Neuer Fußboden – Parkett oder Laminat?

Parkett_oder_Laminat

Ob beim Umzug in eine neue Wohnung, ins eigene Heim oder auch nur bei der Renovierung – irgendwann steht jeder vor der Frage, welcher Bodenbelag gewählt werden soll. Möglichkeiten gibt es viele und hierbei steht der Teppichboden längst nicht mehr an erster Stelle. Immer mehr Haushalte steigen auf Laminat, Parkett oder auch Fliesen um. Die Gründe sind vielfältig, allem voran steht vermutlich die einfache Reinigung der Beläge. Ob jetzt allerdings Parkett oder Laminat eher geeignet ist, zeigt dieser Artikel auf.

Parkett und Laminat im Vergleich – die Kosten

Grundsätzlich gilt: Parkett ist teurer. Zwar gibt es auch Laminat in verschiedenen Qualitätsstufen und Einfärbungen, doch da es sich bei diesem Bodenbelag in erster Linie um einen künstlichen Boden handelt, ist er günstiger als das Naturprodukt Parkett. Je Quadratmeter fallen für Parkett ungefähre Kosten zwischen 30,00 und 80,00 Euro an, wie deine-handwerkerkosten.de berichtet. Wie teuer der Bodenbelag tatsächlich ist, hängt von dem jeweiligen Material ab. Buchenparkett, Eichenparkett und Ahornparkett bringen in der Produktion jeweils unterschiedliche Kosten mit sich, sodass sich die Wahl der Holzart nachhaltig auf das Endprodukt auswirkt. Die Parkett Themenwelten von meister.com zeigen in dieser Hinsicht vielfältige Möglichkeiten auf. Dort werden die Parkettarten je nach Wohn- und Materialtrends unterteilt.

Laminat hingegen ist deutlich günstiger. Der Bodenbelag besteht aus einer dünnen Sperrholzschicht, auf der eine Kunststofffolie aufgebracht wird, die dem Bodenbelag den natürlichen Look verleiht. Da kein hochwertiges Holz benötigt wird, sind einige Laminatarten bereits zu Quadratmeterpreisen von unter 5,00 Euro erhältlich. Doch gibt es auch deutlich teurere Laminatböden. Diese besitzen eine höhere Nutzschicht, verfügen über eine integrierte Trittschalldämmung und wirken auf den ersten Blick tatsächlich wie echtes Laminat. Ist die Kunststofffolie zugleich marmoriert oder angeraut, steigen die Quadratmeterpreise schnell auf 30,00 Euro oder mehr.

Im Vergleich lässt sich Parkett und Laminat also folgendermaßen gegenüberstellen:

  • Parkett – Mindestkosten je Quadratmeter: ab 30,00 Euro
  • Laminat – Mindestkosten je Quadratmeter: ab 5,00 Euro

Zu den Kosten beider Bodenbeläge kommen jedoch weitere Punkte hinzu. Gerade Laminat verlangt eine Trittschalldämmung, da der Aufbau des Bodenbelags Geräusche nicht eigenständig dämmt. Je nach Qualität der Dämmung fallen hier nochmals Preise von mindestens 5,00 Euro je Quadratmeter an.

Das Verlegen

Bezüglich des Verlegens des neuen Bodenbelages unterscheiden sich Parkett und Laminat kaum noch voneinander. Beide Bodenbeläge sind laut selbst.de in der Klick-Funktion erhältlich. Diese besteht aus einzelnen Brettern, die jeweils mit einer Nut und Feder versehen sind. Beim Verlegen wird die Nut einfach auf die Feder aufgesteckt und der Boden mit einem Hammer ineinander verkeilt. Das zusätzliche Verleimen ist bei diesen Typen nicht mehr notwendig.

Anders verhält es sich, wenn Parkett ohne Klick-Funktion angeschafft wird. Hier fallen nochmals Kosten bezüglich der Verlegung an. Das korrekte Verlegen und Verleimen von Parkett ist zwar auch in Eigenleistung möglich, doch sehr zeitaufwendig. Zudem muss darauf geachtet werden, dass sich zwischen den einzelnen Brettern keine Spalten bilden, da hier Feuchtigkeit eindringen kann. Wer daher sein Heim selbst renovieren möchte, sollte auf die Klick-Funktion bei beiden Bodenvarianten zurückgreifen. Vor dem Verlegen muss jedoch der Raum vorbereitet werden.

