Vom Stadel zum Wohnhaus

Vom Stadel zum Wohnhaus

Mit dem Vorschlag des Architekten Georg Reinberg, eine 200 Jahre alte Scheune in ein Wohngebäude zu transformieren, sollte sich für Gottfried Scheiblechner der lang gehegte Traum vom eigenen Haus in seinem Geburtsort erfüllen.

Die statischen Funktionen des ortstypischen „Pfeilerstadels“ sind auf Eck- und Zwischenpfeiler aus Bruchsteinmauerwerk reduziert, dazwischenliegende Wandflächen durch einfache Holzwände gefüllt. In diese Hülle stellte der Architekt den neuen, mit Passivhaus-Technik ausgestatteten Wohnkubus aus Brettsperrholzplatten und Steinwolledämmung, gegründet auf eigenen Pfeilern und Fundamenten.

Die vorhandenen Außenwände ließ er sanieren, die Giebelfassaden wieder mit Sichtholz verschalen. In der nicht beheizten, thermisch vom restlichen Gebäude entkoppelten Eingangsebene lassen sich jetzt wunderbar Vernissagen ausrichten – ein Wunsch des kunstsinnigen Bauherrns. Der Wohnbereich erstreckt sich über das Erd- und das Dachgeschoss. Großflächig in die Außenhaut eingelassene Verglasungen bieten spektakuläre Ausblicke in die Landschaft.

Das energetische Konzept bewährt sich bestens im nordsteirischen Klima mit seinen kalten Nächten und der hohen Sonneneinstrahlung. Die neue, hochgedämmte Hülle erwärmt sich bei Sonnenschein über die großen Fensteröffnungen. 30 Quadratmeter Solarkollektoren auf dem Dach speisen den über zwei Geschosse verlaufenden 3000-Liter-Pufferspeicher mit warmem, auch für die Fußbodenheizung nutzbarem Wasser.

Reicht die Solarwärme nicht aus – etwa an sehr kalten, nebeligen Tagen, oder wenn nur wenige Menschen (die ja ebenfalls Wärmeenergie erzeugen) im Haus sind – kann mit einem wasserführenden Holzofen nachgeheizt werden. Zusätzlich reduziert eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung die Wärmeverluste.

Daten & Fakten

Baujahr: unbekannt
Wohnfläche: 194 qm , zzgl. Galerie: 98 qm
Bauweise Bestand: Bruchsteinmauerwerk, Dachstuhl aus den 1940er-Jahren
Wärmedämmung: 20 cm Steinwolle zwischen Naturstein- und Sperrholzwänden, 40 cm Steinwolledämmung zwischen den Sparren
Fenster: Dreifachverglasung (Passivhausfenster),Uw-Wert 0,85;
jährlicher Heizwärmebedarf: 24 kWh/m2a

Architekt: Architekturbüro Reinberg ZT GmbH, architekt@reinberg.net, www.reinberg.net

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