichen Beleuchtungs-Kabelquerschnitt 1,5mm² genügt deshalb.

3. Schnellbauschrauben

Mancher nennt sie Spax-Schrauben, anderer Spanplattenschrauben. Gemeint ist immer das gleiche: Schrauben mit grobem Gewinde, mit denen man Holzbauteile ebenso verbinden kann, wie man sie in Dübel eindreht.

Sie dürften für die meisten Heimwerker das mit Abstand am häufigsten benötigte Verbrauchsmaterial sein. Aus diesem Grund sollte man hier auch klotzen, nicht bloß kleckern. Praktisch ist es das Beste, wenn man sich an der Schraubenlänge orientiert und hier in zehn-Millimeter-Schritten immer jeweils ein Päckchen zuhause vorrätig hat. Beginnen sollte man im 15- oder 20-Millimeter-Bereich. Vor allem für den besonders stark gebrauchten Bereich zwischen 30 und 50 Millimeter sollte man gegebenenfalls auch überlegen, ob man nicht noch mehr bevorratet.

Üblicherweise haben diese Schrauben einen Kegelkopf, sodass sie beim Eindrehen bündig mit der Werkstückoberfläche abschließen, auch das ist universell und praktisch.

Allerdings sollte man hier eine Grundregel verfolgen: Wenn Schnellbauschrauben, dann mit Torx-Antrieb

Ganz einfach, weil es das bessere System ist. Ungleich zur klassischen Kreuzschraube kann sich hier das Werkzeug nicht herausdrehen. Das Risiko, Schraubenkopf oder Bit zu beschädigen (das berüchtigte Durchdrehen) ist praktisch nicht vorhanden. Und: Weil es hier mehr Auflagefläche gibt, wird das Drehmoment auch noch besser übertragen.

Das ist ein Hauptgrund, warum derzeit viele Hersteller verstärkt umsatteln – und als Heimwerker sollte man diesen Trend mit offenen Armen begrüßen, auch wenn es bedeutet, seine klassischen Schraubendreher weniger benutzen zu können, sondern häufiger zum Bithaltegriff zu greifen.

Tipp: Dazu unbedingt je eine Packung Dübel im Bereich vier bis acht Millimeter dazukaufen.

4. Farbsprühdosen

Irgendwas muss man ja immer mal lackieren. Am schnellsten geht das, wenn man unkompliziert aus seinem Regal eine Sprühdose hervorziehen kann. Allerdings muss man nicht alle Nuancen zuhause bevorraten. Es genügt Folgendes:

  • Je eine Dose Schwarz und Weiß.
  • Je eine Dose aus der Palette des Regenbogens.
  • Eine Dose Klarlack.
  • Je eine Dose Silber und Gold.
  • Je eine Dose Hell- und Dunkelbraun

Nimmt man Dosen im üblichen 500-Milliliter-Gebinde und packt noch ein Sortiment unterschiedlicher Sprühköpfe darauf, kann man die meisten Farbsituationen buchstäblich abdecken.

5. Leinölfirniss

Holzschutzmöglichkeiten gibt es viele. Manchmal jedoch ist die einfachste Methode nicht nur die schnellste, sondern auch schönste. Das bringt uns zu Leinölfirnis. Eine Literdose davon kostet wenige Euro. Dazu sollte man noch eine gleichgroße Dose Terpentinersatz besorgen – beides wird 1:1 vermischt.

Damit kann man unbehandelte Hölzer jeglicher Art verfeinern und schützen.

Tipp 1: Leinöl kann mit Künstler-Ölfarben gemischt werden und somit auch die Farbgebung steuern.

Tipp 2: Wer gerne mit heißen Eisen arbeitet, kann seine Werkstücke in Leinöl abschrecken und somit eine altbewährte, hartnäckige und reizvolle schwarze Schutzschicht darauf erschaffen.