Das bedeutet:

  • Boden ausgleichen – notfalls mit Estrich nachhelfen
  • Dampfsperre auslegen
  • Trittschalldämmung auslegen – gerade bei Laminat wichtigZubehör erwerben – Laminat- und Parkettschneider, Hammer mit weichem Kopf
  • Abstandshalter kaufen – erleichtert die schwimmende Verlegung mit Abstand zur Wand

Beim Klick-Fußboden erfolgt eine schwimmende Verlegung. Rings um die Wand herum verbleibt in diesem Fall ein kleiner Abstand zur Wand, sodass sich der Boden ausbreiten kann. Diese Verlegevariante verhindert, dass sich die Bodenbretter durch die Belastung aufwölben und unschöne Erhebungen bilden. Wird der Bodenbelag verklebt, entfällt dieser Schritt. Das Verkleben setzt jedoch einen absolut ebenen Estrich voraus und verhindert, dass sich der Bodenbelag nach einigen Jahren einfach entfernen lässt.

In diesem Punkt gibt es, die korrekte Pflege vorausgesetzt, nur einen Sieger: Parkett. Wer direkt beim Kauf auf eine hohe Nutzschicht achtet, kann Parkett mehrere Male abschleifen und neu versiegeln. Nach dieser Bodenrenovierung sieht das Parkett wieder aus, als sei es gerade erst neu verlegt worden. Durch das Abschleifen kann ein guter Parkettboden mühelos weit länger als 40 Jahre halten, ohne allzu deutliche Gebrauchsspuren davonzutragen. Erst, wenn die Nutzschicht vollständig abgetragen und kein erneutes Schleifen mehr möglich ist, muss Parkett ausgetauscht werden.

Laminat hingegen bietet diese Möglichkeit nicht. Der künstliche Bodenbelag ist zwar robuster, kann aber keinesfalls abgeschliffen werden. Entstehen Kratzer, Risse oder unschöne Verfärbungen, sind diese höchstens mit Reparaturwerkzeugen zu beheben. Tiefere Kratzer lassen sich nicht mehr ausbessern. Zudem hat Laminat einen sehr drastischen Nachteil. Sollte Feuchtigkeit zwischen die einzelnen Bretter gelangen und in das Sperrholz eindringen, wölbt sich der Boden auf. Wird der Boden oft zu feucht gewischt, entstehen immer neue Unebenheiten mit unschönen Wellen.

Die Haltbarkeit auf einen Blick:

Laminat:

  • Robuster im täglichen Gebrauch
  • Kein Abschleifen möglich
  • Sehr empfindlich gegenüber Feuchtigkeit
  • Begrenzte Haltbarkeit
  • Geschätzte Haltbarkeit bei sehr guter Pflege: 10 – 15 Jahre

Parkett:

  • Empfindlicher im Gebrauch (variiert je nach Holzart und Qualität)
  • mehrfaches Abschleifen möglich (variiert je nach Dicke der Nutzschicht)
  • Empfindlich gegenüber Feuchtigkeit – kann jedoch abtrocknen
  • Lange Haltbarkeit – teils bis weit über 50 Jahre (inklusive Abschleifen)

Die Optik beider Böden

Optisch war es lange so, dass Parkett deutlich heraussticht. Mittlerweile gibt es jedoch Laminatböden, deren Optik auf den ersten Blick keinen Rückschluss mehr darüber erlaubt, ob es sich um Laminat oder doch um Parkett handelt. Grundsätzlich ist bei Laminatböden jegliche Optik möglich. Wer es wünscht, erhält den Bodenbelag
sogar im Fliesendesign.

Parkett hingegen stellt stets einen Holzfußboden dar und ist in seiner Optik begrenzt. Zwar gibt es unterschiedliche Holzarten, Einfärbungen, gebeizte und ungebeizte Parketttypen, Stäbchenparkett und vieles mehr – das Design bleibt jedoch streng aufs Holz bezogen.

Welcher Bodenbelag ist sinnvoller?

Beide Bodenbeläge haben ihre Vor- und Nachteile. Letztendlich obliegt die Wahl dem eigenen Geschmack, doch gibt es einen Merksatz. Wer einen neuen Bodenbelag für ein Eigenheim sucht, sollte sich aufgrund der längeren Haltbarkeit auf Parkett festlegen. Es kostet in der Anschaffung zwar deutlich mehr, verursacht aber geringere Folgekosten. Laminat eignet sich hervorragend für Mietwohnungen, gerade aus Sicht des renovierenden Mieters.

Scroll to Top