Wärmepumpe einbauen: 4 Punkte sind wichtig

Wärmepumpe einbauen Monteure installation

Eine Heizung ist unabdingbarer Bestandteil jedes Hauses – egal ob beim Neubau eines Gebäudes oder im Fall einer Sanierung. Die meisten Besitzer haben deshalb in Bezug auf das Heizungssystem konkrete Vorstellungen. Die Investitionskosten müssen sich rentieren und die Anlage soll einwandfrei sowie effizient arbeiten. Eine Wärmepumpe einbauen kann hier die geeignete Lösung darstellen. Dieser Artikel zeigt auf, welche grundlegenden Arbeiten beim Luft/Wasser-Wärmepumpe einbauen wirklich nötig sind.

Wärmepumpe – ja oder nein?

In den vergangenen Jahren fanden immer mehr Hausbesitzer in einer Luft/Wasser-Wärmepumpe die passende Lösung für ihr Objekt. Nicht nur im Neubaubereich, auch bei der Sanierung von Bestandsbauten entschieden sich vermehrt Eigentümer für die moderne Technologie. Aber sind beim Wärmepumpe einbauen nicht viele Handwerksarbeiten nötig? Kostspielige Bohrungen und langwierige Installationsarbeiten, verbunden mit viel Lärm und Schmutz? Gerade im Falle einer Sanierung möchten Hausbesitzer schließlich nicht wochenlang auf einer Baustelle leben. Und wer darf Wärmepumpen installieren?

Um sich ein erstes Bild vom Wärmepumpe einbauen zu machen, beschreibt dieser Ratgeber beispielhaft die Installation sowohl beim Neubau eines Einfamilienhauses als auch im Fall einer Sanierung. Der Text soll als erste Übersicht dienen, da eine detaillierte Auflistung der einzelnen Schritte abhängig vom jeweiligen Objekt ist. Deswegen sollten sich Hausbesitzer auf jeden Fall an einen Fachhandwerker wenden, um mit ihm eine individuelle, objektspezifische Lösung zu finden.

Neubau eines Einfamilienhauses

Bei der Planung der Heizungsanlage eines Neubaus müssen die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetz (GEG) berücksichtigt werden. Das Gesetz gilt seit dem 01.11.2020 und führt die bisher geltenden Regelungen aus Energieeinspargesetz (EnEG), Energieeinsparverordnung (EnEV) und Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) zusammen. Mit einer Luft/Wasser-Wärmepumpe können 100 Prozent des gesamten Wärmeenergiebedarfs eines Gebäudes durch Umweltwärme – also Wärme aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Das ist weit mehr als die gesetzlich im GEG geforderten 55 Prozent.

Punkt 1: Tipps zur Installation

Wollen Sie eine solche Wärmepumpe einbauen, ist der Aufwand überschaubar. Die Installation ist einfach und schnell erledigt, oftmals reichen ein bis zwei Arbeitstage. Bei den besonders effizienten Split-Geräten wird im Inneren des Gebäudes – zum Beispiel im Keller oder in einem Hauswirtschaftsraum – ein kleines, wandhängendes Hydromodul installiert. Dieses wird über Kältemittelleitungen mit dem Außengerät verbunden. Namhafte Hersteller bieten Systeme mit Leitungslängen von bis zu 80 Metern an. So kann der Aufstellort des Außenmoduls flexibel gewählt werden, z.B. vor dem Haus oder im Garten. Um die Leitungen durch die Hauswand zu führen, ist nur eine Bohrung nötig.

Wenn beide Module platziert und durch die Kältemittelleitung verbunden sind, sind auch die Installationsarbeiten abgeschlossen. Auf Wunsch kann noch ein Pufferspeicher installiert werden, er speichert die erzeugte Wärme und gibt sie bedarfsgerecht an die Wärmeverteilung ab. So kann das System noch effizienter arbeiten. Apropos Wärmeverteilung, diese muss natürlich auch verlegt werden. Dieser Vorgang ist unabhängig von der Wahl des Wärmeerzeugers. Arbeiten, die beim Wärmepumpe einbauen im Gegensatz zu anderen Wärmeerzeugern entfallen, sind aufwendige Bohrungen im Erdreich sowie die Installation eines Gasanschlusses, eines Öltanks oder Pelletbunkers.

Wärmepumpe einbauen Arbeiten an der Hauswand
Wärmepumpe einbauen: Außen- und Innenmodul werden durch eine Kältemittelleitung verbunden, die durch ein kleines Loch in der Hauswand ins Innere verlegt wird. Foto: Ecodan

Sanierung mit vorhandener Wärmeverteilung

Luft/Wasser-Wärmepumpen können auch zur energetischen Sanierung eingesetzt werden und andere Wärmeerzeuger wie beispielsweise einen Öl- oder Gaskessel ersetzen. Wichtig ist in solchen Fällen die genaue Auslegung der Anlage durch den Fachhandwerker. Er berücksichtigt bei der Planung unter anderem Aspekte wie die Vorlauftemperaturen, die Größe der vorhandenen Heizkörper oder die Dämmung des Hauses.

Liegen die Vorlauftemperaturen beispielweise bei 55 °C oder niedriger, kann ein Luft/Wasser-Wärmepumpen-System sinnvoll an die vorhandene Wärmeverteilung angeschlossen werden. In diesem Fall ist der Austausch schnell und einfach erledigt: der alte Wärmeerzeuger wird ausgebaut und die beiden Wärmepumpen-Module werden installiert. Die Handwerksarbeiten beziehen sich also auf den Keller/Hauswirtschaftsraum sowie den Außenbereich, und sie dauern höchstens einige Tage. Apropos Keller/Hauswirtschaftsraum: Dort ist deutlich mehr Platz, wenn die alten Öl- oder Gaskessel abgebaut sind.