6. Kleinbohrer

Bohrer größer als fünf, sechs Millimeter halten meist lange und lassen sich mit einer Schlüsselfeile auch wieder schärfen. Kleinere Durchmesser sind jedoch meistens wegen ihrer geringen Materialstärke trotz des Werkzeugstatus ein absolutes Verbrauchsmaterial.

Auch hier sollte man nach Sets Ausschau halten. Sie enthalten oft hunderte Bohrer zwischen Nullkomma- und etwa drei Millimetern Durchmesser.

7. Kabel

Die schönsten Elektroverbinder nützen gar nichts, wenn man keine passenden Kabel zuhause hat. Und es genügt auch bereits ein kleiner Grundstock, um gerüstet zu sein:

  • Je fünf Meter starres dreiadriges Kabel mit festen Adern in 1,5 und 2,5mm².
  • Je fünf Meter flexibles dreiadriges Kabel mit Litzen in 1,5 und 2,5mm².
  • Fünf Meter Sat/Antennenkabel, geschirmt mit einer Handvoll Koaxial-Stecker.
  • Je drei Lampenfassungen sowie männliche und weibliche Schuko-Stecker.

Wer viel im Zwölf-Volt-Bereich arbeitet, sollte zudem auch je eine kleine Rolle schwarzes und rotes Universalkabel vorrätig halten.

8. Dachlatten

Holz ist ein schwieriges Thema. Es ist für viele Heimwerkerarbeiten das wichtigste Grundmaterial. Allerdings fehlt es den meisten Menschen an Platz für ein „anständiges“ Holzlager. Als Mindestmaß sollte man deshalb zumindest den Grundstein vieler Holzprojekte bevorraten: Die klassische Dachlatte.

Ein Paket mit zehn Stück in zwei Metern Länge sowie Querschnitt von 3×5 Zentimetern kostet nur wenige Euros und passt notfalls liegend ganz oben auf das Werkzeugregal oder unter die Werkbank.

9. Gewindestäbe

Maschinenschrauben gibt es in ähnlich vielen Varianten wie Schnellbauschrauben – allerdings sind sie wesentlich teurer und meist benötigt man sie als Heimwerker auch nicht so oft, dass sich eine üppige Bevorratung rentieren würde.

Alternativ sollte man aber diesen Bereich durch einen Satz meterlanger Gewindestäbe im Bereich M4, M5, M6 und M8 abdecken. Via Eisensäge kann man sich nötigenfalls davon Schrauben ablängen. Dazu noch ein kleines Sortiment passender Unterlegscheiben und Sechskantmuttern und man ist gerüstet.

10. Schleifscheiben

Der Winkelschleifer – oder Flex – ist eines der wichtigsten Heimwerkertools. Allerdings ist praktisch alles, was man daran befestigen kann, Verbrauchsmaterial. Was man haben sollte:

  • Zehn Millimeter-Trennscheiben.
  • Fünf Schruppscheiben.
  • Drei Universal-Fächerscheiben in unterschiedlichen Körnungen.
  • Zwei Steinschneidescheiben.
  • Eine Drahtbürstenscheibe.

Besonders die Trennscheiben verbrauchen sich recht schnell. Wer viel mit Metall arbeitet, sollte deshalb eher noch mehr kaufen.

Nicht nur, aber speziell in Zeiten der Corona-Krise ist es durchaus sinnvoll und teilweise sogar unumgänglich auf die Dienste von Onlineshops auszuweichen. Seit 20. April 2020 sind in Deutschland zwar die Türen der Baumärkte für Privatkunden wieder geöffnet (in Mecklenburg-Vorpommern seit 18. April), jedoch selbstverständlich nur unter bestimmten Auflagen zum Infektionsschutz. Wer den bequemeren und vor allem sichereren Weg einschlagen möchte, stöbert von zu Hause aus in einem der Onlineshops für Heimwerker, wie zum Beispiel auf Heimwerkertools.com – dem Spezialisten für Beschläge.

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