Punkt 2: Passendes Modell auswählen

Bei der Wahl eines Wärmepumpen-Systems für die Sanierung sollten Hausbesitzer unbedingt auf dessen Effizienz achten. Soll eine Luft/Wasser-Wärmepumpe im Bestand als monovalenter Energieerzeuger eingesetzt werden, muss sie auch bei kalten Temperaturen noch die nötige Wärmemenge erzeugen. Sprich, wenn Sie eine Wärmepumpe kaufen wollen, müssen die Vorlauftemperaturen der meist klassischen Heizkörper erreicht werden. Es gibt Systeme am Markt, die auch bei tiefen Minustemperaturen noch die benötigte Energie erzeugen können. Das Ecodan System des Herstellers Mitsubishi Electric mit der patentierten Zubadan-Technologie erbringt 100 Prozent Heizleistung bis zu -15 °C, sodass auf einen weiteren Energieerzeuger wie einen elektrischen Heizstab oder einen Wärmeerzeuger auf Basis fossiler Brennstoffe verzichtet werden kann. Die sichere Wärmeversorgung gewährleistet dieses System sogar bis zu -28 °C.

Sanierung ohne Wärmeverteilung

In manchen Bestandsgebäuden finden sich noch die vor allem in den 70er Jahren beliebten Nachtspeicheröfen. Günstig mit Nachtstrom aufgeladen waren die Öfen damals ein preiswerter Wärmeerzeuger. Mittlerweile sind viele Hausbesitzer jedoch nicht mehr zufrieden mit diesen Heizungen. Zum einen gehören Nachtspeicheröfen inzwischen nicht mehr zu den günstigsten Wärmeerzeugern, zum anderen mangelt es an einer komfortablen Bedienung. Da die Öfen nicht spontan ge- oder entladen werden können, ist es gerade bei schwankenden Außentemperaturen im Frühjahr und Herbst im Haus oftmals zu warm oder zu kalt.

Punkt 3: Keine Angst vor dem Arbeitsaufwand

Viele Besitzer von Häusern mit Nachtspeicheröfen schrecken dennoch vor einer Erneuerung der Heizungsanlage zurück. Schließlich ist der Austausch mit viel Arbeit verbunden – die Öfen müssen abgebaut werden, dann müssen neue Heizkörper installiert werden, eine Wärmeverteilung muss verlegt werden und ein neuer Wärmeerzeuger installiert. Die Arbeiten dauern ewig und sind begleitet von viel Schmutz und Lärm – so die Vorstellung vieler Hausherren. Dabei ist ein Austausch viel schneller erledigt als gedacht.

Der Ausbau der Nachtspeicheröfen und die Installation der neuen Heizkörper dauern nur wenige Tage. Auch die Wärmeverteilung ist zügig verlegt, wenn sie beispielsweise oberhalb des Putzes installiert wird. Das produziert weniger Schmutz und ist weniger aufwändig als die Unterputzverlegung, die das Aufstemmen und Neuverputzen der Wände bedeutet.

Punkt 4: Wärmepumpen sparen Platz

Eine Wärmeverteilung muss im Übrigen in jedem Fall installiert werden, unabhängig vom gewählten Wärmeerzeuger. Die Luft/Wasser Wärmepumpe im Altbau hat allerdings einen Vorteil, der vielen gar nicht bewusst ist: Da zum Wärmepumpe einbauen weder ein Gasanschluss noch der Einbau eines Öltanks oder Pelletbunkers nötig sind, sparen Hausbesitzer Investitionskosten und -zeit. Auch auf einen Schornstein und die damit verbundenen Reinigungskosten kann verzichtet werden. Platz wird im Übrigen auch noch gespart: Da moderne Heizkörper wesentlich kleiner sind als Nachtspeicheröfen, benötigen sie weniger Raum in den Zimmern.

Wärmepumpe einbauen Heizung
Wärmepumpe in bestehende Heizung einbinden: Muss eine Wärmeverteilung verlegt werden, kann dies auch über dem Putz geschehen. Knapp oberhalb der Fußbodenleiste fallen die Kupferrohre kaum auf. Foto: www.mitsubishielectric.de

Fazit: Wärmepumpe einbauen ist garnicht so schwer

Luft/Wasser-Wärmepumpen sind – besonders in der Split-Variante – Wärme­erzeuger, die sich einfach und schnell installieren lassen. Wollen Sie bei sich eine Wärmepumpe einbauen, ist die Installation der beiden Module innerhalb von ein bis zwei Tagen erledigt. Kommt im Fall einer Sanierung der Ausbau des alten Wärme­erzeugers dazu, und eventuell noch die Installation einer Wärmeverteilung und neuer Heizkörper, dauert es nur wenige Tage mehr. Lärm und Schmutz halten sich in Grenzen, sodass die Hausbesitzer nicht das Gefühl haben, auf einer Baustelle zu leben.

Gerade in Bestandsbauten gibt es mehrere gute Gründe, die Umbauarbeiten in Kauf zu nehmen. Zum einen lohnt sich die Investition in ein Wärmepumpen-System bei richtiger Auslegung aus finanzieller Sicht immer. Die aktuellen Systeme am Markt, die selbst bei tiefen Minustemperaturen 100 Prozent Heizleistung ohne zusätzlichen Wärmeerzeuger erbringen, gewährleisten dauerhaft niedrige Betriebskosten. Zum anderen steigt durch die neue Anlage oftmals auch der Wohnkomfort, da die Systeme auch hinsichtlich der Bedienung mit Einfachheit punkten.

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